Invasion im Weserstadion (1:1) am 12.03.2011

Das späte Spiel am Samstag wollten sich über 15 Missionare, 5 Kyffhäuser­fohlen und mehrere Borussenfreunde nicht entgehen lassen und machten sich gemeinsam mit dem Bus auf den Weg in die Freie Hansestadt Bremen. Diese besteht aus den Stadtgemeinden Bremerhaven und Bremen, die 60 Kilometer voneinander entfernt sind. Die Stadtgemeinde Bremen liegt auf einer Weserdüne etwa 10 Meter über dem Meeresspiegel und wurde im Jahre 787 durch Karl den Großen zum Bischofsitz erklärt. Der wahrscheinlich älteste Siedlungsteil der Stadt ist Schnoor, das mittelalterliche Gängeviertel. Hier wurden früher Seile und Taue (Schnoor = Schnur) hergestellt. Die Fahrt ging aber zum Fussballstadion der Stadt, welches sich auf dem Peterswerder befindet. Es war am 06.Mai 1980 Ausgangspunkt für Straßenschlachten. Grund war das feierliche Gelöbnis von 1200 Rekruten der Bundeswehr anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des NATO-Beitritts. Etwa 10 000 Gegendemonstranten störten die Feierlichkeiten im Weserstadion und die Situation eskalierte. Heute erstrahlt das Stadion nach dem Umbau im neuen Glanze, wobei die Kapazität ursprünglich auf 50 000 Zuschauer gesteigert werden sollte. Die Flutlichtmasten hätten für einen dritten Oberrang weichen müssen, was aber durch gestiegene Stahlpreise und einer daraus folgenden Kostensteigerung verworfen wurde. Als Besonderheit kann man die Solaranlage bezeichnen, die sich nicht nur auf dem Dach befindet. Auf etwa 10 000 m² ziehen sich Photovoltaikzellen wie eine Hülle von Osten über Süden nach Westen um das Stadion. Diese Anlage soll laut Betreiber bis zu 840 000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen und lässt durch ihre Bauweise noch genügend Licht ins Stadion. Für einige Mitreisende mussten noch Eintrittskarten besorgt werden und so ging es nach Ankunft direkt zum Stadion. Auf dem Weg zum Gästeeingang kam man an vielen Imbissbuden vorbei, wobei viele Fischbrötchen im Angebot hatten. Man traf befreundete Borussen der Ränzelstecher und ForeverYoung98 und gemeinsam begab man sich ins Stadion. Vor Spielbeginn wurde mit einer Gedenkminute an die Opfer des schweren Erdbebens und nachfolgenden Tsunamis in Japan vom Vortag gedacht.

Zum Spiel:

Unser Trainer Lucien Favre brachte für den verletzten Igor de Carmago im Sturm Mo Idrissou. Die Mannen von Thomas Schaaf wirkten von Anfang an aggressiver und machten gleich deutlich, wer der Herr hier im Haus ist. Schon kurz nach Anpfiff prüfte Wagner mit einem Kopfball unseren Schlussmann Logan Bailly. Dieser konnte den Ball mit Hilfe des Pfostens gerade noch abwehren. Unser Torwart stand danach öfters im Mittelpunkt. So scheiterte Bargfrede erst frei stehend vor Logan Bailly und zwang ihn später zu einer Faustabwehr. Kurz vor der Halbzeit war es dann soweit. Ein an Filip Daems begangenes Foul wurde von Schiedsrichter Manuel Gräfe nicht gepfiffen. In der Folge konnte Pizarro flanken und diese Chance nutzte Sandro Wagner mit einem Kopfball entgegen der Laufrichtung von Logan Bailly zum Führungstreffer. Kaum eine Minute später hätten die Hausherren die Führung ausbauen können, aber Borowski traf nur die Unterkante des Querbalkens. Glücklich ging es ohne eine nennenswerte Chance unserer Fohlen in die Pause. Unser Trainer reagierte und brachte Havard Nordtveit. Eine Belebung unseres Spiels brachte dies erst einmal nicht. Die Hausherren bestimmten weiter das Spiel und Torchancen blieben rar. Bei einem Ballverlust der Bremer um die 60.Spielminute reagierte Michael Fink schnell und spielte Roman Neustädter in Strafraumnähe an. Sein Schuss verfehlte das Tor von Tim Wiese aber deutlich. Unser Trainer richtete kurz darauf unsere Fohlen offensiver aus und brachte nun Mike Hanke für Mo und Patrick Herrmann für Michael Fink. Dadurch ergaben sich aber auch Konterchancen für die Bremer. So konnte Logan Bailly einen Schuss von Marko Marin rechtzeitig abwehren. Etwa fünf Minuten vor dem Spielende hatte Marko Reus den Ausgleich auf dem Fuß. Seinen Schuss wehrte Tim Wiese gerade noch ab. Kurz darauf vergab Martin Stranzl aus kurzer Distanz. Es folgte ein Konter an dessen Ende der Bremer Arnautovic zwar an Logan Bailly den Ball vorbei schob, aber nicht am Außenpfosten. In der Nachspielzeit gab es dann doch noch den ersehnten Ausgleichstreffer. Einen Freistoß von Arango verwertete Dante trotz Maske mit einem Kopfball und der Gästeblock stand Kopf. Kurz darauf wurde das Spiel beendet.

Fazit:

Glücklich und effektiv einen Punkt geholt. Der letzte Sieg in Bremen war am 21.03.1987 und bleibt weiterhin bestehen. Jeder Punkt zählt für den Klassenerhalt und unsere Jungs müssen im nächsten Spiel gegen Kaiserslautern nachlegen. Auch wenn wir weiterhin die „rote Laterne“ haben, ist die Mission „Klassenerhalt“ noch möglich.

Man blieb noch lange im Block und plötzlich sangen viele Borussen den Musiktitel von Mickie Krause „Schatzi schenk mir ein Foto“. Dieser hat zwar nichts mit Gladbach zu tun, aber toll angehört hat es sich trotzdem. Am und im Bus wurde das Spiel noch lange ausgewertet und Sonntag früh waren dann alle glücklich wieder zu Hause.