Invasion bei Wehen-Wiesbaden (1:1) am 30.11.2007

Erstmals in der Geschichte unseres Fanclubs ging es weder mit dem Auto, der Bahn oder dem Taxi zur Invasion, nein, man charterte einen Bus. Es waren nur 4 Missionare, die sich mal wieder einen Freitag frei nahmen und nach mehreren Telefonaten schloss man sich mit Gleichgesinnten Fanclubs aus der Region zusammen, den Ränzelstechern aus Güsten und den Südharzfohlen aus Hettstedt,  und startete gemeinsam die Invasion mit dem Bus zum SV Schwanger W.

Laut Wörterbuch handelt es sich bei Wehen um eine rhythmische Muskelkontraktion der Gebärmutter während des Gebärens, aber nein, wir wollten zum gleichnamigen Sportverein, der jetzt in der Berliner Straße in Wiesbaden zu Hause ist.

Wiesbaden wurde durch seine heißen Quellen schon zur Zeit der Römer bekannt und etwa 75 n.Chr. entstand eine römische Siedlung mit Namen „Aquae Mattiacorum“. Etwa 830 taucht erstmals der Name Wisibada (das Bad in den Wiesen) auf und um 1170 erwarben die Nassauer Grafen Reichsbesitz in und um das heutige Wiesbadener Stadtgebiet. Interessant ist, dass als Ursache für die Rivalität zwischen Mainz und Wiesbaden die Anordnung der Militärregierung  die rechtsrheinischen Mainzer Vororte Amöneburg, Kastel und Kostheim 1945 Wiesbaden zuzuordnen gilt und das durch den 34.Präsidenten der USA, damals noch Oberbefehlshaber der amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland, Dwight „Ike“ David Eisenhower das Land Groß-Hessen mit der Hauptstadt Wiesbaden begründet wurde. Dorthin ging nun die Reise und nachdem man sich untereinander bekannt gemacht hatte, zeigten sich alle von ihrer großzügigen Seite, als 3 Handwerker auf der Walz um Mitnahme fragten. Die Walz sind Wanderjahre zünftiger Gesellen. Unsere 3 „Fremden“ starteten mit 5 Euro, waren schon über den 3 Jahren und 1 Tag hinweg unterwegs und hatten sich nie näher als 50 km ihren Heimatorten genähert. Stefan, Bernd und Andi wollten ihre Wanderjahre noch nicht beenden und genossen das Alt und die belegten Brötchen. Kurze Zeit später ging ihre Wanderung Richtung Neu-Ulm weiter und man kam dem BKA-Head-quarters immer näher.

Auf Fanbusse ist man in Wiesbaden nicht eingerichtet und so musste man fluchtartig den Bus verlassen, um in der Gaststätte “Buffalo“ alte Bekannte zu treffen. Mit den Freunden der Fanclubs „Isselfohlen“ und „Forever Young 98“ tauschte man die Fanschals aus und nach etwas Vitamin B reihte man sich in die Traube am Gästeeingang ein. Es ging aber nur schleppend vorwärts und so vertrieb man sich die Wartezeit mit Fangesängen. Nachdem alle ihr Handy in Betrieb genommen hatten (es könnte sonst ein Wurfgeschoss sein), war man endlich drin im Wellblechtempel.  Schnell ging es in den Block, aber es war laut Ordner nur noch oben Platz für das Fanclubbanner. Also dort angebracht und schon stand ein anderer Ordner da und meinte, dass das Banner da nicht hängen darf, es würde die Sicht der nachher dort stehenden Polizisten verhängen, wie jetzt, wo dann?!? Nachdem man Ordner Nummer 3 fragte, gab es die Antwort, dass es jetzt keinen freien Platz mehr gibt. Total „erfreut“ wartete man nun auf den Beginn des „Klassikers“.

Zum Spiel:

Dieses Spiel begann mit nur einer Veränderung gegenüber dem Heimspiel gegen Kickers Offenbach. Der wiedergenesene Sascha Rösler kehrte in die Startelf zurück.

Die Wiesbadener bzw. Wehener beschränkten sich auf die Defensive und versuchten über schnelle Kontervorstösse zum Ziel zu kommen. Unsere Fohlen bestimmten das Spiel, waren vorm gegnerischen Kasten jedoch zu ideenlos und vernachlässigten ihre Defensive. So hatten die Gastgeber auch die erste Chance des Spiels, als Catic die Pille knapp am Tor vorbeischoss. Im Anschluss wäre fast der Führungstreffer für unsere Fohlen gefallen, als Alexander Voigt einen langen Ball auf Sascha Rösler spielte und dieser versuchte die Pille in den Strafraum auf Rob Friend weiter zu leiten. Ein Abwehrspieler verhinderte zwar das Zuspiel, aber Oliver Neuville kam an den Ball. Sein Schuss wurde aber auch abgewehrt und die zweite Chance, die sich ihm bot, lenkte der Wehener Torwart Thomas Richter an den Pfosten. Unsere Fohlen waren optisch die klar dominierende Mannschaft und sie versuchten mit Geduld die Defensive auszuspielen, leider nur bis zum Strafraum. Mitte der ersten Halbzeit sah man noch einen gefährlichen Schuss von Sascha Rösler.

Bei einer der fragwürdigen Entscheidungen des Schiris Georg Schalk (ein Schelm der böses dabei denkt J ) gab es wohl unberechtigterweise einen Freistoß für die Gastgeber. Der Freistoß aus zentraler Position wurde einfach in unseren Strafraum geschlagen, wo Simac, zu unserem entsetzen, völlig frei stand und die Pille mit der Hacke ins Tor lenkte. Unsere Fohlen waren jetzt wütend und stürmten fast blind auf das Tor der Gastgeber. Dabei kam es aber auch zu einem brandgefährlichen Konter, bei dem der Wehener König den zweiten Treffer hätte markieren können. Zum Glück verfehlte er sein Ziel. Fast im Gegenzug hätte Patrick Paauwe den Ausgleich machen können. Sein toller Fernschuss klatschte aber leider ans Aluminium. Unsere Fohlen erhöhten das Tempo und kamen so zu weiteren Chancen. Beim Freistoß von  Olli Neuville konnte der Torwart der Gastgeber gerade so den Ausgleich verhindern.  Mit dem Rückstand für unsere Fohlen ging es dann in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel rührte der SV WW Beton in der eigenen Hälfte an und stand mit seiner Elf jetzt tief. Unsere Fohlen drängten, wie vor der Halbzeit, auf den Ausgleich. Eine gute Chance gab es nach der Flanke von Marcel Ndjeng, als Sascha Rösler einen Kopfballaufsetzer machte. Der Wehener Schlussmann wusste dies mit einer guten Parade zu verhindern. Kurz darauf verpasste Olli Neuville nach Zuspiel von Marcel Ndjeng nur knapp das Tor. Unser Trainer brachte nun Roberto Colautti und dieser prüfte den Wehener Torwart gleich mit einem Fernschuss. Den dritten Treffer ans Aluminium markierte Sascha Rösler mit seinem Heber. Es war wie verhext, unsere Fohlen konnten die Pille einfach nicht über die Linie bringen.

König hatte nach einen Konter die Möglichkeit für die Gastgeber zu erhöhen, aber Christopher Heimeroth konnte den Ball im Nachfassen sichern. Unsere Fohlen bemühten sich und als keiner mehr mit einem Tor rechnete, spielten sich Alexander Voigt und Sharmel Touma in den gegnerischen Strafraum und Olli Neuville schoss aufs Tor, die Pille konnte der Torwart nicht festhalten und Roberto Colautti stand goldrichtig, nämlich da, wo ein Torjäger stehen muss und schob zum verdienten Ausgleich ein. Kurz vor Schluss rockte der überfüllte Block, dass Blech bebte …endlich der Ausgleich!!!

Kurz darauf erhielt Marcel Ndjeng nach einem Frustfoul die Ampelkarte, fehlt im nächsten Spiel und dann war Feierabend. 

Fazit:

Klasse gespielt, es war mehr drin, doch verdient wenigstens noch einen Punkt geholt.

Wir sind nunmehr seit 12 Spielen ungeschlagen, wann gab es das zuletzt?

Glücklich nicht verloren zu haben ging es Richtung „Bushaltestelle“. Es wurde nicht nur über das Spiel diskutiert, sondern auch über die schlechte Behandlung als Gästefan. Wer in der Halbzeit den Block verließ, musste beim Rausgehen zu den Toiletten und Imbissständen seine Eintrittskarte vorweisen. Dann durfte man nicht wieder zurück in den Block und einige Fans wurden darauf aus dem Stadion eskortiert. Die Fans, die es doch zurück in den Block geschafft hatten, konnten das Spiel kaum verfolgen, da man auf den Stufen in dem Block schon zum Stehen kam und man Null Chance hatte, durch die Massen hindurch zu sehen (PP – Persönliches  Pech).

Schnell wurde noch Proviant an der Tankstelle geholt und dann die fast siebenstündige Rückfahrt angetreten.