Invasion auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld (2:2) am 16.04.2008

Es stand die Invasion in die Stadt der Wissenschaft 2008 an. Da diese am Mittwoch stattfand und eine der kürzesten Fahrten werden würde, hatte unser Präsi sich eine kleine Überraschung einfallen lassen. Diese wollten sich viele nicht entgehen lassen und so wurde wieder „unser“ weißer Bus geordert. Zur Freude der Vielfahrer steuerte diesen der Peter, der manchen von uns noch positiv in Erinnerung war. Neben den Missionaren, Freunden und den „Ränzelstechern“ waren auch Karsten und Maurice vom Fanclub „Forever Young‘98“ aus NRW dabei. Als der Bus im, hinter Hügeln verstecktem Dörfchen Tromsdorf anhielt, herrschte schon eine super Stimmung. Wir wurden von den Eltern von Heiko und Andre herzlich empfangen und die Schlacht am leckeren Büffet begann. Die Schweinshaxen, Entenkeulen, das zerlegte Spanferkel, dazu Sauerkraut und Kartoffelsalat waren der HIT. Nach dem großen Fressen noch 3 Liter Hörnerwiskey zur Verdauung und dann mussten wir weiter. Viele von uns hegten den Gedanken, hier weiter zu feiern und das Spiel im TV zu schauen. Aber dem Herdentrieb folgend, saßen alle brav im Bus und weiter ging’s durch die „Toskana des Ostens“ in das „Athen an der Saale“. Die dortige Universität „alma mater jenensis“ wurde bereits 1558 gegründet. Das Ziel war aber das Ernst-Abbe-Sportfeld. Ernst Abbe war ein deutscher Astronom, Physiker, Optiker, Mathematiker, Unternehmer und Sozialreformer. Er kam aus einfachen Verhältnissen, wurde durch seine wissenschaftlichen Arbeiten Teilhaber der Firma Carl-Zeiss, blieb immer bodenständig und setzte sich für gerechte Entlohnung seiner Mitarbeiter ein. Zusammen mit Carl Zeiss und Otto Schott schuf er die Grundlagen der modernen Optik und gründete bereits 1889 die Carl-Zeiss-Stiftung, die alleinige Eigentümerin der Carl-Zeiss AG und Schott AG ist. In den Statuten wird unter anderem die Zusammenarbeit mit der Universität und der Stadt geregelt. Aus der Ferne erblickte man aber erst die Keksrolle (oder JenTower genannt) und alle wussten, dass man gleich am Ziel ist. Das Sportfeld befindet sich am Ufer der Saale und unser Bus fuhr direkt bis an den Gästeblock. Schnell wurden noch Fotos gemacht und dann machten sich einige schon in den Block zum Fahnen anbringen. Die Borussen kamen aber zum Anbringen der Fahnen am Zaun zu spät und so wurden die Fahnen zum Auslegen auf der Laufbahn abgegeben. Der restliche Teil wartete noch auf die fehlenden Karten, wobei es da einige Probleme gab. Der Gästeblock war ausverkauft und der Andrang groß. Wahrscheinlich wegen dem Auswärtsspiel gegen die Diebe wurden strenge Kontrollen durchgeführt und wer seinen Unmut darüber äußerte, bekam das volle Kontrollprogramm mit Alkoholtest und Schuhwerksüberprüfung. Einige verpassten dadurch den Anpfiff. Im Block stand man dann verstreut.

Eine Neuheit war für viele der Imbissstand. Man nehme einen Zaun, schneidet 2 Löcher aus, macht ein Dach darüber und fertig. Es reicht aus und man ließ sich die Thüringer und das Bier schmecken.

Zum Spiel:

Jos Luhukay ließ die gleiche Startelf, wie beim Auswärtsspiel bei den Dieben auflaufen. Unser Alex Voigt wurde vor dem Spiel als Sportler des Jahres 2007 in Jena ausgezeichnet. Dies ist zwar eine Ehre, aber wie verhält sich da anschließend die Mannschaft?

Schon in den ersten Minuten sah man, dass der Gastgeber gewillt war, die 3 Punkte zu behalten. Unsere Fohlen spielten dagegen Saft-  und Kraftlos. Die berüchtigte Anfangsviertelstunde fand gar nicht statt und als die Jenaer Spieler dies erkannten, legten sie los. Ein schönes Anspiel mit der Hacke von Allagui auf Kikuchi war die erste Chance. Dies war schön anzusehen, aber leider Abseits. Kurz darauf war es soweit, unsere Fohlen verspielten den Ball in der Vorwärtsbewegung, über die Schaltzentrale Simak wurde Schied in Szene gesetzt und dieser schoss die Pille Christofer Heimeroth durch die Beine. Der Block traute seinen Augen nicht. Erinnerungen an das Spiel in Hoffenheim kamen auf. Was war mit unserer Mannschaft los? Unsere Fohlen wirkten nervös, aber es war keine Gegenwehr zu erkennen. Unser Trainer reagierte schon nach 20 Minuten und opferte Tobias Levels für die Offensive und brachte Soumaila Coulibaly. Die Angriffe wurden besser, aber zwingende Torchancen blieben aus. Kurz vor der Halbzeit waren unsere Fohlen wohl schon beim Pausentee, denn die Jenaer konnten nach Belieben an unserem Strafraum kombinieren. Ausgangspunkt war Simak, der im richtigen Moment Werner anspielt. Seinen Schuss konnte Christofer Heimeroth gerade noch parieren, aber der Abpraller landete bei Schied und der konnte aus 3 Metern nicht vorbei schießen. So ging’s  zur Pause.

Unser Trainer Jos Luhukay tat nach der Halbzeit etwas, was wir bisher nicht erlebt hatten. Er wechselte Alex Voigt aus und brachte mit Roberto Colautti die 7.Offensivkraft. Er wollte entweder gewinnen oder untergehen. Unsere Fohlen spielten nun gefährlicher nach vorn, waren aber jetzt auch anfälliger bei Konter der Gastgeber. Es folgten Chancen auf beiden Seiten.

Bei Jena war Simak Dreh- und Angelpunkt und unsere Defensivkräfte hatten voll zu tun. So konnten Roel Brouwers und Christofer Heimeroth gerade noch klären.

Der Treffer von Sascha Rösler nach Freistoßflanke von Marko Marin wurde wegen Abseits nicht gegeben und der Schuss von Soumaila Coulibaly ging nur Zentimeter am Kasten vorbei.

Dann folgte eine Glanztat unseres Torwarts. Nach einem Doppelpass zwischen Simak und Werner wurde unsere Abwehr überwunden und der Schuss aus 5 Metern forderte alles von Christofer Heimeroth. Damit verhinderte er den dritten Treffer der Gastgeber. Vielleicht war dies ein Wachrütteln, denn es folgte eine Flanke von Marko Marin von der linken Seite direkt in den Fünfmeterraum. Dort stieg Roberto Colautti hoch, wuchtete die Pille in die Maschen und machte den Anschlusstreffer. Der Block lag sich in den Armen und alle hofften auf ein Feuerwerk. Es stürmten jedoch die Spieler von Jena weiter. Es folgte eine hundertprozentige  Chance für Schied, als er aus kurzer Entfernung die Reflexe von Christofer Heimeroth testete. Dieser lenkte den Ball gerade noch am Kasten vorbei zur Ecke und verhinderte so wieder den dritten Treffer. Kurz darauf wurde Simak in Strafraumnähe gefoult und Schiedsrichter Weiner entschied richtig auf Freistoß. Der Jenaer Trainer Henning Bürger sah sich um einen Elfmeter betrogen und protestierte solange, bis er auf der Tribüne Platz nehmen konnte. Der Freistoß von Ziegner flog dann knapp übers Tor. Das Spiel wurde hektischer und unsere Fohlen waren nur bei Standards gefährlich. Der quirlige Marko Marin trat einen Freistoß aus etwa 30 Metern und Roel Brouwers versuchte per Hinterkopf den Jenaer Torwart Khomutovski zu überwinden. Dieser hatte aufgepasst und den Ausgleich verhindert. Nach einer Ecke von Marko Marin war es aber dann doch soweit. Wieder sprang Roberto Colautti am Höchsten und köpfte zum eher unverdienten Ausgleich. Dies war dem Block egal und alle freuten sich.

Nun stärkte unser Trainer wieder die Defensive und brachte Thomas Kleine für Olli Neuville. Die Chancen zum Sieg hatten aber wieder die Jenaer. Erst  rettete der Pfosten und dann scheiterte der eingewechselte Torghelle auch am super haltenden Christofer Heimeroth. Mit viel Glück blieb es so bis zum Schlusspfiff.

Fazit:

Ein tolles Spiel vom FC C und eine schmeichelhafte Punkteteilung für uns. Über eine Niederlage hätte sich kein Borusse beschweren können. So wird der Verbleib des FC Carl-Zeiss-Jena in der Liga 2 ganz schwer, aber die fehlenden Punkte wurden nicht heute vergeben. Dank des Mutes unseres Trainers, unseres Torwarts Christofer Heimeroth, des unermüdlichen Marko Marins und des Jokers Roberto Colautti konnten wir einen Punkt mitnehmen und der Mission „Wiederaufstieg“ einen Schritt näher kommen.

Wir

sind seit

21.Spieltagen

SPITZENREITER

und seit

 9 Spielen ungeschlagen.

Etwas enttäuscht über die gesehene Leistung unserer Fohlen aber glücklich über den Punktgewinn, ging es zurück nach Sachsen-Anhalt.

Die Rückfahrt verlief ruhig, nur suchte einer immer irgendetwas.

Eine kleine Abendmahlzeit wurde noch bei ARAL Zorbau eingelegt und dann ging’s nach Hause. Die letzten verließen den Bus etwa eine Stunde vor Mitternacht. Es war eine wirklich kurze Fahrt und alle waren sich einig, es war wieder einmal eine Steigerung und damit die tollste Tour bisher. Es wird schwierig diese Tour zu toppen, aber vielleicht mal bei einem Heimspiel, denn die tollsten Touren waren bisher Invasionen.