Invasion in Wolfsburg (1:3) am 02.10.2021

Vor 6524 Tagen oder 932 Wochen gewannen die Fohlen in der Autostadt durch die Tore von Joris van Hout, Arie van Lent und Joonas Kolkka am 22.November 2003 mit 3:1 und spätere Missionare waren dabei. Viele Missionare sahen in den Folgejahren 4 Unentschieden und 12 Niederlagen. Auch am 02.Oktober 2021 machten sich einige Missionare auf, bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Die Vorzeichen standen ungünstig, denn die Gastgeber hatten in den 3 Bundesligaheimspielen dieser Saison zwei Siege und ein Unentschieden erzielt, kassierten dabei erst 5 Gegentore in den sechs gespielten Bundesligapartien und erst am Mittwoch spielten sie hier in der Champions-League gegen den FC Sevilla 1:1 Unentschieden. Sie stehen vor dem Spiel in der Bundesligatabelle auf Platz 3 und unsere Fohlen auf Platz 11. COVID-19 (coronavirus disease 2019 – Coronavirus-Krankheit-2019) beherrscht immer noch die Medien und so gab es offiziell nur 870 Karten für den Gästebereich, die alle verkauft waren. Etliche Borussen hatten sich deshalb mit Karten außerhalb des Gästebereichs versorgt. Der gastgebene Verein hatte kurz vorher auf die 2G-Regel (geimpft und genesen) umgestellt, trotzdem durften nur 12845 Zuschauer in die Volkswagen-Arena. Die meisten Borussen reisten die kurze Strecke mit dem Auto an und bevor man ins Stadion ging, mussten sie den Nachweis erbringen und bekamen das Eintrittsbändchen. Manche trafen sich beim Griechen am Kanal, andere sich am Fantruck. Nachdem man im Stadion war, wurden Zaunfahnen angebracht, bekannte Borussen begrüßt und eine Verzehrkarte besorgt. Im Gästebereich gab es nur alkoholfreies, aber noch die berühmte VW-Currywurst, die wohl von der Speisekarte der VW-Kantine gestrichen wurde.

Zum Spiel:

Borussias Trainer Adi Hütter veränderte die Startelf gegenüber dem Heimsieg gegen Borussia Dortmund vor einer Woche auf einer Position. Tony Jantschke Fußballgott machte Platz für Jordan Beyer und setzte sich auf die Ersatzbank. Die Fohlen stürmten sofort los. Jonas Hofmann schlug einen Freistoß etwa von der Grundlinie in den Strafraum zu Denis Zakaria. Er versuchte den Ball Volley zu treffen, was etwas misslang. Der Ball flog in Richtung Fünfmeterraum, wo Breel Embolo stand. Er setzte zum Fallrückzieher an und traf aus kurzer Distanz nach fünf Minuten zur Führung und dies vorm Gästeblock!!! Dort gab es kein Halten mehr, wobei man erst noch gespannt auf die Reaktion des berüchtigten Kellers wartete. Dieser gab den Treffer und der Freude war riesig. Es dauerte keine 120 Sekunden, da spielte Breel Embolo auf Höhe der Mittellinie in den Lauf von Jonas Hofmann. Der schob das Spielgerät an den herauseilenden Wolfsburger Schlussmann Casteels vorbei zum 2:0 ins Tor – Wahnsinn. Wieder mussten alle im Stadion auf die Auswertung warten und das Tor zählte. Es dauerte seine Zeit bis die Gastgeber sich Chancen erarbeiteten. So wurde eine Flanke von Nico Elvedi unglücklich abgewehrt und das Spielgerät landete vor die Füße von Waldschmidt, der aus kurzer Entfernung unhaltbar für Yann Sommer ins Tor traf. Nach etwa einer halben Stunde hätten die Fohlen einen Elfmeter erhalten können, doch Schiedsrichter Frank Willenborg entschied anders und der VAR meldete sich auch nicht. Bis kurz vor der Halbzeit gab es keine nennenswerte Tormöglichkeiten. Erst zum Ende der ersten Halbzeit wurde Casteels durch die Torschüsse von Breel Embolo und Joe Scally geprüft und wehrte diese ab.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Fohlen die erste Chance durch Koné, doch Casteels war zur Stelle. Fast im Gegenzug stand plötzlich Lukebakio frei vor Yann Sommer, der den Torschuss parierte. Die Gastgeber machten das Spiel, aber es kam zu keiner weiteren Torchance. Die Fohlen schalteten schnell um und Jonas Hofmann passte in den Lauf von Breel Embolo, der im Laufduell mit dem bereits verwarnte Lacroix im Strafraum zu Fall kam. Der Wolfsburger musste mit Gelb-Rot den Platz verlassen und Lars Stindl trat zum Elfmeterpunkt. Er hatte kein Glück und Casteels konnte das Tor verhindern. Dies gab den nun in Unterzahl spielenden Wolfsburger Mut und auch die Einwechslungen ihres Trainers van Bommel. Er wechselte groß gewachsene Spieler ein und die Gastgeber attackierten zeitig. Aber kaum fünf Minuten nach dem Elfmeter bringt Roussillon dem ihn enteilten Jonas Hofmann im Strafraum zum Fallen. Der Schiedsrichter pfeift, zeigt erneut auf den Elfmeterpunkt und gab dem Wolfsburger die rote Karte. Der Video Assist meldet sich und Frank Willenborg schaut sich die Szene auf dem Bildschirm an. Er entscheidet darauf, keinen Strafstoß zu geben und nimmt die rote Karte zurück. Roussillon scheint kurz bevor er Jonas Hofmann von hinten traf, an den Ball gekommen zu sein. Naja, bekannte andere Mannschaften hätten wegen der Berührung und das Attackieren von hinten den Elfmeter trotzdem bekommen. Im Block sah man viel irritierte Gesichter, sollte hier der Ausgleich unterstützt werden? Weitere Torchancen hatten aber die Fohlen durch die eingewechselten Patrick Herrmann und Alassane Plea. Casteels verhinderte einen weiteren Treffer. Aber auch die Wolfsburger hatten ihre Chancen zum Ausgleich. So zeigte Yann Sommer in der fünfminütigen Nachspielzeit seine Qualität bei den Abschlüssen von Ginczek und Waldschmidt und er war Vorbereiter des letzten Treffers. An seinen langen Ball kam der achtzehnjährige Joe Scally an der Mittellinie im Kopfballduell heran. Das Spielgerät flog von dort in Richtung der Wolfsburger Hälfte. Die Gastgeber waren gerade weit aufgerückt und so sprintete Joe Scally hinter seinem Kopfball her. Der Wolfsburger Arnold kam nicht hinterher und riskierte auch kein Foul als letzter Mann. Der amerikanische Junge behielt die Nerven, traf ins Tor und markierte den Endstand.

Fazit:

Das tolle Spiel mit einem Auswärtssieg belohnt!!!

Nach 17 Jahren 10 Monaten und 10 Tagen endete endlich die sieglose Serie in der Autostadt ebenfalls mit 3:1. Für viele Borussen war es nicht zu begreifen, aber die Geschichte ist geschrieben. Die Freude bei den mitgereisten Fohlen war riesig, dies miterlebt zu haben. Die Rückreise erfolgte problemlos und zur Hauptsendezeit war man wieder zu Hause und glücklich dabei gewesen zu sein.