Invasion in der VW-Stadt (1:1) am 13.05.2017
Das fünfzigste Pflichtspiel in dieser Saison stand für unsere Fohlen an und viele Borussen aus den neuen Bundesländern freuten sich auf eine kurze Anreise. Individuell machten sie sich auf den Weg nach Wolfsburg, so auch viele Missionare aus Mitteldeutschland. Es war das vierunddreißigste Bundesligaduell beider Vereine für Leibesübungen, wobei die Bilanz für den VfL aus der Autostadt spricht. Zehn Siege und 4 Unentschieden unserer Fohlen stehen 19 Niederlagen gegenüber und der letzte Sieg liegt über 13 Jahre zurück. Die Borussen-Mission gab es da noch nicht und einige Missionare sahen diesen Sieg mit den Treffern von Joris van Hout, Arie van Lent und Joonas Kolkka noch als Einzelfahrer. Viele von ihnen hofften, dass die Negativserie endet und unsere Trainer Dieter Hecking der Schlüssel zum Sieg ist. Als Trainer des VfL Wolfsburg startete er in diese Saison, aber nach der Niederlage gegen den Brauseklub aus Leipzig am siebenten Spieltag und auf dem14. Platz stehend, trennte man sich. Am vorletzten Spieltag kehrt er nun als Fohlentrainer mit der Chance zurück, seinen neuen Verein auf einen internationalen Platz zu bringen, während sein vorheriger Arbeitgeber sich immer noch auf Platz 14 befindet und um den Nichtabstieg kämpft. Dem Verein in der Autostadt scheint es finanziell nicht ganz so gut zu gehen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen und anderen Ligen, müssen Kinder ab null Jahre bezahlen, das VIP-Ticket kostet fast 300€ und unsere Borussia gehört zu den Top 3 (obwohl die Fohlen in der letzten Saison Platz 4 erkämpften), da man, wie die Fans von Bayern München oder der jüngeren Borussia aus Dortmund den höchsten Topspielzuschlag zu zahlen hatte. Im Vergleich zum Preis der Eintrittskarte beim letzten Auswärtssieg in der Volkswagenarena mit einer Steigerung von 66 Prozent. Man traf sich mit anderen Borussen um das Stadion, wobei man auch an den Verpflegungsständen vor dem Gästeeingang außerhalb des Stadions eine aufladbare Verzehrkarte benötigt. Irgendwann waren alle Borussen drin, die Zaunfahnen hatten einen Platz gefunden, die Mannschaften im nicht ausverkauften Rund begrüßt, da wurde das letzte Heimspiel der Wölfe in dieser Saison durch Schiedsrichter Christian Dingert angepfiffen.
Zum Spiel: Unser Trainer Dieter Hecking nahm zwei Änderungen gegenüber dem Heimspiel gegen Augsburg vor. Christoph Kramer und Ibo Traoré liefen für László Bénes und Patrick Herrmann auf den Rasen. Die erste Chance hatte Lars Stindl, dessen Ball am Tor vorbei flog. Wenig später stand Jonas Hofmann nach einem Abwehrfehler frei vorm Tor von Wolfsburgs Schlussmann Casteels, leider traf er nur den Pfosten und den Nachschuss von Lars Stindl konnte Guilavogui abwehren. Es folgten Chancen für Andre Hahn und Jonas Hofmann, ehe Yannik Vestergaard die Führung per Kopf erzielte. Im Gästeblock gab es kein Halten mehr, sollte die Negativserie endlich zu Ende sein!?! In der Folgezeit waren die Fohlen die bessere Mannschaft und die Hausherren kamen zu keiner nennenswerten Chance. Leider schafften es die Fohlen vor der Halbzeit nicht, ihre Führung auszubauen.
Nach der Halbzeitunterbrechung waren erneut die Fohlen die spielbestimmende Mannschaft. So vergaben Andreas Christensen, Andre Hahn und Jonas Hofmann ihre Chancen. Es war nun fast eine Stunde gespielt wurden, ehe Marion Gomez sich gefährlich im Strafraum der Fohlen zeigte. Wenig später kam er im Fünfmeterraum an das Spielgerät und machte den Ausgleich, dabei ließ er Yann Sommer im Tor der Fohlen keine Chance. Das Spiel war komplett auf den Kopf gestellt. Die Hausherren witterten ihre Chance und unsere Fohlen merkte man die Nervosität an. Unser Trainer reagierte und brachte für Jonas Hofmann, Ibrahima Traoré und Nico Elvedi mit Fabian Johnson, Raffael und Martin Strobl frische Spieler. Am Spielverlauf änderte sich kaum etwas. Zwölf Minuten vor dem offiziellen Ende des Spiels entlud sich über der Volkswagenarena ein Gewitter mit Starkregen. Schiedsrichter Christian Dingert unterbrach das Spiel und schickte die Mannschaften in die Kabine. Manch ein Borusse nutzte die Zeit, um sich eine Currywurst im Brötchen zu holen oder eine alkoholfreie Fruchtschale. Nach einer halben Stunde kamen die Spieler zurück auf den durchnässten Platz. Unseren Fohlen tat die Spielunterbrechung gut und sie schafften es, die Hausherren unter Druck zu setzen und sich Chancen zu erspielen. Ein Schuss von Lars Stindl wurde durch Casteels zur Ecke abgewehrt und der Schuss von Mo Dahoud wenig später im letzten Moment abgeblockt. In der Nachspielzeit hatte Wolfsburg noch die Chance auf den Siegtreffer als Yannik Vestergaard durch das Regenwasser im Strafraum wegrutschte, dabei mit dem Arm den Ball berührte und ein Pfiff zum Glück ausblieb, und Yann Sommer die Situation klären konnte. So blieb es bei dem Unentschieden.
Fazit: Leider die Torchancen nicht genutzt und auch im dreizehnten Jahr keinen Sieg in der Autostadt errungen.
Es waren drei Punkte drin gewesen und die Mission „Europa“ damit aus eigener Kraft möglich. Mit dem Unentschieden kann man nur auf einen Sieg der jüngeren Borussia im DFB-Pokal hoffen sowie Niederlagen der Vereine links vom Rhein und an der Weser bei einem Heimsieg unserer Fohlen. Die Wahrscheinlichkeit scheint gering. Schauen wir mal, was am letzten Spieltag gegen den Absteiger Darmstadt passiert und für Wolfsburg gibt es ein Endspiel um den Verbleib in der Bundesliga beim Hamburger SV. Im Regen ging es zurück zur Bahn oder zum Auto und manch glückliche hatten noch trockene Sachen zum Wechseln für die Heimfahrt. Recht früh waren die Missionare zu Hause und manche nutzten die zeitige Rückkehr an diesem Samstagabend noch. Auch wenn man sich wohl in der nächsten Saison nicht auf Fahrten quer durch Europa freuen kann, bleiben nicht nur die internationalen Reisen in Erinnerung! Wir sind BORUSSIA!