Invasion im Stadion am Bieberer Berg (1:7) am 04.05.2008

Von Zorbau aus startete eine kleine Mission von 4 Mitglieder und 4 Fans mit einem Kleinbus ohne Radio in die Mainstadt am Mainbogen. Die Fahrt ohne Lieder unserer Borussia konnte nicht stattfinden und so wurde ein Gettoblaster mitgenommen. Etwas schwieriger gestaltete sich da der Kauf von Batterien und im zweiten Anlauf hatte man es geschafft, die richtige preiswerte Sorte zu kaufen (4 Stück um die 20€) und die Reise konnte beginnen. Nicht nur für die Stimmung war gesorgt. Für das leibliche Wohl gab es Bier, Schnitzel, Klopse, Gurken und Brötchen und so setzte sich der Partykleinbus in Bewegung in die hugenottisch geprägte Industriestadt. Durch Offenbach fließen die Bäche Bieber und Hainbach und bereits 561, etwa zur fränkischen Teilung, wurde die Stadt gegründet. Offenbach wurde durch die Stadt Frankfurt, speziell die Politik des Frankfurter Rates, gefördert. Dieser ließ keine Gewerbefreiheit für die Stadt Frankfurt zu und so durften sich dort keine Manufakturen ansiedeln. Diese wollten aber in der Nähe Frankfurts sein und gingen über die damalige Landesgrenze nach Offenbach. Dort erhielten sie die Rechte und so entwickelte sich Offenbach zur Industriestadt. Aber nicht nur Gewerbetreibende kamen nach Offenbach. Der Dichter J. W. v. Goethe weilte wegen seiner Verlobten Lili Schönemann häufig dort und auch W. A. Mozart ließ hier seine Noten verlegen.

Wir aber waren wegen der 3 Punkte für die Mission Wiederaufstieg hier. Ohne größere Wartezeiten fand man den Weg zum Gästeparkplatz. Von dort durften jedoch keine Glasflaschen mit in den Leonhard Eißnert Park genommen werden, aber genau durch diesen musste man gehen, um zum Stadion zu gelangen. Die vielen Ordnungskräfte ließen es sich im Park gut gehen und vorm Stadion traf man viele alte Bekannte. Die Freunde von „Forever Young 98“ gesellten sich alsbald auch dazu. Bei herrlichem Sonnenschein wurde das Banner angebracht, ein schöner Platz, auf der nicht überdachten Stahlkonstruktion, eingenommen und nach der MANOLO – Gedenkminute unsere Mannschaft begrüßt.

Zum Spiel:

Unser Trainer ließ Rob Friend und Sharbel Touma auflaufen und am Anfang taten sich die Fohlen wieder einmal schwer. Die Offenbacher gingen härter in die Zweikämpfe und so sah man auch die ersten Chancen für den OFC. Unsere Abwehr hatte Probleme mit dem Offenbacher Bancé. Dieser testete gleich mehrmals hintereinander unseren Torwart Christofer Heimeroth. Bei einer musste Christofer alles geben und lenkte die Pille gerade so am Kasten vorbei. Man war das knapp…viele hatten die Pille schon im Netz gesehen. Die erste Chance für unsere Mannschaft war erst nach der Hälfte der Spielzeit des ersten Durchgangs, als der Freistoß von Sascha Rösler knapp am Tor von Thier vorbei ging. Kurz darauf wurde Rob Friend nach Pass von Sharbel Touma durch Hysky im Strafraum von den Beinen geholt und der Schiedsrichter Peter Sippel zeigte auf den Punkt. Diese Chance ließ sich Oliver Neuville nicht entgehen und das Stahlgerüst bebte.

Der Führungstreffer beflügelte aber immer noch nicht unsere Fohlen und so hatten die Kickers Chancen durch Sousa und Jodt. Das Spiel war von vielen Zweikämpfen geprägt, vor allem zwischen Rob Friend und Sichone. Den Höhepunkt aber bildete die harte, unfaire Attacke von Bancé gegen Oliver Neuville kurz vor der Halbzeit. Dieser holte unseren Olli von hinten brutal an der Einwurflinie von den Beinen und sah zu Recht die knall rote Karte, dann war Halbzeit.

In der Halbzeitpause wurden die letzten Portionen Essen verkauft und dann der Laden dicht gemacht, was für ein „tolles Organisationsteam“. Schluss am Essenstand zu Beginn der Pause! Bier gab es nur bleifrei, da lacht das Fussballherz.

Jos Luhukay brachte Roberto Colautti für den gelb-rot gefährdeten Rob Friend. Nach etwa 5 Minuten schauten sich alle im Block skeptisch an. Unsere Fohlen versuchten den zweiten Treffer zu erzielen und scheiterten an Offenbachs Torwart Thier, als ein Pfiff ertönte  und der Schiri erneut auf den Punkt zeigte. Sichone bekam die rote Karte und wurde zum Duschen geschickt, nachdem er im eigenen Strafraum als letzter Mann Roel Brouwers am sicheren Kopfballtor hinderte. Sollte uns da der Sieg noch zu nehmen sein?

Ohne Probleme verwandelte Olli den Strafstoß und die Freude war riesengroß, da störte es auch keinen mehr, als wenig später Roel Brouwers  nach einem Missverständnis mit Christofer Heimeroth die Pille mit einem schönen Kopfball über unseren Torwart ins eigene Netz beförderte. Keine 3 Minuten später schlenzte Marko Marin die Pille zum dritten Mal in die Maschen, nachdem er sich den Abpraller von Sharbel Toumas Schuss geholt hatte. Im Block herrschte Aufstiegsstimmung. Sascha Rösler wurde dann durch Soumaila Coulibaly ersetzt und wenig später verletzte sich Marko Marin, musste raus und es kam Marcel Ndjeng. Den dritten Elfmeter im Spiel wollte der Schiri nicht geben, als Thier Roberto Colautti im Strafraum foulte. Roberto musste verletzt raus und so spielten jetzt 9 gegen 10. In dieser Phase machte Sharbel Touma seinen ersten Treffer für unsere Borussia und den Vierten im Spiel. Wenig später erhöhte Marcel Ndjeng nach schönem Zuspiel von Olli Neuville auf 1:5. Sollte heute, nach dem Kopfballtreffer von Soumaila Coulibaly nach Flanke von Tobias Levels – Tor Nummer 6, der höchste Auswärtssieg unserer Elf in der Liga 2 in der Luft liegen? Das Spiel wurde jetzt locker gespielt und den Schlusspunkt setzte Marcel Ndjeng nach einem Konter und wieder tollem Zuspiel von Olli Neuville kurz vor Schluss mit dem siebentem Tor für die Borusia. Damit war unser höchster Auswärtssieg in Liga 2 perfekt.

Fazit:

Wann hatten wir mal 8 Tore unserer Fohlen in einem Spiel gesehen?

EINFACH WAHNSINN…und seit dem 9.Spieltag Spitzenreiter

Mittwoch steigen wir auf, Mittwoch steigen wir auf, Mittwoch, Mittwoch, Mittwoch steigen wir auf!!!!

Glücklich und zufrieden ging’s wieder durch den Leonhard Eißnert Park zum Parkplatz. Es sah aus wie ein Bannermarsch…alle Borussen den Weg entlang. Mit den Freunden von ForeverYoung 98 noch ein gepflegtes Alt genossen und etwas vom Proviant genascht, wurde die Rückreise angetreten. Dank der Hilfe der Ordnungskräfte sahen wir uns noch etwas Offenbach an und freuten uns, dass wir nicht in kilometerlange Staus (wie sie auf der Gegenfahrbahn waren) standen. Hoch lebe unser Fahrer BASTI.

Der Kleinbus wurde noch schnell fortgeschafft und dann startete  jeder in seine Heimat.

Wieder ging eine tolle Invasionstour zu Ende.