Heimspiel gegen die Adler vom Main (3:0) am 12.03.2016

Das 45-ste Heimspiel gegen die Eintracht aus Frankfurt sorgte im Fanclub im Vorfeld schon für Wirbel, da einige unserer Karten auf dem Schwarzmarkt im Internet auftauchten. Der Veräußerer war zum Glück kein Missionar oder befreundeter Borusse, sondern jemand, der sich über Umwege mit Karten von uns eingedeckt hatte. Man kann sich davor kaum schützen, hoffen wir, dass uns dadurch keine Nachteile entstehen. Das letzte Heimspiel gegen die Eintracht verloren unsere Fohlen, aber da wurden sie noch von Thomas Schaaf trainiert. Dieser hatte Armin Veh beerbt, der seinen Vertrag im Juli 2014 nicht verlängerte. Thomas Schaaf blieb nur eine Saison und löste am Ende der Saison auch seinen Vertrag auf. Armin Veh übernahm erneut die Frankfurter und wurde nach mehreren sieglosen Spielen am letzten Sonntag freigestellt und seit Dienstag ist Niko Kovac der neue Mann an der Seitenlinie der Adler. Viele Borussen äußerten ihre Angst, dass nun die Gäste befreit aufspielen und erneut die Punkte entführen. Statistisch gesehen, gibt es keinen Grund zur Unruhe, denn 45 Prozent der Heimspiele gewannen unsere Fohlen, bei 30 Prozent der Spiele gab es ein Unentschieden und lediglich 25 Prozent der Heimspiele verloren sie. Ein Heimsieg war folglich am wahrscheinlichsten und so starteten Samstag früh einige Missionare individuell in die Stadt unserer geliebten Borussia. Einige wählten als Unterkunft das international bekannte Hotel „Spickhofen“. Dieses war ausgebucht und ihre Namen tauchten nicht unter den Reservierungen auf. Es dauerte dann zwar noch etwas, aber sie bekamen Zimmerschlüssel und gingen an den Hotelgästen aus Fernost und Zentralafrika vorbei. Gemeinsam mit einem bekannten Schweizer Borussen ging es dann in dessen Fanclubkneipe in die Altstadt und nach einigen Altbieren mit einem Taxi in den geliebten Borussiapark. Die Straßen zum Stadion waren so voll, dass ein Abstecher ins Fanhaus zeitlich nicht mehr zu schaffen war. Bevor das Spiel angepfiffen wurde, begrüßten sie Freunde und Bekannte und gemeinsam ging es in den Stehplatzbereich der geliebten Nordkurve.

Zum Spiel: Unser Trainer André Schubert stellte die gleiche Elf wie am vergangenen Wochenende in Wolfsburg auf den Rasen. Zur Freude vieler Borussen erschien als Ersatzspieler auf der Anzeigetafel erstmals nach seiner Verletzung André Hahn. Die Borussen übernahmen von Anfang an das Spiel und die Gäste schienen das Unentschieden halten zu wollen. Die erste Chance hatte Lars Stindl, seinen Schuss konnte Frankfurts finnischer Schlussmann Hradecky abwehren. Die nächste Chance hatte Mo Dahoud, aber seine Volleyabnahme verfehlte das Tor. Dann war es wieder Lars Stindl, aber wieder war Hradecky auf dem Posten. Sein abgewehrter Ball landete bei Martin Hinteregger. An seinen Torschuss kam Thorgan Hazard noch mit dem Fuß, damit bekam der Ball eine Richtungsänderung, flog aber auch über den Querbalken. Nach mehr als einer halben Stunde war es endlich soweit, die Freistoßflanke von Raffael wehrte Hradecky noch ab, aber der Ball landete bei Lars Stindl, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und den ersten Treffer erzielte. Der Borussiapark bebte. Bis zur Halbzeit gab es keine nennenswerte Chance mehr auf beiden Seiten.

Unverändert betraten beide Mannschaften den Rasen. Wieder übernahmen die Hausherren das Spiel und ließen den Ball durch ihre Reihen zirkulieren. Die erste Chance in der zweiten Halbzeit brachte auch gleich den zweiten Treffer. Frankfurts Schlussmann eilte aus seinen Kasten um einen langen Ball vor Lars Stindl zu klären. Sein abgewehrter Ball landete bei Raffael, der sich diese Chance aus über 30 Metern nicht nehmen ließ und eiskalt ins Tor traf. Im Stadion war die Freude riesengroß. Was hatte sich Frankfurts Torwart bei diesem Ausflug nur gedacht, uns war es egal, viele Tore entstehen aus Fehlern anderer. Einige Minuten später hätte Lars Stindl seinen zweiten Treffer an diesem Tag erzielen können, aber seine Direktabnahme flog nur knapp am Außenpfosten vorbei. Erst etwa zehn Minuten vor dem Spielende hatten die Gäste durch Seferovic ihre erste Torchance, dessen Schuss den Außenpfosten traf. Fast im Gegenzug erzielte Mo Dahoud den Endstand. Er setzte sich gut im Strafraum der Frankfurter durch und anstelle abzuspielen, schoss er ins kurze Eck und erzielte den dritten Treffer. Ob sich Frankfurts Ex-Schlussmann Kevin Trapp, der derzeit überragend den Kasten von Paris St.German hütet, hätte auch so täuschen lassen, ist nicht bekannt, aber unwahrscheinlich. Egal, der Sieg der Fohlen war damit besiegelt. Die letzte Chance des Spiels hatte der eingewechselte Patrick Herrmann, dessen Schuss Frankfurts Torwart abwehrte. Pünktlich pfiff Michael Weiner das Spiel ab.

Fazit: Ein absolut verdienter Heimsieg gegen verängstigt spielende Frankfurter, die nun um den Klassenerhalt zittern müssen.

Durch den Sieg schafften unsere Fohlen am 26-sten Spieltag die „Mission 42“ und können sich nun auf die „Mission Europa“ konzentrieren. Nach dem Spiel blieben einige Missionar noch bei Altbieren im Borussiapark, ehe sie ins Fanhaus oder in den Fanshop gingen oder bereits diverse Lokale der Stadt aufsuchten. Die Missionare aus Anhalt wurden spät am Abend im Hotel von einer großen Gruppe Engländer begrüßt, die dem Anschein nach gerade eine Whiskyverkostung machten. Da am Sonntag Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt waren, gesellten sie sich nicht dazu und brachen früh auf nach Anhalt, aber nicht ohne vorher der alten Wirkungsstätte „De Kull“ und der Bronzefiguren „Jahrhundertelf“ einen Besuch abzustatten. Was diese Orte für Geschichten erzählen könnten! Auf der Heimreise schickte sie das Navigationssystem durch Düsseldorf, wo an diesem Tag der Rosenmontagsumzug nachgeholt wurde. Zum Glück ohne Stau und andere Zwischenfälle kamen sie durch und erreichten rechtzeitig ihr zu Hause. Sie waren froh darüber, sich kurzfristig für dieses Spiel entschieden zu haben und freuen sich auf die kommenden Spiele.