Invasion bei der Alten Dame Hertha (1:2) am 05.11.2011

Zur Invasion in unsere Bundeshauptstadt traf man sich mit Mitgliedern der Fanclubs „Starke Sachsen“, „Ronneburger Gessenthalfohlen“ und „Südharzfohlen“ an einem Rasthaus der Kette „Zur goldenen Möwe“. Gemeinsam ging es über die Autobahnen erst einmal zum Spandauer Rathaus. Dies wurde um 1910 erbaut und war bis zur Eingemeindung 1920 das Wahrzeichen der Stadt Spandau. Dorthin hatte das Fanprojekt in Zusammenarbeit mit Berliner Borussiafanclubs zu einem Treffen bei Livemusik eingeladen und viele Borussen ließen sich dies nicht entgehen. Anschließend ging es mit der S-Bahn ins Olympia­stadion. Dort traf man weitere bekannte Borussen und nachdem das Fanclublogo angebracht war, wollten alle die Rückkehr unseres Trainers Lucien Favre an alter Wirkungsstätte beobachten. Dieser war dort 27 Monate, in der Zeit von 2007 bis 2009, tätig und hatte den Berliner Verein Hertha BSC bis auf Platz vier und damit auf einen internationalen Platz seinerzeit gebracht. Bevor das Spiel begann, wurde noch eine Gedenkminute zu Ehren des kurz vorher im Alter von 93 Jahren verstorbenen ehemaligen Vizepräsidenten und Schatzmeisters von Hertha BSC Heinz Striek gedacht. Dieser hatte viele Spiele seines Vereins seit 1928 verfolgt und war ein Zeitzeuge der damaligen sechs Finalteilnahmen in Folge um die deutsche Meisterschaft zwischen 1926 bis 1931. Nach vier Niederlagen schaffte es der Berliner Fußball Club Hertha 1892, der seinen Namen und seine Vereinsfarben durch einem gleichnamigen Haveldampfer mit entsprechend farbigen Schornstein hatte, im fünften Anlauf 1930 gegen Holstein Kiel im Düsseldorfer Rheinstadion und wurde deutscher Meister. Im darauffolgenden Jahr schaffte man sogar die erfolgreiche Titelverteidigung im Müngersdorfer Stadion von Köln gegen den TSV 1860 München. Hertha BSC war 1963 Gründungsmitglied der neuen Fußballbundesliga und spielte im Stadion am Gesundbrunnen, auch bekannt als „Plumpe“. Der damalige Spieler Otto Rehhagel musste 1965 den Zwangsabstieg in die Regionalliga (damals 2.Bundesliga) aufgrund von Verstößen gegen die Statuten des DFB miterleben. Es folgte 1968 der Aufstieg und in der Saison 1970/71 war Hertha BSC mitten drin im Bundesligaskandal. Daraufhin musste zur Entschuldung das Stadion am Gesundbrunnen verkauft werden und 1974 wurde es abgerissen. Es folgten wechselvolle Jahre mit dem Abstieg 1980, Aufstiege 1982 und 1990 mit sofortigem Abstieg bis zum Tiefpunkt Oberliga von 1986-88. 1997 kehrte man zurück in die erste Bundesliga, wobei eine Kuriosität im DFB-Pokalwettbewerb 1992/93 die Zeitungen zierte als die Amateurmannschaft von Hertha BSC erst im Endspiel im heimischen Olympiastadion durch ein Tor des damaligen Spielers von Bayer Leverkusen Ulf Kirsten unterlagen. Heute galt es aber die drei Punkte nach Mönchengladbach zu entführen.

Zum Spiel: Gleich nach Spielbeginn spielte Marco Reus in aussichtsreicher Position den Ball ins Leere, er hatte wohl einen Mitspieler dort vermutet. Im Block verstand man die Welt nicht. Dies war es auch schon und so plätscherte das Spiel so vor sich hin. Nach einem unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung unserer Mannschaft reagierten die Hausherren schneller. Raffael spielte den Ball in den Lauf von Ramos und dieser machte den ersten Treffer mit einem Schuss durch die Beine von MAtS. Unsere Fohlen liefen wieder einem Rückstand in Berlin hinterher. Es folgten Bemühungen unsere Fohlen und die größte Chance war ein Freistoß von Juan Arango. Sein Schuss landete in den Armen von Herthas Torwart Kraft. Der Ausgleich fiel, wie der erste Treffer, ohne Ankündigung. Nach tollem Anspiel von Patrick Herrmann, ließ Marco Reus seinen Gegenspieler Franz stehen und nutzte seine Torchance. Danach wurde es hektischer und Schiedsrichter Welz schien gelbe Karten nach Bauchgefühl zu verteilen. Mit dem Unentschieden ging es in die Halbzeitpause.

Unsere Fohlen drängten nach Wiederanpfiff auf den Führungstreffer. So gab es erst eine Möglichkeit für Patrick Herrmann und dann prüfte Juan Arango den Berliner Torwart Kraft. Dieser konnte den Ball zwar noch abwehren, aber dort stand Marco Reus, der das Spielgerät förmlich in das Tornetz zimmerte. Im Block gab es kein Halten mehr und alle lagen sich in den Armen. Die Hausherren brachten anschießend kaum etwas zusammen und unsere Fohlen spielten ihre Chancen nicht bis zu Ende aus oder vergaben diese leichtfertig. So kamen die Berliner wieder ins Spiel. Ein Schuss von Rafael landete zum Glück an der Querlatte und Ramos scheiterte kurz darauf an MAtS. Es wurde noch eine Zitterpartie. Kurz vor Schluss hätte der eingewechselte Raul Bobadilla alles entscheiden können, aber er schob bei seiner Chance den Ball an Kraft und  auch am Tor vorbei. Die Nachspielzeit wollte auch nicht vergehen und so drängten die Herthaner weiter. Bei der letzten Möglichkeit fischte MAtS im Strafraum den Ball von den Füßen von Ramos. Zum Glück ertönte kein Pfiff, nur kurz darauf der Abpfiff. Im Block bejubelte man den sechsten Sieg im achtundzwanzigsten Aufeinandertreffen in Berlin.

Fazit:  Dank der Treffsicherheit von Marco Reus, den Reaktionen von MAtS und den Bemühungen aller Spieler gingen die 3 Punkte verdient an den Niederrhein.

Man blieb noch lange im Block und feierte mit der Mannschaft. Bevor es im Jubeltaumel unkoordiniert nach Hause ging, stärkten sich einige noch. Recht früh am Abend waren die meisten zu Hause und ließen den Auswärtssieg noch einmal Revue passieren.