Invasion bei Eisern Union (2:1) am 30.10.2022

Der längste Tag des Jahres 2022 bescherte den Fohlen einen Ausflug nach Köpenick in die Wuhlheide. Zum fünften Mal ging es ins Stadion An der alten Försterei. Beim ersten Besuch in Köpenick schied man hier im DFB-Pokalhalbfinale aus. In den bisherigen Spielen in der Bundesliga gab es ein Unentschieden und 2 Niederlagen. Bei diesem Spiel waren die Hausherren der Favorit. Sie hatten keine verletzten Spieler und waren der Tabellenführer. Unsere Fohlen dagegen hatten mehrere Spieler, die nicht zur Verfügung standen. Es fehlten die wichtigen Spieler Yann Sommer, Manu Koné, Jonas Hoffmann, Florian Neuhaus und Ko Itakura. Aktuell sind die Eisernen der mitgliederstärkste Verein der Bundeshauptstadt. Union wurde zwar am 20.Januar 1966 als 1. FC Union Berlin neu gegründet, existierte aber bereits 60 Jahre unter unterschiedlichen Namen. Die Vereinsgründung lässt sich anhand des Vereinsregisters bis 1906 zurückverfolgen. Am 17.Juni 1906 wurde der Verein FC Olympia Oberschöneweide durch den Zusammenschluss der ortsansässigen Vereine FrischAuf, Preußen und Vorwärts gegründet. Nach verschiedenen Kooperationen nannte der Verein sich ab 1909 Union Oberschöneweide mit blau-weiß als Vereinsfarben. Seit 1920 trugen die Vereine ihre Spiele im Stadion An der alten Försterei aus. Seit der Neugründung auf Beschluss heißt der Verein 1.FC Union Berlin und hat die Vereinsfarben rot-weiß. Die Mannschaft spielte nicht durchweg in der DDR-Oberliga und galt als Fahrstuhlmannschaft. Der größte Erfolg war der Gewinn des FDGB-Pokals 1968. Nach der Wende folgten Höhen und Tiefen. So wurde dem Verein mehrmals die Lizenz für die Profiligen verweigert. Viele  Fußballinteressierte verstanden auch 1995 die plötzliche Entlassung des Trainer Hans Meyer nach 8 Siegen und 2 Unentschieden nicht. Als einen Grund findet man Streitigkeiten in der Führungsebene des Vereins. Während diese andauerten und der Verein kurz vor der Insolvenz stand, versuchten Fans mit Aktionen wie „Fünf Mark für Union“ den Verein am Leben zu halten. Ab 1998 stabilisierte sich der Verein und Nina Hagen sang die Vereinshymne ein, die vor jedem Spiel erschallt. Der Vereinshöhepunkt des Kultvereins neben den Aufstiegen ist der Einzug ins DFB-Pokalfinale 2001. Das Halbfinale fand am 06.02.2001 um 20:30 Uhr vor 18100 Zuschauern im Stadion An der alten Försterei zwischen dem Sechsten der Regionalliga Nord und dem Tabellendritten der zweiten Bundesliga aus Mönchengladbach statt. Vorher musste das Spielfeld vom Schnee befreit werden, wo auch Fans mithalfen. Die Unioner gingen in der 27.Minute durch Djurkovic in Führung, in der 61.Minute glich Arie van Lent aus und eben dieser traf 6 Minuten später zur Führung für die Fohlen. Zehn Minuten vor dem Schlusspfiff glich der Unioner Menze aus. Ohne weitere Treffer verlief die Verlängerung. An alter Wirkungsstätte schickte Fohlentrainer Hans Meyer zum Elfmeterpunkt Arie van Lent, Max Eberl, Markus Hausweiler und Lawrence Aidoo, Uniontrainer Georgi Vasilev  die Spieler Teixeira, Zechner, Djurkovic und Nikol. Während Uwe Kamps im Tor der Fohlen keinen Elfmeter abwehren konnte, trafen bei den Fohlen nur Hausweiler und Aidoo. Der fünfte Schütze brauchte nicht mehr antreten und Union zog ins Finale, wo sie Schalke 04 unterlagen. Viele Borussen machten sich auf den Weg nach Berlin nach Berlin zum Kultverein, einige nutzten das Wochenende, um die Stadt zu erkunden. Missionare trafen sich vor dem Spiel im Lokal „Hauptmann von Köpenick“. Pünktlich zum Spielbeginn waren sie im Stadion.

Zum Spiel:

Fohlentrainer Daniel Farke schickte folgende Borussen auf den Rasen: im Tor Tobias Sippel, davor als Verteidigung Joe Scally, Marvin Friedrich, Nico Elvedi und Ramy Bensebaini, das Mittelfeld bildeten Julian Weigl, Christoph Kramer, Nathan Ngoumou, Lars Stindl und Alassane Plea sowie im Sturm Marcus Thuram.

Die erste Chance des Spiels hatten die Hausherren. Joe Scally klärte zur Ecke. Nach der Hälfte der ersten Halbzeit hatten die Fohlen eine Chance durch einen Freistoß von Alassane Plea. Seinen Schuss konnte Rönnow im Tor der Unioner abwehren. In der dreißigsten Minute gingen die Hausherren durch Khedira in Führung. Der VAR schaltete sich ein, da der Schuss noch durch den Arm eines Unioners abgefälscht wurde. Schiedsrichter Harm Osmers nahm den Treffer zurück. Kurz darauf trat Lars Stindl eine Ecke, die den Kopf von Nico Elvedi fand und der Ball zappelte im Netz. Sollte heute der erste Sieg gelingen? Wenig später hätte Marcus Thuram auf 2:0 erhöhen können, er köpfte aber über das verwaiste Tor von Rönnow.  

In der zweiten Halbzeit drückten die Hausherren auf den Ausgleich. Die Fohlen kamen kaum noch zu Chancen. In der 79. Minute war es soweit. Der herauseilende Tobias Sippel kam bei einer Flanke zu spät und der Unioner Behrens köpfte ins leere Tor. Die Unioner blieben am Drücker. Ein Kopfball von Trimmel landete im Tor von Sippel, wieder schaltete sich den VAR ein und der Treffer zählte wegen Abseits nicht. Nun begann die lange Nachspielzeit. Als sieben Minuten später alle mit einem Unentschieden zufrieden gewesen wären, hatten die Unioner noch einen Eckball. Der Eckball von Leweling kam zu Doekhi, der das Spielgerät ins Tor köpfte. Das Spiel wurde nicht wieder angepfiffen.

Fazit: Am Ende wieder kein Auswärtssieg in Köpenick.

Nach dem Spiel liefen viele direkt zu ihren Reisemobilen, während andere ihr Wochenende in Berlin fortsetzten.