Invasion bei der Puppenkiste (1:0) am 10.12.2011
Mit dem Bus starteten Samstag früh Missionare, Starke Sachsen, Kyffhäuserfohlen, Ränzelstecher und Freunde unserer Borussia gemeinsam in die “Fuggerstadt”, die zu den ältesten deutschen Städten und derzeit knapp über eine viertel Millionen Einwohner zählt. Die Fugger waren ein schwäbisches Kaufmannsgeschlecht, welches sich in die Linien der Fugger “vom Reh” und “von der Lilie” aufteilte und galten Mitte des 16.Jahrhunderts europaweit als Synonym für Reichtum. In dieser Zeit stiegen sie in den Adel auf und bekleideten hohe kirchliche und weltliche Ämter. Noch heute kann man Zeugnisse dieser Familie in Augsburg finden. Das Wappen der Stadt hat ein rot-weiß gespaltenes Schild, welches mehrdeutige Symbole enthält. So könnten die Farben weiß-rot für das Banner des Bischofs von Augsburg stehen, aber auch auf die Farben des Feldzeichens des Herzogtums Schwaben deuten. Die im Wappen befindliche grüne Zirbelnuss geht auf das Feldzeichen der römischen Legion zurück, die nach der Gründung der Castra (römisches Militärlager) um 15 v.Chr. durch Kaiser Augustus dort stationiert war. Die Bedeutung des Sockels auf dem die Zirbelnuss steht, ist nicht geklärt. Die Farben rot-weiß-grün sind heute auch die Vereinsfarben des 1969 entstandenen FC Augsburg. Dieser ging aus dem Zusammenschluss der Fußballklubs Alemania Augsburg von 1907 und der Vertragsspielerabteilung des TSV Schwaben Augsburg hervor. Seit dem 26.Juli 2009 trägt der Verein nicht mehr seine Spiele im Rosenaustadion aus, sondern in dem reinen Fußballstadion, welches für etwa 45 Millionen Euro zwischen den Stadtteilen Haunstetten, Inningen und Göggingen gebaut wurde. Derzeit trägt es den Namen SGL arena und der seit 2006 dort als Geschäftsführer tätige Andreas Rettig holte am 14.April 2009 unseren ehemaligen Trainer Jos Luhukay, der unseren ehemaligen Trainer Holger Fach ablöste. Jos schaffte den Klassenerhalt und führte die Mannschaft im Jahr darauf auf Platz drei der zweiten Bundesliga. Seine Mannschaft verpasste den Aufstieg durch zwei Niederlagen gegen den 1.FC Nürnberg in den Relegationsspielen. In diesem Jahr blieb ihnen dies durch das bessere Torverhältnis erspart. Sie wurden zweitbeste Mannschaft und stiegen direkt auf. Sie waren punktgleich mit dem VfL Bochum und hätten zu dieser Zeit auch unser Gegner in den Relegationsspielen im Mai dieses Jahres werden können. So aber stand man vor dem dritten Aufeinandertreffen in der Fußballgeschichte, wobei unsere Fohlen die beiden Treffen in der zweiten Bundesliga für sich entscheiden konnte. Diese Bilanz sollte heute erhalten bleiben. Überpünktlich erreichte der Bus sein Ziel und so wartete man geduldig bis die Tore geöffnet wurden.
Zum Spiel: Unser Trainer Lucien Favre musste neben Marco Reus auch Havard Nordtveit ersetzen. Dafür standen Raul Bobadilla und Thorben Marx in der Startelf. Mit Spielbeginn ergaben sich für unsere Fohlen gleich mehrere Chancen, die der Schlussmann der Augsburger Mohamed Amsif aber abwehren konnte. Unsere Stürmer schienen den ersten Treffer markieren zu wollen und die Abwehrreihen ließen die Stürmer der Heimmannschaft des Öfteren ins Abseits laufen. Die erste Chance wurden aber zu leichtfertig vergeben und dies bestärkte die Augsburger. Sie gingen jetzt aggressiver in die Zweikämpfe und Schiedsrichter Markus Schmidt ließ es oft bei einer Ermahnung. Dies schien unsere Fohlen zu verunsichern, jedenfalls häuften sich die Abspielfehler. Es hatte den Anschein als ob jeder Augsburger seinen direkten Gegenspieler auf Schritt und Tritt begleitete und dieser Umstand einen Spielfluss unserer Fohlen kaum noch zu ließ. Selbst der sonst so sichere MAtS sorgte für Gesprächsstoff als er nach einem Rückpass den Ball verspielte, der Augsburger Werner diesen bekam und MAtS im letzten Moment seinen Fehler wieder korrigieren konnte. Die Unsicherheit unserer Fohlen spürte jeder im Stadion und alle Borussen waren froh, als es torlos in die Halbzeitpause ging. Aber nach der Pause bot sich das gleiche Bild wie vorher. Nach einem Foul von Dante kurz vorm Strafraum legte sich der ehemalige Gladbacher Jan-Ingwer Callson-Bracker den Ball zurecht. Sein Freistoß wurde von einem Gladbacher unhaltbar für MAtS abgefälscht und die Gastgeber führten verdient. Die Augsburger zogen sich aber nicht zurück. Sie spielten weiter aggressiv und nicht immer mit fairen Mitteln, aber es gab auch unglaubliche Aussetzer unter anderem von Roman Neustädter und Dante. Unser Trainer versuchte alles und brachte mit Igor de Camargo, Mathew Leckie und Yuki Otsu neue Kräfte. So ergaben sich Chancen für Mathew Leckie, Dante, Roman Neustädter und Mike Hanke, aber an diesem Tag gelang nichts Zählbares und so wurden die Chancen kläglich vergeben. Bis zum Schluss fiel kein weiteres Tor.
Fazit: Unsere Fohlen nahmen den Kampf nicht an, der Tabellenletzte spielte aufopferungsvoll und wurde am Ende belohnt.
Betrübt ging es zurück in den Bus, recht ruhig war es auf der Heimfahrt und gegen Mitternacht waren die meisten Borussen wieder daheim.