Invasion im Stutengarten (0:3) am 29.01.2012
Zur Invasion in die baden-württembergische Landeshauptstadt machten sich 4 Missionare und mehrere Borussenfreunde individuell auf den Weg. Einige starteten wegen des Wintereinbruchs und um Freunde zu besuchen bereits am Samstag, andere erst am Spieltag. Stuttgart macht derzeit mehr Schlagzeilen durch den Bahnhofsumbau, auch bekannt als Stuttgart 21, als durch seine Fußballmannschaft. Dabei steht die Zahl 21 für das Jahrhundert in welchem das Projekt verwirklicht werden soll. Bereits seit 1994 wird an diesem Projekt geplant und erst 2010 erfolgten die ersten Bauarbeiten. Dabei soll der bestehende 17-gleisige Kopfbahnhof zu einem unterirdischen achtgleisigen Durchgangsbahnhof umgebaut werden sowie ein neuer Fern- und Regionalbahnhof am Flughafen, ein neuer Abstellbahnhof in Untertürkheim und eine neue S-Bahnstation Mittnachtstraße entstehen. Proteste gegen die geplanten Maßnahmen gab es immer wieder und wie lange die Bauarbeiten noch dauern, ist derzeit nicht absehbar. Der Umbau des Stuttgarter Leichtathletikstadions, auch bekannt unter “Gottlieb-Daimler-Stadion”, zu einem reinen Fußballstadion ging da schon schneller voran. Nach einer Machbarkeitsstudie von 2006 erfolgten die ersten Umbau-arbeiten im Mai 2009 und endeten im Dezember 2011. Die Mercedes-Benz-Arena verfügt jetzt offiziell über eine Kapazität von über 60000 Zuschauerplätzen und man reiste zum ersten Heimspiel nach Beendigung des Umbaus. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt traf man sich im Polizeisportverein Stuttgart, direkt neben der Arena. Nach einigen Kaltgetränken begab man sich dann in den Gästeblock und hoffte auf eine Revanche, schließlich wurde man im letzten Jahr mit sieben Treffern nach Hause geschickt. Seit über 17 Jahren gab es keinen Sieg mehr in Stuttgart zu bejubeln, doch die Spielweise unserer Mannschaft ließ uns hoffen, dass letzte Spiel des 19.Spieltags als Sieger zu verlassen.
Zum Spiel: Unser Trainer Lucien Favre ersetzte den erkrankten Filip Daems durch Oscar Wendt und für den verletzten Roel Brouwers begann wieder Dante Bonfim Costa Santos, kurz Dante. Den ersten Torschuß hatten die Gastgeber durch Harnik. Diesen hielt Marc-Andre ter Stegen aber sicher. Leider fand das Spiel danach häufig vor den Strafräumen statt. Nach etwa einer halben Stunde brachte Marco Reus eine Ecke auf den Kopf von Mike Hanke. Der verlängerte den Ball auf Juan Arango und dessen Schuss wurde von Hajnal auf der Linie geklärt. Kurz darauf trat Marco Reus einen Freistoß und Mike Hanke setzte sich beim Kopfball gegen drei Stuttgarter durch und traf zum Führungstreffer. Es folgten weitere Torchancen für unsere Fohlen, jedoch konnte Ulreich im Tor der Stuttgarter bis zur Halbzeit alle vereiteln. Im Gegenzug zeigte Marc-Andre ter Stegen bei einem Kopfball von Hajnal seine Klasse und verhinderte den Ausgleich. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es wieder Hajnal, der nach einem Freistoß nur den Pfosten traf.
Die Gastgeber kamen mit viel Schwung aus der Kabine und setzten unsere Mannschaft unter Druck. Die Fohlen wehrten sich und bekamen immer wieder die Chance auf einen Konter. Viel zu leichtfertig wurden die Chancen von Juan Arango, Havard Nordtveit, Patrick Herrmann und Marco Reus nicht genutzt. Beinahe hätte der eingewechselte Stuttgarter Schieber unseren Jungs gezeigt wie es geht, zum Glück verhinderte dies MAtS. Etwa zehn Minuten vor Schluss war es dann endlich soweit. Nach einem tollen Zuspiel von Patrick Herrmann ließ Marco Reus Stuttgarts Ulreich keine Chance und machte den zweiten Treffer. Im Block gab es kein Halten mehr. Sollte nach so langer Zeit endlich mal wieder ein Auswärtssieg in Stuttgart gelingen, noch waren einige Minuten zu spielen? Kurze Zeit später machte Igor de Camargo den dritten Treffer. Nach einem tollen Zusammenspiel passte Marco Reus auf Patrick Herrmann und dieser auf Igor. Dieser hatte keine Mühe aus kurzer Entfernung ins Tor zu treffen. Danach passierte bis zum Abpfiff nicht mehr viel.
Fazit: Ein tolles Spiel und Superstimmung. Nach 1986 starteten unsere Fohlen erstmals wieder mit zwei Siegen im neuen Jahr.
Man blieb noch lange im Block und genoss den Auswärtssieg. Recht spät und mit ein wenig Stau im Parkhaus ging es für einige zurück in die Heimat. In den ersten Stunden der neuen Woche waren dann alle Missionare spätestes daheim und sich einig, diese Invasion hatte sich gelohnt.