Invasion bei RB Leipzig (2:2) am 01.02.2020

Am ersten Tag des Monats Februar ging es für die Fohlen in die größte sächsische Stadt, die, abgesehen von der Bundeshauptstadt, die größte Stadt in den neuen Bundesländern ist sowie auf Platz acht der Großstädte in Deutschland steht. Viele Missionare nutzten die kurze Anreise und so trafen sie sich in diversen Lokalen der Stadt oder später im Stadion. Zum achten Mal stand ein Spiel gegen RBS dort an und die Bilanz der Fohlen lautete, kein Sieg und nur zwei Unentschieden, die Beide in Leipzig erzielt wurden. Die Hoffnung auf den ersten Dreier war da, aber dies ist wohl eher ein Wunschtraum. Der Verein RBS erinnert eher an einen Konzern als an einen Sportverein. Durch die Zugehörigkeit zu einem 1984 gegründeten und weltweit agierenden Konzern hat der 2009 in Deutschland gegründete Fußballableger nicht nur finanzielle sondern auch sportliche Möglichkeiten, die nur wenige Vereine auf der Erde haben. So hat der Mutterkonzern neben Fußballmannschaften in Österreich und in den USA auch Fußballschulen in Ghana (Afrika) und Brasilien (Südamerika). Es begann in Österreich, dort wurde 2005 der 1933 gegründete Traditionsverein SV Austria Salzburg übernommen und umgekrempelt. So wurde der Name verändert, das Logo, das Gründungsdatum, die Vereinsfarben und auch die Mitglieder wurden neu, wobei wenig bekannt ist, wie man Mitglied dort wird. Bei der Ausarbeitung der Fußballstrategie wirkte seinerzeit Franz Beckenbauer mit und ein Jahr später wurde das Gründungsmitglied der Major League Soccer in den USA, die Metro Stars erworben und auch hier erfolgte die Änderung des Namens, der Vereinsfarben und des Erscheinungsbildes. Als vorerst letzte offizielle Mannschaft kam 2009 RBS Leipzig dazu, auch hier mit bekanntem Muster. Mit Hilfe des SSV Markranstädt, wobei nur die Spieler und die Lizenz übernommen wurden, wurde alles ähnlich wie bei Salzburg und New York auf den Konzern angepasst. Der letzte Verein im Konzern wurde der österreichische Verein FC Liefering, der aber nur als Ausbildungsverein dient, ähnlich wie der FC Pasching, der offiziell Kooperationspartner ist. Obwohl der erste Verein des Konzerns seit 2012 Serienmeister in Österreich ist, reichte es international meist nicht. Da sich die Möglichkeiten in den letzten Jahren in Leipzig besser entwickelten, scheinen sie nun konzernintern den Vorzug zu erhalten und haben damit ungeahnte Möglichkeiten. Sollten sich national und international Erfolge ergeben, könnte dies  Auswirkungen auf den Fußball in Deutschland haben und das internationale Großkapital anziehen, um ähnliche Vereine aufzubauen. Dies haben die Fanszenen erkannt und bekunden dies bei ihren Spielen gegen RBS, so auch bei diesem Spiel. Bei diesem Spiel wollten die Fohlenfans nicht wie bisher 19:00 Minuten Schweigen, sondern ihren Unmut 19:00 Minuten mit einer Trillerpfeife bekunden. Dafür wurden vor dem Stadion die Signalinstrumente verteilt. Dies hatten Verantwortliche der Heimmannschaft aber mitbekommen und etwas dagegen. So wurden die Anhänger der Fohlen am Einlass gezielt auf das Musikinstrument angesprochen, diese dann weggenommen und sofort entsorgt. Viele Trillerpfeifen wanderten trotzdem in den Gästeblock. Fahnen und Banner hatten keinen Platz, da diese Bereiche das ganze Spiel „Traditionsverein seit 1900“ zierte.

Zum Spiel:

Fohlentrainer Marco Rose veränderte die Startelf auf drei Positionen gegenüber dem Sieg gegen Mainz. Im Tor stand Yann Sommer, davor verteidigten Matthias Ginter, Nico Elvedi und Denis Zakaria als Dreierkette. Das Mittelfeld besetzten Christoph Kramer, Stefan Lainer, Oscar Wendt und Florian Neuhaus sowie im Angriff begannen Alassane Plea, Jonas Hofmann  und Marcus Thuram. Mit dieser Aufstellung hatte kaum einer gerechnet. Die erste Chance im Spiel hatten die Fohlen kurz nach Anpfiff. Den Schuss von Alassane Plea wehrte Gulacsi ab, diesen Ball bekam Oscar Wendt, aber auch dessen Schuss parierte der Leipziger Schlussmann. Die Hausherren hatten wenig später eine Chance durch Klostermann, der in einer unübersichtlichen Situation an den Ball kam und dessen Schuss Yann Sommer abwehren konnte. Die nächste Chance hatten dann die Fohlen durch Jonas Hofmann. Sein Schlenzer flog am rechten Pfosten vorbei. Keine zehn Minuten später war es soweit. Mit einer tollen Kombination im Strafraum der Gastgeber gelang die verdiente Führung. Marcus  Thuram spielte im Leipziger Strafraum auf Jonas Hofmann, dieser sofort weiter auf Oscar Wendt und dieser gleich weiter zu Alassane Plea, dessen Direktabnahme im rechten Eck zur Führung landete. Der Gästeblock bebte und viele hofften auf den ersten Sieg.  Wenig später musste Christopher Kramer nach einem Zusammenstoß mit einem Leipziger ausgewechselt werden, für ihn kam Martin Strobl. Zehn Minuten später hätte Marcus Thuram auf 2:0 erhöhen können. Der Franzose lief alleine auf Leipzigs Schlussmann Gulácsi zu, wurde aber im letzten Moment von einem Spieler am Schuss gehindert. Eine Minute später fiel es doch. Ein Fehlpass eines Leipzigers fing Florian Neuhaus ab und dieser spielte gleich weiter auf den im Strafraum stehenden Jonas Hofmann, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und zum 0:2 traf. Der Gästeblock stand Kopf…Die Leipziger hatten danach noch zwei Abschlüsse durch Werner und Sabitzer, die aber ungefährlich waren. Kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler hätte Alassane Plea den dritten Treffer machen müssen, aber ein Leipziger hatte noch ein Bein dazwischen.

Leipzigs Trainer Nagelsmann reagierte und brachte Poulsen und Schick, der wenig später zum Nutznießer wurde. Es waren fünf Minuten im zweiten Durchgang gespielt, als ein hoher Ball in den Strafraum der Gäste flog. Zu diesem stieg Yann Sommer auf und fing ihn. Leider landete er unglücklich auf einen eigenen Mitspieler und verlor dabei das Spielgerät, welches sich Schick angelte und ins leere Tor einschob. Ein Sturmlauf der Gastgeber zum Ausgleich blieb dann aus, dafür trat der Schiedsrichter immer mehr in den Vordergrund. Als sich Alassane Plea über eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters aufregte,  welche nicht die einzige an diesem Abend war, hörte sich der Mann in schwarz dies sich nicht an und korrigierte auch nicht seinen Fehler, sondern zeigte die gelbe Karte. Dies verstand er nun erst recht nicht und machte mit dem Arm eine Handbewegung, die der übereifrige Jurist zum Anlass nahm, innerhalb von einer Minute die zweite gelbe Karte zu zeigen, was die rote Karte und den Platzverweis von Alassane Plea bedeutete. Wenn er korrekt gewesen wäre, hätte er einen andauernd meckernden Timo Werner schon längst duschen schicken müssen, so traf es die in Führung liegenden Gäste. Mit einem Mann weniger wurde die letzte halbe Stunde ein Spiel auf ein Tor. Die Fohlen schafften es kaum noch, für Entlastung zu sorgen und die Leipziger hatten Chancen durch Sabitzer, Schick und Werner, aber entweder flog der Ball vorbei oder Yann Sommer war zur Stelle. Was spielerisch den Hausherren nicht gelang, schaffte ein Ex-PSG-Spieler mit einem Sonntagsschuss aus zwanzig Metern. In der letzten Minuten der regulären Spielzeit traf Nkunku aus zwanzig Metern ins Eck, Yann Sommer hatte da keine Chance. Damit platzte der erste Sieg gegen das Konstrukt, welches zum Glück in den fünf Minuten der Nachspielzeit keinen weiteren Treffer schaffte.

Fazit: Ein tolles Spiel der Fohlen, die die eigentlichen Gewinner des Spiels sind, weiter so!

An diesem Abend lag zwar der erste Sieg der Fohlen in Leipzig in der Luft. Mit dem Punkt verloren die Gastgeber den Platz an der Sonne, was etwas tröstete. Die meisten gingen zu den Bussen, die in die Innenstadt führten. Während einige sich auf den Weg nach Hause machten, kehrten andere noch in einige Lokale ein. Nun liegt der Fokus auf das Heimspiel gegen die Domstädter und dem hoffentlichen Derbysieg ….