Invasion bei den Köpenickern (3:1) am 09.12.2023

Es ging für den Tabellenzehnten der Bundesliga zum Tabellenschlusslicht nach Köpenick. Die Ostberliner beendeten die letzte Saison auf Platz 4 und spielen erstmals in der Champions League. In der Gruppe C traf Union gegen Real Madrid, SSC Neapel und Sporting Braga. Dort schafften sie bisher keinen Sieg. Sie waren seit 16 Spielen sieglos und hatten sich von Trainer Urs Fischer getrennt. Seit dem 26.11.2023 ist Nenad Bjelica der neue Trainer an der Seitenlinie. Es wurde sein Bundesligadebüt, da das Spiel vor einer Woche bei Bayern München witterungsbedingt abgesagt wurde. Damit konnten die Berliner fast 2 Wochen sich auf dieses Spiel vorbereiten. Dagegen hatte die Fohlenelf eine englische Woche und ein laufintensives DFB-Pokalspiel über 120 Minuten erst am Dienstag in Mönchengladbach. Durch den Treffer von Koudio Koné stehen die Fohlen im Viertelfinale, aus dem die Eisernen durch die Niederlage beim VfB Stuttgart in der zweiten Runde ausgeschieden sind und träumen vom Finale in Berlin. In keinem der bisherigen Pflichtspiele gegen die Unioner im Stadion An der Alten Försterei gingen die Fohlen als Sieger vom Platz. Das erste Aufeinandertreffen war im DFB-Halbfinale am 06.02.2001, welches die Köpenicker im Elfmeterschießen gewannen. In der Statistik bei Spielen in der Bundesliga schafften die Fohlen in den 4 Spielen lediglich ein Unentschieden. Den einzigen Sieg in Köpenick gab es im Freundschaftsspiel am 07. August 2010 mit Toren von Mo Idrissou (3x) und Karim Matmour. Zu dieser Zeit war Uwe Neuhaus, der Vater von Florian Neuhaus, der Trainer der Berliner. Damals sahen einige Missionare dieses Spiel, die heute auch im Stadion dabei waren. Sie hatten die Hoffnung, den ersten Pflichtspielsieg dort zu sehen. Vorher trafen sie sich in der Eckkneipe „Hauptmann von Köpenick“ ehe es gemeinsam ins Stadion ging, wo sie noch weiter Missionare und Freunde trafen.

Saison 2023/24

Stadion An der Alten Försterei

14.Spieltag

Zuschauer: 22 012

Schiedsrichter: Martin Petersen

Tore:
1:0 Kevin Volland (HEF/23.)
2:0 Benedict Hollerbach (50.)
3:0 Mikkel Kaufmann (75.)
3:1 Alassane Plea (77.)

Trainer: Seoane Gerardo

Aufstellung

Moritz Nikolas – Joe Scally (Marvin Friedrich – 70.), Nico Elvedi, Maximilian Wöber, Franck Honorat, Rocco Reitz (Florian Neuhaus – 70.) Julian Weigl, Christoph Kramer (Nathan Ngoumou – 59.), Luca Netz (Patrick Herrmann – 70.), Tomas Cvancara (Grant-Leon Ranos – 80.), Alassane Plea

FCU-Trainer: Nenad Bjelica


Bevor das Spiel begann, waren die Missionare Teil der Choreographie „Nein, zum Einstieg von Investoren in die DFL“. Es ist auch bekannt, dass die Spieler von Union Berlin Fußball spielen können, warum sie es aber erst nach einem Trainerwechsel machen, bleibt die Frage. Jedenfalls trafen sie gleich in der ersten Minute, zum Glück für die Fohlen war Abseits im Spiel. Sie gingen früh auf den ballführenden Spieler und übten so Druck aus. So gab es Chancen nur für die Hausherren. Nach einer Flanke köpfte Volland den vor ihm zum Kopfball hochgestiegenen Luca Netz den Ball an die Hand und Schiedsrichter Martin Petersen pfiff. Okay, wer selbst Fußball gespielt hat, versteht es nicht, aber beim Hochspringen müssen die Hände ja unten bleiben. Es war clever von Volland gemacht und erinnerte manche an Hockey. Dort darf der Ball nicht den Fuß berühren und wenn man als Spieler nicht weiß, wohin, zielt man einfach auf die Füße des Gegners und bekommt einen Freistoß, denn aufs Tor ging sein Kopfball nicht. Den Strafstoß verwandelte er sicher und somit führten die Eisernen recht früh. Die Fohlen waren nun auf den Ausgleich bemüht, aber man merkte schon, dass die Köpenicker spritziger und fitter wirkten. Ein Kopfball von Alassane Plea kurz vor der Halbzeit ging knapp am Tor von Rönnow vorbei.
Wieder begannen die Hausherren nach der Rückkehr aus den Kabinen drangvoller. Kurz nach Beginn konnte Moritz Nikolas den ersten Versuch noch abwehren, wenig später war er gegen den Distanzschuss von Hollerbach nach einer Ecke machtlos. Nun drängten die Fohlen auf den Anschlusstreffer, dieser fiel nicht. Dafür nahm Nico Elvedi ein Zuspiel ungünstig an, den wegspringenden Ball konnte Kaufmann erlaufen und er markierte danach den dritten Treffer. Alassane Plea gelang noch der Ehrentreffer und dabei blieb es.
Es ist bei den Fohlen schon interessant, dass sie zum vierten Mal in dieser Saison gegen ein Tabellenschlusslicht spielten und nicht gewannen, sie sind quasi der beste Aufbaugegner für diese. Egal, wir hoffen, Union und die Fohlenelf bleiben in der Bundesliga, wir kommen gern wieder nach Köpenick.