Invasion beim 1.FCNürnberg (0:1) am 15.01.2011

Samstag früh war es endlich soweit, mit dem Bus machten sich bei frühlingshaftem Wetter über 30 Borussen und 2 Clubberer auf den Weg in die Stadt Nämberch (fränkisch). Unterwegs gab es neben “Hausmannskost” und Getränken extra Wurstsuppeneis, welches vom Fleescher gemacht wurde. Es gab sogar Missionare, die sich trauten, es zu probieren und wurden nach eigenen Angaben nicht enttäuscht. Bei der Suche nach einem Parkplatz musste man an der Kehre „Dutzendteich“ wenden und um die Kongresshalle des Reichsparteitagsgeländes, welches der in Deutschland größte erhaltene nationalsozialistische Monumentalbau ist, fahren. Diese Kehre gehört zum Stadtkurs Norisring, wobei Noris ein allegorischer Name für Nürnberg aus dem 17.Jahrhundert ist. Hier finden noch Rennen der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) statt. In der Kongresshalle befindet sich das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Dies ist ein Museum, welches sich mit der Geschichte der Nationalsozialisten beschäftigt. Man fuhr an den Dutzendteichen vorbei, einer Weiherlandschaft, deren Errichtung bereits 1337 Kaiser Ludwig der Bayer genehmigte, um schließlich auf der Großen Straße, die 1939 als Aufmarschstraße und zentralen Achse des Reichsparteitagsgeländes gebaut wurde, zu parken. Neben den heutigen Messegebäuden sollte einmal das größte Stadion der Welt entstehen, es sollte einen hufeisenförmigen Grundriss haben und über 405 000 Zuschauern Platz bieten. Der Aushub der Baugrube war aber bis zum Kriegsbeginn noch nicht beendet, die Arbeiten wurden eingestellt und die Baugrube lief mit Wasser voll. Nach dem Krieg wurde der See mit Schutt und unkontrollierten Industrieabfällen aufgefüllt. Es entstand der Silbersee, der u.a. das Nervengift Schwefelwasserstoff enthält und leicht am Geruch von faulen Eiern zu erkennen ist. Das Baden ist dort zwar nicht erlaubt, aber ca. 50 Menschen ignorierten seit Kriegsende dies schon und verloren ihr Leben. Man begab sich deshalb lieber zum Treffpunkt Stadionbad und begrüßte dort viele bekannte Borussen. Pünktlich zum Spielbeginn waren die Banner angebracht, eine kleine Choreographie gezeigt und voller Erwartung startete die Rückrundenmission „Klassenerhalt“.

Zum Spiel:

Unser Trainer Michael Frontzeck brachte alle drei Neuzugänge. So standen Havard Nordtveit und Martin Stranzl in der Innenverteidigung und Mike Hanke im Sturm. Im defensiven Mittelfeld setzte er auf Roman Neustädter. Dieser bedankte sich fast mit der ersten Chance. Marco Reus spielte den Ball auf die linke Seite zu Mike Hanke und dieser flankte auf den zweiten Pfosten, wo Roman Neustädter mitgelaufen war. Er traf den Ball ideal und netzte entgegen der Laufrichtung von Nürnbergs Torwart Schäfer ein und im Gästebereich gab es kein Halten mehr. Kurz darauf liefen Marco Reus und Mike Hanke einen Konter an dessen Ende Marcos Schuß von Schäfer noch abgewehrt werden konnte. In der Folge wurde das Spiel durch viele Kleinlichkeiten und zweifelhaften Entscheidungen unterbrochen. Es folgte eine Chance von Nürnbergs Hegeler und nach knapp einer halben Stunde hatten unsere Fohlen Glück, dass das Trikothalten von Martin Stranzl nicht mit Elfmeter und gelb-roter Karte von Schiedsrichter Babak Rafati geahndet wurde. Bis zur Halbzeit hatten beide Mannschaften noch jeweils eine Chance. Auf der Fohlenseite traf Thorben Marx das Spielgerät nicht richtig und der Nürnberger Ekici zielte knapp über Christopher Heimeroths Tor. Nach der Pause erhöhten die Hausherren den Druck. Unsere Fohlen versuchte jetzt durch Konter den zweiten Treffer zu erzielen. Leider spielten sie diese nicht bis zu Ende und verloren durch ungenaue Zuspiele häufig das Spielgerät. Das Spiel wurde immer hitziger und bei vielen Zweikämpfen fielen theatralisch die Clubberer um. So ließ Schiri Rafati weiterspielen, als Mo Idrissou dem Nürnberger Wollscheid mit einer Grätsche den Ball abnahm. Im Block atmeten alle auf, jedoch war es nur eine Frage der Zeit, wann nach solch einer Aktion der Elfmeterpfiff ertönt. Plötzlich zappelte der Ball im Netz unserer Borussia. Zum Glück gab Schiri Rafati das Tor nicht, da er ein Foulspiel an Christopher Heimeroth gesehen hatte. Es gab kaum noch Entlastungsangriffe und so folgten wieder Chancen für den Clubb. Eine leichte Berührung zwischen Tobias Levels und Nürnbergs Eigler reichte nun für den Elfmeterpfiff. Sollten wir fünf Minuten vor Spielende doch noch die drei Punkte aus der Hand geben? Das Duell Pinola gegen Heimeroth entschied unser Torwart durch eine tolle Parade für sich und im Block machte sich Erleichterung breit. Es folgten noch bange zehn Minuten, in denen die Nürnberger stürmten und unsere Fohlen verteidigten. Kurz vor dem Schlusspfiff scheiterte der Nürnberger Wolf noch, aber dann war endlich Schluss und im Block gab es kein Halten mehr.

Fazit:

Kein toller Sieg, aber durch eine geschlossene Mannschaftsleistung erkämpfte drei Punkte. Das Glück war hier mal auf unserer Seite. Es ist noch ein langer Weg zum Klassenerhalt und dies war ein ganz wichtiger Sieg dafür.

Überglücklich blieb man noch etwas im Stadion und viele brauchten eine ganze Weile, um das Erlebte zu verarbeiten. Ein Missionar verschenkte vor Freude seinen Schal an eine Ordnerin. Ohne Probleme erreichten alle ihre Haltepunkte und die meisten feierten den Auswärtssieg noch lange. Einige Missionare feierten noch im Tanzschloss Köthen mit Jägermeister.

Bei diesem Spiel sammelten die Ultras Nürnberg Spenden für das Hospiz-Team Nürnberg, welches auch ein Kinderhospiz betreut. Die Spendenaktion wurde auf der Supporters Club Weihnachtsfeier angeregt, was manchen von uns bekannt vorkommt.