Invasion im Herrmann-Löns-Stadion (2:3) am 18.05.2008

Den Saisonabschluss im Unterhaus wollten sich 3 Missionare und 1 Fastmissionar nicht entgehen lassen und so startete die Invasion mit dem PKW Sonntag früh gegen 7 Uhr in die Westfälische Tieflandsbucht. Der Gettoblaster war wieder mit dabei und wurde dieses mal durch einen Netzteiladapter mit Strom versorgt. Das gut gekühlte Bier schmeckte wieder hervorragend und auf dem Weg in die Universitätsstadt Paderborn traf man viele Gleichgesinnte. Man fand einen Parkplatz in der Nähe des Stadions im Stadtteil Schloss Neuhaus und wartete da auf die Jungs von ForeverYoung98. Schnell gesellten sich andere Borussen dazu, tranken ein leckeres Alt mit und durch Zufall fand man eine Truppe aus dem Saalkreis, die bereit waren, unseren Patte mit nach Hause zu nehmen. Die Meilensteine Wiederaufstieg und Aufstiegsfeier lagen schon hinter uns und das Abschiedsspiel vom Paderborner Stadion, nach dem deutschen Schriftsteller und Heimatdichter Hermann-Löns benannt, durfte nach einer so tollen Saison nicht fehlen. Nach 51 Jahren Spielzeit im Hermann-Löns-Stadion wechselt der Zweitligaabsteiger SC Paderborn in ein neu errichtetes Stadion. Die letzte Vorstellung war ausverkauft und fand so einen würdigen Rahmen. Das „Paderborner Platt“ (eine Dialektgruppe des Plattdeutschen) hörte man leider nirgends und es schienen nur Borussen unterwegs zu sein. Gut gelaunt ging es, an der Dixireihe vorbei ins Stadion mit Sportplatzcharakter. Ein Platz für das Banner wurde gefunden und dann der Platz am Bierwagen eingenommen. Die Versorgung war schlecht organisiert und so dauerte es lange, bis das kühle Nass die Kehlen runterlaufen konnte. Eine Besonderheit war, dass eine Starkstromleitung direkt längs über die Spielfläche und Zuschauerbereiche verlief. Ein etwas komisches Gefühl hatte man dadurch schon, schließlich gab es keine Überdachung. Nachdem die ersten Lieder angestimmt waren, nahm kaum noch einer Notiz davon.

Zum Spiel:

Unser Trainer Jos Luhukay veränderte im letzten Spiel die Startformation gegenüber dem Heimspiel gegen Freiburg gleich auf 4 Positionen. So durften Uwe Gospodarek, Alexander Voigt, Soumaila Coulibaly und Marcel Ndjeng für Christofer Heimeroth, Roel Brouwers, Sharbel Touma und Sascha Rößler spielen.

Der Absteiger aus der zweiten Liga wollte sich würdig aus dieser und aus dem Stadion verabschieden und so hatten Fischer und Hoilett gleich nach Spielbeginn gute Tormöglichkeiten für die Dotchev-Elf. Unsere Fohlen wirkten müde und so ergab sich erst nach 10 Minuten eine Kopfballchance von Rob Friend nach Anspiel von Olli Neuville. Der Gastgeber tat mehr fürs Spiel und hatte weitere Chancen. So verpasste Löbe eine Flanke von Hoilett nur knapp und kurz darauf musste sich Uwe Gospodarek lang machen, um den Rückstand zu verhindern. Wie aus dem Nichts, entstand aus einer Marcel Ndjeng Ecke die Führung für unsere Mannschaft. Wieder einmal köpfte Rob Friend ins Tor und machte seinen 18.Treffer in dieser Saison. Das Tor änderte aber nichts an unserem Spiel und so erzielten die Gastgeber nur 5 Minuten später durch Hoilett den verdienten Ausgleich. Die Paderborner waren jetzt spielbestimmend und so folgten Chancen für Hoilett und Gouiffe á Goufan, beide scheiterten am guten Schlussmann Uwe Gospodarek. Fast mit dem Pausenpfiff viel auch die Führung für die Paderborner. Nach einer Hereingabe waren sich Tobias Levels und Uwe Gospodarek uneins und der ehemalige Gladbacher Benjamin Schüßler köpfte den Aufsetzer ins Tor. Unser Trainer war mit unserem Spiel nicht einverstanden und machte sich Luft, indem er gegen Gegenstände trat. Das hatten wir selten erlebt.

Zu Beginn des Durchgangs 2 musste Tobias Levels draußen bleiben und Sebastian Svärd kam für ihn ins Spiel. Dies tat dem Spiel gut und unsere Fohlen spielten jetzt mit mehr Elan.

Schüßler hätte kurz nach Wiederanpfiff aber alles klar machen können, scheiterte jedoch an Uwe Gospodarek. Endlich eine Chance für unsere Fohlen, als Soumaila Coulibaly die Pille mit dem Kopf verlängert und Marko Marin den Paderborner Schlussmann Kruse testete. Dann erzielte Soumaila Coulibaly mit einem tollen Distanzschuss den Ausgleich. Jetzt wollten die Fohlen auch den Sieg, gingen besser in die Zweikämpfe und setzen nach. Nach schönem Anspiel von Marcel Ndjeng ließ Marko Marin dem Paderborner Schlussmann keine Chance und schoss die Pille knapp unter die Querlatte. Damit unterstrich er seine Nominierung zur EM und der Block freute sich über das gedrehte Spiel. Das Spiel verflachte bis etwa eine Viertelstunde vor Schluss erst Filip Daems gerade noch den Treffer von Assauer verhinderte und dann Uwe Gospodarek eine weitere Chance von Assauer zum Ausgleich mit einer Blitzreaktion abwehrte. Die letzte Chance im Spiel hatte Nando Rafael, aber auch er vergab.

Fazit:

Im letzten Spiel der Liga 2 AUSWÄRTS gewonnen. Wir waren in dieser Saison die auswärtsstärkste Mannschaft mit 8 Siegen, 7 Unentschieden und nur 2 Niederlagen (Mainz und Hoppenheim). Auswärts eine Macht!!!

Mit insgesamt 18 Siegen, 12 Unentschieden und nur 4 Niederlagen waren wir die beste Mannschaft und steigen als Spitzenreiter wieder in die erste Bundesliga.

26 Spieltage ununterbrochen auf Platz 1, eine tolle Saison war beendet.

Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr. Die Gladbachfans stürmten den Rasen und versuchten noch einige Spieler zu erreichen. Die Mannschaften aber zogen sich in die Kabinen zurück und so warteten viele geduldig vor dem Eingang. Plötzlich brach die Querlatte eines Fußballtores und nicht nur Gladbacher, sondern auch Paderborner Anhänger zerlegten das Tor und das Netz. Plötzlich wollte jeder ein Stück vom Netz haben und die Feuerzeuge waren Mangelware. Das zweite Tor blieb auch nicht heil und die Ordner hatten damit zu tun, die Rester zu sichern. Viele Souvenirjäger nahmen Rasenstücke mit und ohne Kreide mit und manch einer freute sich über eine Sitzschale. Erinnerungsfotos wurden von den Trainerbänken gemacht, natürlich nicht mit Profis, sondern mit überglücklichen Fans. Es war einfach nur fantastisch. Aus dieser Perspektive erleben unsere Helden ein Stadion…es wirkte vom Rasen aus viel kleiner. Zufrieden machte man sich irgendwann zum Auto und köpfte die 2 Liter Flasche mit dem Aufdruck „Nie mehr 2.Liga!“ mit ForeverYoung98. Der Gerstensaft schmeckte lecker und die Saison wurde noch mal durchlebt.

Dann hieß es aber Abschied nehmen und zurück in die Heimat fahren. Kurz entschlossen in Zorbau noch lecker gegrillt und kurz vor Mitternacht war auch für  den letzten Missionar die Saison in Liga 2 vorbei. Liga 1 wir sind wieder zu Hause!