Invasion in der Volkswagenstadt (2:1) am 05.03.2016
Am Samstag begaben sich viele Missionare individuell auf den derzeit zweitkürzesten Anreisweg in ein Bundesligastadion. Ziel war die Volkswagenarena in der über 120 000 Einwohner zählenden fünftgrößten niedersächsischen Stadt Wolfsburg. Die ehemalige Stadt des KdF-Wagens aus Fallersleben pflegt mehrere Städtepartnerschaften, darunter seit 1989 eine mit Halberstadt. Die Stadt gliedert sich in 40 Stadtteile, die 16 Ortschaften bilden. Die Ortschaften werden durch Ortsräte vertreten und jeder Ortsrat hat einen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden, wobei es einen nichtzugeordneten Sonderbezirk gibt. Der Sonderbezirk befindet sich mitten in Wolfsburg und umfasst das Gebiet des Volkswagenwerkes und den Allerpark. Der Allerpark beherbergt unter anderem die Eis Arena Wolfsburg, BadeLand Wolfsburg und die VolkswagenArena, das Ziel vieler Borussen an diesem Tag. Obwohl die Bilanz in Wolfsburg wenig erfolgsversprechend aussieht, zieht es viele Borussen immer wieder hin. Seit 1997 der ortsansässige VfL in die oberste Fußballliga aufstieg, schafften unsere Fohlen in den bisherigen 15 Spielen dort erst zwei Siege und ein Unentschieden, wobei der letzte Punktgewinn vor 4 Jahren war und der letzte Sieg im November 2003. Vielleicht gelingt ja endlich mal wieder ein Sieg…
Zum Spiel: Unser Trainer André Schubert stellte die gleiche Elf auf den Rasen, die unter der Woche nach der Verletzung von Oscar Wendt gegen Stuttgart auf dem Feld stand. Die Fohlen fanden gut ins Spiel und überzeugte durch sicheres Kombinationsspiel und eine gute Ordnung. Sie näherten sich mehrfach gefährlich dem Tor der Gastgeber, aber ohne einen nennenswerten Abschluss. Die mitgereisten Borussen trauten ihren Augen nicht, als nach einer Viertelstunde mit der ersten Torchance die Wolfsburger in Führung gingen. Draxler bekam den Ball im Strafraum und ließ Yann Sommer mit einem Schuss aus der Drehung keine Abwehrchance. Keine 120 Sekunden fiel schon der nächste Treffer, auch wieder für die Hausherren. Ausgerechnet Ex-Borusse Max Kruse war es, der Nico Elvedi umspielte und ins lange Eck traf. Unsere Fohlen gaben sich aber nicht auf und konnten recht schnell den Anschlusstreffer erzielen. Fabian Johnson spielte den Ball auf Raffael, der von der linken Seite in den Strafraum lief und mit einem schönen Schuss ins Tor von Wolfsburgs Schlussmann Casteels traf. In der Folgezeit waren die Fohlen die bessere Mannschaft und erspielte sich zahlreiche Chancen zum Ausgleich. So hatten Mo Dahoud, Raffael und Fabian Johnson die Chance zum Ausgleich, aber er gelang nicht.
Nach dem Seitenwechsel brachte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking Träsch für Vieirinha, er wollte das Ergebnis wohl da schon verwalten. Unsere Fohlen drangen auf den Ausgleich und so zwang Lars Stindl mit einem Distanzschuss Casteels zu einer Parade. Die Hausherren aber schienen für das Spiel nichts mehr machen zu wollen und ließen die Fohlen bis kurz vor dem Strafraum gewähren. Ab und zu erfolgte mal ein Entlastungsangriff. Leider fanden die Fohlen keine Lücken mehr in den nun dicht stehenden Abwehrreihen und Ideen waren Mangelware. Die Hausherren schafften es mit dieser Taktik über die Zeit, vielleicht wollten sie auch Kräfte schonen für das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League am Dienstag zu Hause gegen AA Gent. Ohne nennenswerte Chancen in der zweiten Halbzeit beendete Schiedsrichter Daniel Siebert pünktlich das Spiel.
Fazit: Hier war heute mehr drin gewesen, 120 Sekunden Unaufmerksamkeit reichten die Niederlage.
Enttäuscht fuhren die Borussen nach Hause, hier wenige Fotos davon.