Invasion in Osnabrück (2:2) am 24.02.2008

Die bis dahin größte Tour unseres Fanclubs ging in die niedersächsische Stadt Osnabrück am linken Ufer des Flusses Hase. Karl der Große gründete die Stadt  bereits um 780 als Bischofssitz nördlich des Teutoburger Waldes. In dieser Gegend wird als Delikatesse der Ramanken-Eintopf ( Ramanken = Steck- oder Kohlrüben) serviert. Im Jahre 1648 wurden in Osnabrück und Münster die Friedensverträge (bekannt als Westfälischer Friede) geschlossen, die den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland beendeten und man sich deshalb auch gern als „Friedensstadt“ bezeichnet. Wir wollten aber die 3 Auswärtspunkte einfahren und machten uns recht früh am Sonntagmorgen auf den Weg zur Invasion zu den Lila-Weißen mit über 40 Borussen. Wir schlossen uns mit den Fanclubs der Starken Sachsen, den Ränzelstechern, den Südharzfohlen, den Ise-Fohlen, den Brunswiek-Fohlen und einigen Einzelfahrern unserer Region zusammen und charterten einen Top-Reisebus mit WC und sogar mit Rückhaltegurt für jeden Mitfahrer. Die Stimmung im Bus war super und ausgelassen. Den Leckereien, Rautenbieren und Partyhits konnte sich keiner entziehen und so war das sprichwörtliche Eis bald geschmolzen.

In Osnabrück angekommen, bekam man eine kostenlose Eskorte, vorbei am Stadion, um etwas Abseits den Bus abstellen zu können. Auf den Weg zum Stadion suchten einige dann ergebnislos die Bremer Brücke, um sich dann vorm Stadion den kulinarischen Gaumenfreuden zu widmen. Irgendwie verlor man sich im Block und so konnte jeder auf seine Art unsere Fohlen unterstützen.

Zum Spiel:

In unserer Fohlenelf meldete sich Patrick Paauwe zurück, wobei Sascha Rösler  verletzungsbedingt nicht dabei war. Dies hatte einige Umstellungen zur Folge.

Die erste Chance hatten die Gastgeber durch Reichenberger, wobei dieser aber im Abseits stand. Im Gegenzug spielte Steve Gohouri die Pille weit vor des Gegners Kasten. Rob Friend nahm die Pille mit der Brust an und versenkte sie mit einem Schuss im langen Eck. Der Block jubelte, wieder in der Anfangsviertelstunde ein Tor für unsere Borussia. „Ein Friend, ein guter Friend, dass ist das Beste, was es gibt auf der Welt.“…

Die Lila-Weißen erhöhten nun den Druck, stürmten auf unseren Kasten und unsere Fohlen ließen es zu. Nach einer halben Stunde war es dann soweit. Nach einer Standardsituation wurde der Schuss von Schuon unhaltbar für Christofer Heimeroth abgefälscht und landete im Kasten. Parallelen zum Hoffenheimspiel kamen in Erinnerung.

Unsere Fohlen blieben aber die Antwort nicht schuldig und so nutzten sie das Geschenk des recht jungen Schiedsrichters. Dieser gab uns eine Ecke, die Marcel Ndjeng auf Rob Friends Kopf flankte. Der Kopfball aus kurzer Distanz schlug im Kasten ein und der Block lag sich in den Armen. Ein Aufbäumen der Claus-Dieter-Wollitz-Elf folgte, aber etwas Zählbares brachten sie bis zur Pause nicht zusammen. Durch die vielen fragwürdigen Entscheidungen des 25-jährigen Schiedsrichters Michael Kempter sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, diesen in die Schiedsrichterkabine eskortieren zu lassen. Es ist schon ein interessantes Bild, wenn 3 Herren in Wachschutzuniform bis zur Mittellinie laufen, um ihre Schutzperson von da an zu begleiten. Würde gerne die Person sehen, die einen Gegenstand bei diesen Kontrollen ins Stadion bringen und dann noch so weit werfen kann…

Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Unser VfL bestimmte das Spiel und Osnabrück schien auf seine Chance zu warten. Dem Auswärtssieg ein Stück näher hätten uns die Chancen von Rob Friend, etwa 10 Minuten nach Wiederanpfiff durch eine schöne Kombination über Olli Neuville und Patrick Paauwe scheiterte dieser aber am Torwart Gößling,  und Roel Brouwers, nach einer Freistoßflanke von Soumaila Coulibaly per Kopf. Als das Tor, ähnlich wie gegen Hoffenheim, die Anerkennung wegen einer angeblichen Abseitsposition versagt blieb, machte der Block seinen Ärger gegen den Schiedsrichter Luft.

Vielleicht war das ein Grund, warum der unsicher wirkende Unparteiische zum Unverständnis vieler auf den Elfmeterpunkt zeigte. Zuvor fädelte sich Reichenberger geschickt bei Alex Voigt ein und wurde mit dem Pfiff belohnt. Diese Chance ließ sich Cichon nicht entgehen und er verwandelte unhaltbar für Christofer Heimeroth zum Ausgleich. Eine hektische Schlussviertelstunde begann, wobei unser Trainer Jos Luhukay vorsichtshalber die gelb-rot gefährdeten Fohlen Soumaila Coulibaly und Rob Friend durch Nando Rafael und Marko Marin ersetzte. Beide Mannschaften hatten noch den Siegtreffer auf dem Fuß – Frommer für Osnabrück und fast mit dem Schlusspfiff Olli Neuville.

Fazit:

Nach unserem Sieg zuletzt im Pokal folgte nun das erste Unentschieden beider Mannschaften an der Bremer Brücke in Osnabrück. Langsam wird die Luft dünn und zur Erfüllung der Mission „Wiederaufstieg“ helfen nur 3 Punkte pro Spiel. Die ersten Ansätze sind gemacht, die letzten Schiedsrichterbewertungen laut Kicker lagen bei unseren Spielen zwischen 4,5 und 5, was nicht gerade für diese spricht und unsere Mannschaft sollte trotzdem weiter an sich glauben, denn unsere Zeit kommt!!!

Einige von uns trösteten sich mit Unterschriften, Fotos und kleinen Small – Talks mit unseren Fohlen bevor es wieder in den Partybus ging. Mit den restlichen Rautenbieren, unvergessenen Partyliedern, wie „Allee“, „Joanna“ oder „Das rote Pferd“, kleinen Tröstern aus dem Körbchen und dem Sinnlostelefon ging es zurück nach Hause.

Tief in der Nacht endete für alle Beteiligten eine der tollsten Invasionen!