Saisoneröffnung gegen den AFC Sunderland (0:0) am 23.07.2011

Im zum ersten Mal gebuchten Hotel “Tannenhof“ angekommen, bekam man dort gleich die Frage gestellt: „Ob man auch zur AWDK-Party im FanHaus geht?“. Wie ein Besitzer einer AWDK fühlte sich zwar schon ein Missionar, aber das allein reicht nicht, man musste verneinen. Da man auf der Fahrt nach Mönchengladbach keine Nachrichten hörte, erfuhr man erst am Abend von den Anschlägen in Norwegen. Die Ereignisse überschlugen sich im Fernsehen, man war bestürzt über das Geschehene und konnte es kaum glauben.

Am Samstag ging es vor dem Testspiel nachdenklich ins FanHaus. Dort waren zwar einige Borussen, aber bekannte Gesichter waren selten zu treffen. So machte man sich schon zeitig auf den Weg zum Borussiapark. In der Nähe des Fanshops sah man dann den Traum eines jeden Mönchengladbach-Fans. Ein im Zeichen unserer Borussia gestalteter Audi A1 ließ die Herzen aller höher schlagen. Bis ins kleinste Detail wurde dieser gestaltet, besser geht es kaum. Eine Probefahrt war nicht möglich und so brachte man dann das Banner im Stadion an, wobei hier noch ausreichend Platz vorhanden war. Das Stadion wirkte recht leer, als die Mannschaft für die neue Saison vorgestellt wurde und auch zum Testspiel gegen AFC Sunderland füllte es sich kaum noch. Es hatten sich nur 16 825 Zuschauer in den Borussia-Park begeben und ohne große Höhepunkte, jedoch mit guten Ansätzen endete es 0:0.

So ließ unser Trainer Lucien Favre nur Neuzugang Lukas Rupp von Anfang an spielen und Havard Nordtveit kam mit Trauerflor auf den Platz. Gleich zu Beginn hatten Roman Neustädter, Igor de Camargo und Marco Reus Torchancen, wobei der Gästetorwart Simon Mignolet dabei nicht eingreifen musste. Im weiteren Spielverlauf merkte man, dass noch Abstimmungsprobleme vorhanden sind und ohne das unsere Nummer eins Marc-Andre ter Stegen sich auszeichnen konnte, ging es in die Halbzeitpause. Kurz nach Wiederanpfiff hätte Marco Reus nach Anspiel von Mike Hanke den ersten Treffer markieren müssen, aber auch hier flog der Ball, zur Freude der rund 150 mitgereisten Sunderlandanhänger , über den Kasten. Leider blieb es bei dieser Chance und es folgten später auf jeder Seite 6 Auswechslungen. Nach einem Foul bekam der Spieler von Sunderland Titus Bramble die gelb-rote Karte und wurde frühzeitig zum Duschen geschickt. Wie im Testspiel gegen den FC Porto waren unsere Fohlen nun mit einem Spieler mehr auf dem Platz, aber etwas zählbares kam in den verbleibenden zwanzig Minuten nicht heraus.

Als Lichtblick konnte man die Einwechslung von Mathew Leckie bezeichnen, der noch einmal etwas Schwung in das Spiel brachte. Am Ende blieb es beim torlosen Unentschieden. Nach dem Spiel gingen noch viele Borussen die paar Schritte zur Fanparty an der Nord-West-Ecke des Stadions. Dort spielten erst B.O. und bei der „Elf vom Niederrhein“ kam die Mannschaft auf die Bühne. Einige Fans wollten Mike Hanke singen hören und dies tat er dann auch mit dem „Überraschungsgast“ Tim Toupet. Gemeinsam gaben beide den Titel „Vater Abraham“ zum Besten, was sichtlich nicht nur die Fans erfreute, sondern auch einige Spieler. Nachdem die Spieler die Bühne verlassen hatten, wurde es etwas übersichtlicher auf dem Gelände.

Der Regen und ein ungemütlicher Wind sorgten dafür, dass viele Borussen schon früh den Stadionbereich verließen. Mit etwas Glühwein wären vielleicht noch einige länger geblieben, so hatte es die Band „Just is“ schwer, den verbliebenen richtig einzuheißen. Nach dem Sonntagsfrühstück machte man sich gegen 11 Uhr erneut zum Stadion, denn heute war der Familientag. Viele Sponsoren waren mit Spielgeräten vertreten, so gab es Torwandschießen, ein Speedometer, die Möglichkeit eines Bungeesprungs, einen Formel1-Simulator und vieles mehr. Die Gesundheitsbewegung „Deutschland bewegt sich“ war ebenso vor Ort, wie „Spar mit! Reisen“. Die Mannschaft, in Gruppen aufgeteilt, gab Autogramme und stellte sich den Fragen der Moderatoren. Es stand auch wieder die Band „Just is“ auf der Bühne und bei einem Titel der Sängerin Amy Winehouse teilten sie mit, dass sie am Vortag im Alter von 27 verstarb. Dieses Ende hatte sich leider angedeutet. Das Wetter schien auch um Amy zu trauern, denn es regnete häufig.

Die Fanclubvertretung hatte aber noch einen Termin mit Max Eberl und Michael Plum (Leiter Verwaltung). Das Fanprojekt hatte zu einem „Runden Tisch“ mit dem sportlicher Leiter und dem Vertreter für den kaufmännischen Teil eingeladen. Ungefähr 200 Vertreter der Fanclubs waren der Einladung gefolgt. Max Eberl erläuterte die Transferpolitik, die Finanzplanung und sportliche Zielrichtung des Vereins und klärte bezüglich einiger Missverständnisse auf, die durch die Medien transportiert wurden. Die Fans stellten sehr zurückhaltend Fragen, wobei einige schon recht fraglich waren (Anstoßzeiten, Parkplatzgebühren, Topspielzuschlag). Den meisten Fans ging es aber um die Spielerpolitik und so stellte Max die Dinge aus seiner Sicht noch einmal klar (Bradley, Levels, Dante, King, Otsu). Auch die Darstellung in den Medien wurde erläutert, wobei auch wir oft schon erlebt haben, dass nicht immer das abgedruckt wird, was man gesagt hat. Anschließend nutzte man noch die Möglichkeit für eine sechzig minütige Stadionführung. Leider konnte man nur die Gästekabine besichtigen und auch der Bereich der Polizei war durch die Veranstaltung um das Stadion gesperrt. Interessant war es trotzdem und so war es bereits 17 Uhr als es zurück in die Heimat ging. Auch wenn das Wetter hätte angenehmer sein können, war es doch ein interessantes und informatives Wochenende.