Invasion im Rhein-Energie-Stadion (1:1) am 07.04.2008

Das Derby in der Domstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium wollten sich trotz Montag und Spitzenspielzuschlag viele Borussen nicht entgehen lassen und so startete wieder ein großer Bus Richtung NRW. Die Stadt Colonia CAA war mit Lübeck Mitbegründerin der deutschen Hanse und befindet sich in der Kölner Bucht. Der Kölner Dom ist die größte gotische Kirche Nordeuropas und beherbergt den Dreikönigsschrein, in dem die angeblichen Reliquien der Heiligen Drei Könige aufbewahrt werden. Dies symbolisieren die drei Kronen im Stadtwappen.

Trotz des Diebstahls der Fahnen der Ultras Mönchengladbach nahmen die Missionare ihren „Union Jack“ mit. Auf diese Invasion ging es mit Mitgliedern der Fanclubs „Starke Sachsen“, „Ränzelstecher“ und „Bökelbären“ sowie Freunden und Sympathisanten. Die bis dato weiteste Auswärtsbusfahrt (immer noch kürzer als die Heimspielstrecke) startete am Vormittag und für das leibliche Wohl war mit super gerauteten Flaschen und Büchsen, Schnitzeln, Gehacktesbrötchen, Klopse, Gurken und belegten Brötchen gesorgt. Natürlich durfte die Musik für die lange Fahrt nicht fehlen und so stimmte man sich schon auf das anstehende Derby an. Das Wetter zeigte sich wechselhaft, wie es sich für Aprilwetter gehört, wobei dies die Stimmung und Erwartung nicht trübte. Die Fahrt zog sich und kurz vorm Ziel kam man nur im Schritttempo die A1 lang. Die ersten Borussen bekamen schon Bedenken, dass man es nicht mehr rechtzeitig zum Spiel schaffen würde. Nach endlos scheinender Parkplatzsuche und dem Begrüßen anderer Borussen begab man sich zum Stadion. Vergebens suchte man nach Hinweisschildern auf den Gästeblock und so musste man an vielen verwirrten Leuten in Ketchup/Mayo Farben vorbei. Anhand der großen Traube vor dem Eingang war der Gästeblock leicht zu finden. Die obligatorischen Kontrollen noch schnell mitgenommen und dann ab in den Block. Aber nein, erst einmal einen Sololauf den schmalen Extragang hinauf, dass hatten wir noch nirgends erlebt. Zur Freude aller war aber trotz verspäteter Ankunft noch genügend Platz im Block und so konnte der „Union Jack“ aufgebaut werden. Das Spiel begann und der Block war immer noch recht übersichtlich. Dies änderte sich ein paar Minuten später schlagartig. Es stellte sich heraus, dass die neue Strategie der Ordnungskräfte angewandt wurde. Der Zug der Ultra wurde absichtlich auf der Wegstrecke angehalten. Damit sollte ein Aufeinandertreffen beider Fangruppierungen verhindert werden und so wurden die Ultras erst kurz nach Spielbeginn ins Stadion gelassen. Keine schöne Vorstellung bei 16€ Kartenpreis für die Stehkarte in der 2.Liga.

Zum Spiel:

Dieses Spiel begann mit einer Veränderung gegenüber dem Heimspiel gegen Koblenz. Für Sharbel Touma kam Marko Marin wieder in die Startelf.

Das Spiel begann auf beiden Seiten zurückhaltend. Der Dreiersturm der Kölner wirbelte zwar, aber etwas Nennenswertes kam in der ersten Viertelstunde nicht heraus. Den ersten Schuss auf unseren Kasten versuchte der Ex-Gladbacher Broich mit einem Distanzschuss. Dieser ging aber einen guten Meter am Tor vorbei. Dies schien unsere Fohlen aufgeweckt zu haben und so vergab Marcel Ndjeng seine Chance kurz darauf. Aus etwa ähnlicher Entfernung wie Broich schoss er nicht einfach drauf, sondern versuchte es mit dem Innenspann. Mondragon konnte die Pille zwar nicht festhalten, aber es war auch kein Gladbacher zur Stelle um dies auszunutzen. Kurz darauf trauten wir unseren Augen kaum, denn Rob Friend sprang nach einer Marko Marin Flanke nicht nur höher als seine Gegenspieler, nein, sogar höher als der Kölner Torwart Mondragon. Dieser Kopfball ging leider knapp übers Tor. Jetzt wurden die Kölner etwas stärker und der abgefälschte Ball des Kölners Ümit Özat kam unserem Kasten schon näher. Die folgende Ecke köpfte McKenna knapp am Alu-Winkel vorbei und unser Torwart Christopher Heimeroth brauchte sich noch nicht auszuzeichnen. Fast im Gegenzug schoss Sascha Rösler von der Strafraumgrenze, der Kölner Mohamad half mit seiner Hacke nach und die Pille landete im Tor. Der Block tobte und lag sich überglücklich in den Armen. Ein Derbysieg in der deutschen Hochburg der Schwulen und Lesben lag in der Luft.

Unser Fohlen versuchten jetzt den zweiten Treffer nachzulegen, dabei rutschte Rob Friend beim Schussversuch aus günstiger Position aus, Marcel Ndjengs Schuss fehlte die nötige Kraft und als er sich wenig später gegen mehrere Kölner durchsetzte und zum Flanken kam, musste sich Mondragon schon recht lang machen, um den Kopfball von Rob Friend aus dem Winkel zu fischen. Bis zur Halbzeit passierte dann nichts weiter und so ging es mit der Führung in die Pause.

Unverändert betraten beide Mannschaften den Platz und die ersten 10 Minuten verliefen ohne zwingende Chancen. Unsere Fohlen warteten auf Konterchancen und die Kölner taten sich im Angriff schwer. Bei einem Schuss von Helmes auf die kurze Ecke konnte sich dann Christopher Heimeroth auszeichnen. Etwa in der Mitte der Halbzeit zwei versuchte sich Antar durch einen Distanzschuss, der aber am Kasten vorbei segelte. Kurz darauf folgte die größte Chance der Kölner. Wieder durch einen Distanzschuss prüfte Helmes Christopher Heimeroth. Dieser lenkte die Pille über den Querbalken und klärte so zur Ecke. Unsere Fohlen hatten kurz darauf durch eine Marko Marin Ecke die Entscheidung auf dem Kopf, jedoch flog Brouwers Kopfball übers Tor. Es folgte ein abgefälschter Schuss von Marcel Ndjeng, der auf dem Tornetz landete und die Riesenchance für ihn, als er völlig freistehend an Mondragon scheiterte. Der Derbysieg war fast geschafft, als die verlogenen Milchbubis mit krimineller Energie die gestohlenen Gladbacher Fahnen (auch die des Fanprojekts MG inklusive „der Fahne“ der Ultras Mönchengladbach) zeigten. Die Kinder hatten ja bisher keinen Grund diese zu zeigen, da ihre Mannschaft zu blöd war, unser Tor zu treffen. Was dann passierte, war leider abzusehen. Es wurden Bengalos gezündet und Stofffetzen verbrannt. Das Spiel wurde für 2 Minuten unterbrochen und mehrere Gladbacher Spieler, allen voran Sascha Rösler, versuchten die aufgebrachten Fans zu beruhigen. Dies gelang und der Schiri ließ dann 5 Minuten nachspielen, aber es kam noch schlimmer. Es wurde ein langer Ball auf Novakovic gespielt und im Laufduell mit Roel Brouwers fiel dieser geschickt vorm Strafraum hin. Der Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer entschied auf Notbremse und schickte Roel vorzeitig unter die Dusche. Aber die krasseste Fehlentscheidung des Spiels traf er im Anschluss. Er zeigte zum Entsetzen jedes wahren Fußballfans auf den Punkt. Sollte wieder der Mann in Schwarz „das Zünglein an der Waage sein“? Den Glückselfmeter verwandelte dann Helmes.

Die Siegchance hatte der eingewechselte Roberto Colautti nach der Flanke von Patrick Paauwe. Seinen Flugkopfball konnte aber Mondragon parieren.

Fazit:

Ein tolles Derbyspiel mit Höhen und Tiefen. Der Derbysieg wurde zwar durch eine krasse Fehlentscheidung des Schiris geraubt, jedoch bleiben wir

SPITZENREITER

und sind bereits

seit 7 Spielen ungeschlagen.

Etwas enttäuscht und bedingt durch die Ordnungskräfte konnte die Rückfahrt erst eine Stunde vor Mitternacht begonnen werden. Als die Meisten von uns endlich daheim ankamen, gingen einige gleich auf Arbeit und die anderen ins Bett.

Abgesehen vom Ergebnis war es wieder eine tolle Invasionstour.