Invasion bei den Pillendrehern (2:0) am 10.03.2018

Reisebericht , “Mission-Pillendreher-Revanche “ 10.03.2018

Wie sagte einst schon Kurt Tucholsky. „Reisen ist die Sehnsucht nach Leben“. Schön wenn man es auch noch mit seinem Lieblingsverein verbinden kann.

So machten sich vier Mitglieder der Borussen Mission auf den Weg von Bernburg nach Leverkusen. Tasche gepackt, genug „Motivation“ und „Blechbrötchen“ im Gepäck. Ziel war eigentlich, die 3 Punkte, die in Hannover geholt wurden, zu „vergolden“. Das sollte sicher verdammt schwer werden, zumal die Werkself sich in einer guten Form befindet, obwohl sie ihre letzten beiden Heimspiele nicht gewinnen konnte. Außerdem hat Borussia noch eine Rechnung offen, denn das Hinspiel und das Pokalspiel hatte man verloren. Also….Revanche, wenigstens ein Punkt muss her.

Nach dem Einchecken in einem wirklich sehr angenehmen Hotel und der obligatorischen Flasche Bier, machte man sich auf den Weg per Taxi zur Bayarena. Heute sollte Sie mit knapp 29000 Zuschauern besucht sein, davon 4300 mitgereiste Fans der Borussia.

Am Wochenende zuvor war leider das Fan-Original „Walli“ Hamraths im Alter von 83 Jahren verstorben. Zu Ehren „Walli´s“ gab es vor dem Spiel noch eine beeindruckende Choreographie.

Es wurden im Stehbereich schwarze Plakate verteilt, die beim Hochhalten eine große schwarze Wand ergaben. Das Banner mit ihrem Bild und dem Satz „ Lott Jonn, Walli“ tat dazu sein Übriges.

Mit Walli ging eine Persönlichkeit, eines der letzten Originale aus einer Zeit, die sich längst gewandt hat. Eine sympathische, ehrliche und bodenständige Frau, die Generationen geprägt und mit Ihren Geschichten und Gedanken viele verschiedene Borussia Anhänger begeistert hatte.

Vielleicht, ja vielleicht findet Wallis Kutte einen Platz im neuen Borussia Museum. Das wäre schön.

Da unsere Liste an verletzten Spielern leider immer länger wird, rückten Toni Jantschke und Vincenzo Grifo wieder in die Anfangsformation. Ein Raffael saß zwar schon wieder auf der Bank, aber für die Startelf war es noch zu früh. Am Anfang des Spiels agierten die Heimelf abwartend. Im Aufbauspiel dann leisteten sich beide Mannschaften noch viele leichtsinnige Abspielfehler. Nach und nach erhöhte dann Leverkusen den Druck und übernahm nach gut 20 Minuten auch die Überhand. Trotz aller dem ergaben sich kaum Torchancen, weil unsere Jungs hinten sehr kompakt verteidigten.

Aber der pfeilschnelle Bailey, der uns schon aus dem Pokal geschossen hatte, sollte heute wieder der Knackpunkt sein, denn eine Flanke von ihm, köpfte Volland zu Alario, der dann in der 39. Minute das 1:0 schoss. Wieder einmal dieser Bailey, denn unsere Borussia war nun auch von der Rolle. Überhaupt hatte man in der ersten Halbzeit nicht eine Torchance. Mit diesem Ergebnis ging es zum Pausentee.

Wer jetzt in der zweiten Halbzeit auf eine Reaktion wartete, wurde leider enttäuscht. Es sollte sich nicht viel ändern. Wir hatten keinen wirklichen Zugriff auf das Spiel und waren auch bei den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger. Irgendwie fehlte uns heute der „Biss“ und Bayer drückte nun eher auf das 2:0. Ab der 70. Minute hatten wir etwas mehr vom Spiel. Eine große Chance hatte der eingewechselte Drimic, der aber aus ca. 7 Metern per Kopf das Tor verfehlte. Traurig eigentlich, dass der Leverkusener Wendell uns die größte Chance bescherte. In der 89. Minute köpfte er aus kürzester Distanz versehentlich aufs eigene Tor, aber leider auch nicht rein. Alles klar machte dann Brandt in der Nachspielzeit mit seinem Treffer zum 2:0. Leider war hier heute nichts zu holen, da Leverkusen eigentlich das ganze Spiel gut im Griff hatte.

Fazit: Leverkusen auf „Champions League Kurs“ und wir jetzt im „Tabellenniemandsland“.

Männer, nächste Woche muss nun mal wirklich was kommen. Uns fehlt mal wieder ein überzeugendes Spiel, auch für die Fans.

Leider zieht sich unsere Unbeständigkeit wie ein roter Faden durch die Saison.

Traurig waren wir, aber nicht traurig genug, um noch in die Leverkusener Innenstadt zu ziehen und der einen oder anderen Gastronomie bis tief in die Nacht einen Besuch abzustatten. Am nächsten Morgen ging es dann nach einem reichhaltigen Frühstück wieder gen Osten.

Noch zu erwähnen wäre, dass sich nach späterer Diagnose nicht nur ein wichtiger Spieler verletzt hatte, sondern auch ein Reisender. Der eine am Arm, der andere am Fuß. Bitter. Um den Bericht dann auch mit einem Sprichwort zu beenden. „Niemand kommt von einer Reise zurück, wie er gefahren ist “ (Graham Greene)