Invasion im Fritz-Walter-Stadion (1:1) am 13.08.2007

Am Montag (wird uns häufig in der 2.Bundesliga treffen) machten sich 2 Missionare mit dem Auto auf den Weg in die Pfalz. Das Zelt wurde bei Freunden in Mannheim aufgeschlagen und gemeinsam ging’s in die Barbarossastadt an der Lauter. Leider war das Stadion nicht gut ausgeschildert und so fand man nach etlichen Versuchen einen P+R Parkplatz bei der Uni. Von dort aus sollten Bus-Shuttles ins Stadion fahren, jedoch standen dort schon Hunderte von Fans, nur keine Busse also nahmen wir einen halbstündigen Fußmarsch in Kauf. Zur Freude aller  mussten noch zahlreiche Stufen erklommen, einmal ums Stadion herum gegangen und dann noch bis unters Dach gestiegen werden. Was tut man nicht ales, um den Betze zu missionieren :-). Die „Roten Teufel“ wollen es einem nicht leicht machen, aber wir sind leiderprobt. Total fertig und missgelaunt am Platz angekommen, wurde allen klar, dass die Toiletten und Verpflegungsstände ganz unten waren und man hier oben auch keine Möglichkeit hatte, das Banner anzubringen. Also wieder runter, dort wurde uns freundlich, aber bestimmt mitgeteilt, dass alles bereits voller Banner hängt und kein Platz für ein weiteres besteht. Schade. Genervt ging’s zurück zum (Steh-)Platz und voller Inbrunst „Schönes Kaiserslautern“ mitgerufen.

Zum Spiel:

Es gab gleich mehrere Veränderungen gegenüber dem Pokalspiel in Osnabrück. In der Abwehrkette fehlten Gohouri und Compper und im Sturm Rafael und Lamidi. Diese wurden im defensiven Mittelfeld durch Polanski und in der Abwehr durch Voigt und Paauwe ersetzt. Im Sturm stellte unser Trainer Coulibaly neben Rößler. Mit den neuen himmelblauen(erinnert etwas an Lazio Rom) Auswärts-(Ausweich-)Trikots liefen unsere Fohlen auf dem Betzenberg auf. Gleich nach Spielbeginn ergab sich für unseren Neuzugang Ndjeng eine Chance zur Führung nach Klassepass von Coulibaly, jedoch verhinderte dies der `Lauterer Keeper durch sein schnelles Herauslaufen und durch ein Quäntchen Glück war er eher am Ball. Es war ein temporeiches Spiel mit häufigen Fehlpässen und man merkte beiden Teams an, dass sie recht defensiv eingestellt waren und das Spiel nicht verlieren wollten. Auf unserer Seite kämpfte jeder für jeden, man warf sich in die Bälle des Gegners und diese kamen kaum in unseren Strafraum. Beide Mannschaften versuchten das Spiel über die Mitte aufzubauen, deshalb musste der Schiedsrichter häufig das Spiel wegen Foul im Mittelfeld unterbrechen. Die Außenbahnen wurden zu selten genutzt, da beide Traditionsvereine zu defensiv spielten. Die beste Chance vor der Halbzeitpause hatte unser Neuzugang Coulibaly nach einer Standardsituation. Marin’s kurz ausgeführten Freistoß nutzte Coulibaly mit einem Distanzschuss aus etwa 20 Metern. Dieser ging nur knapp am Lauterer Kasten vorbei und auch der Torwart wäre da wohl nicht mehr heran gekommen. Torlos ging es in die Kabinen.

Die Lauterer wechselten zur Halbzeit und versuchten nun mit 3 Spitzen gefährlich vor unser Tor zu kommen. Der Wechsel brachte Leben ins Spiel. Die „Roten Teufel“ setzten unsere Fohlen mächtig unter Druck, waren aber meist nur durch Standards gefährlich. Erst ging der Kopfball des Lauterer’ s Runström nach einem Freistoß übers Tor und dann verhinderte unser Torwart Heimeroth einen Tunnelversuch von Jendrisek in letzter Sekunde. Aber wir hatten auch Chancen. Die größte hatte Marin, als er zum Dribbling ansetzte. Er verlud 3 Gegenspieler und zog, wie schon in Osnabrück ab, aber leider flog die Pille diesmal knapp am kurzen Eck vorbei. Danach zogen sich unsere Fohlen weit zurück und die Pfälzer wurden die überlegenere Mannschaft. Sie ließen unsere Abwehr das ein und andere Mal recht schlecht aussehen. Zum Glück nutzten sie ihre Chancen nicht und es hatte schon den Anschein, dass es beim torlosen Remis bleibt. Aber es wurde aber immer hektischer und als nach einer Freistoßflanke sich 2 Borussen nicht einig waren, nutzte Bohl dies aus und schlenzte die Pille unhaltbar für Heimeroth ins obere linke Eck. Der Block war geschockt, sollten wir wieder 1:0 verlieren? Aber unsere Elf schlug sofort zurück. Fast im Gegenzug landete die Pille nach einem Freistoß von Marin bei Rößler und dieser köpfte zum Ausgleich.

Der Block tobte und unsere Fohlen drangen auf den Siegtreffer.

Als der Lauterer Bugera die Notbremse an Touma zog, ging’s für ihn vorzeitig zum Duschen. Als nach einen schnell ausgeführten Einwurf Rößler im Strafraum gefoult wurde, blieb der Pfiff leider aus und der Unparteiische entschied auf Wiederholung des Einwurfs. Tja, hatte nicht sollen sein. Kurz vor Ende der Partie wurde zur Freude aller Borussen noch Neuville eingewechselt, aber der Siegtreffer fiel nicht mehr.

Fazit:

Nach Rückstand wieder ins Spiel gekommen, Klasse gekämpft und verdient ausgeglichen, so soll Fußball sein. Jetzt gilt es die kleineren Baustellen zu beheben und mit Volldampf die Mission Wiederaufstieg zu verfolgen.

Am Ende stellten wir noch fest, dass der Doc auch im Stadion war und es doch noch genügend Platz für unser Banner gegeben hätte – ein Dank an die Sicherheitskräfte “schön verar…“.  Man traf sich aber nicht mehr und so stürzte man sich nach gemütlichem Fußmarsch ins mitternächtliche Verkehrschaos von Kaiserslautern (Sperrung der Straße und Umleitung in ein Wohngebiet ohne Hinweis auf den Ausgang).

Den Weg zur Unterkunft aber gefunden und ausgeruht am nächsten Tag ging’s glücklich mit einem Punkt wieder in die Heimat.