Invasion bei de Meenzer (2:4) am 11.05.2013
Das letzte Auswärtsspiel der Saison stieß auf wenig Resonanz im Fanclub. Nur 3 Mitglieder ließen sich nicht vom Spielbesuch abbringen und so starteten am Samstagmorgen der noch amtierende Kilometerkönig und der in Südafrika geborene Missionar mit dem Zug nach Halle. Zum Glück hatte der Zug, entgegen einer Ankündigung, keine Probleme und brachte sie in die Saalestadt. Dort wartete schon der in Mönchengladbach geborene und aufgewachsene Missionar und jetzige „Halunke“, wie dort die Zugezogenen genannt werden, auf sie und gemeinsam machten sie sich in Richtung der größten Stadt des Landes Rheinland-Pfalz auf den Weg. Die Stadt ist auch bekannt durch seinen Karneval. In Mainz leben knapp 200 000 Einwohner und mit der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden bildet es ein länderübergreifendes Doppelzentrum. Während der Fahrt vertrieb man sich auf Raststätten die Zeit mit „moderner Schatzsuche“ und so erfreuten sie sich, wenn sie erfolgreich waren. Problemlos erreichten sie den Rhein und wenig später das Gebiet ums Stadion. Dort wurde man zu den Parkplätzen gelotst, die man schon früher bei Besuchen des alten Stadions am Bruchweg nutzte. Etwa in selber Entfernung, nur in eine andere Richtung befindet sich die Coface-Arena. Die Namensrechte sicherte sich der französische Kreditversicherer Coface – Compagnie Francaise d‘ Assurance pour le Commerce Exterieur, der eine Niederlassung in Mainz betreibt. Die Kosten für den Neubau der Arena werden mit 55 Millionen Euro angegeben und sie stiegen noch einmal um 15 Millionen Euro, da einige Grundbesitzer nicht verkaufen wollten und es eine Verschiebung aufgrund von notwendigen zusammenhängenden Flächen gab. Am 03. Juli 2011 war offizielle Eröffnung und unsere Fohlen hatten das bisher einzige Spiel hier in der letzten Saison gewonnen und man feierte den Einzug ins internationale Geschäft. Vor Stadion traf man die „Ränzelstecher“, die eine tolle Woche voller Fussball noch vor sich hatten, einige Kyffhäuserfohlen und die Borussenfreunde Bergtheim, gemeinsam ging es in die ausverkaufte Arena.
Zum Spiel: Unser Trainer Lucien Favre veränderte die Startelf und so spielten Havard Nordtveit und erstmals von Beginn an Branimir Hrgota für Thorben Marx und Peniel Mlapa. Bevor das Spiel begann, wurden im letzten Heimspiel der Mainzer deren Spieler Klasnic, Zabavnik, Caligiuri und Ivanschitz verabschiedet und der Stadionsprecher bedankte sich gefühlt bei fast jedem in der Arena. Nach dem Anpfiff hatten unsere Fohlen die erste Chance im Spiel. Der zukünftige Breisgauer Mike Hanke leitete das Spielgerät auf Tony Jantschke weiter, der leider knapp am Tor vorbei schoss. Fast im Gegenzug konterten die Gastgeber und Müller fand im direkten Duell mit MAtS seinen Bezwinger. Es war noch keine Viertelstunde gespielt, da wurde die Viererkette überwunden und den gut gespielten Pass erlief Parker, der MAtS keine Chance ließ. Die Gastgeber erfreute es, denn viele von ihnen hatten sich vor Spielbeginn im letzten Heimspiel einen Sieg als versöhnlichen Saisonabschluss gewünscht. Unsere Fohlen wirkten verunsichert und ließen sich weit in die eigene Hälfte drängen. Selten gab es Entlastungsangriffe, aber auch die Hausherren schienen sich ihrer Sache sicher und vertändelten so manchen Ball. Erst kurz vor der Halbzeit schienen sich unsere Fohlen wieder gefangen zu haben und bei einem Freistoß von Juan Arango, wackelte das Aluminiummaterial des Tores. Den Mainzer Trainer Tuchel hat dies nicht erfreut und die Aktion vom Ex-Gladbacher Svensson ebenso wenig, der Mike Hanke im Strafraum am Trikot zog. Schiedsrichter Dr. Felix Brych ahndete dies und zeigte auf den Punkt. Im Block begann die Vorfreude auf den Ausgleich. Gespannt verfolgten erst einmal alle das Gerangel um den Elfmeterausführer, da unser sicherster Mann vom Punkt, Filip Daems auf der Ersatzbank saß und Martin Stranzl ausgewählt zu sein schien. Branimir Hrgota aber ließ sich trotz Protest vom Trainer Lucien Favre nicht von der Ausführung abbringen. Trocken lupfte er den Ball über Torwart Müller hinweg und alle Borussen nicht nur im Stadion jubelten. Bis zum Halbzeitpfiff hatte keine Mannschaft mehr eine Torchance.
Mit Wiederbeginn merkten alle, dass beide Mannschaften den Sieg wollten und so klärte Tony Jantschke auf der einen Seite und Noveski auf der anderen ehe die mutiger spielenden Fohlen belohnt wurden. Patrick Herrmann flankte, Mike Hanke köpfte den Ball an die Torlatte, zwei Mainzer Spieler behinderten sich gegenseitig beim Abwehrversuch und Branimir Hrgota schob den Ball über die Torlinie. Die Gastgeber spielten in der Folgezeit wie gelähmt und unsere Fohlen zauberten. So hatte Branimir sein drittes Tor schon auf dem Fuß, nur war er im direkten Duell mit Müller nicht aufmerksam genug und vergab die gute Chance. Wenig später war Mike Hanke zur Stelle. Ein Schuss von Patrick Herrmann landete an der Querlatte und der Abpraller auf Mikes Kopf. Von dort aus gelang der Ball ins Tornetz und der Gästeblock tobte. Tuchel reagierte und wechselte. Seine Jungs versuchten zurück ins Spiel zu kommen, machten aber dabei Platz für Konter. Etwa zehn Minuten vor dem Abpfiff schickte Mike Hanke erneut Branimir Hrgota. Dieser lupfte den Ball in etwa von der Strafraumgrenze über den Mainzer Schlussmann und markierte damit seinen dritten Treffer. In der Nachspielzeit verwandelte Ivanschitz noch einen Handelfmeter, nachdem der Ball die Hand von Alvaro Domiguez im Strafraum berührte. Ivanschitz verwandelte und verabschiedete sich mit einem Tor aus Mainz. Das Spiel wurde nicht mehr angepfiffen und der zweite Sieg im zweiten Auseinandertreffen in der Coface-Arena war geschafft.
Fazit: Die erste Halbzeit war erschreckend, aber was unsere Fohlen in der zweiten Halbzeit zeigten, macht Vorfreude auf die nächste Saison.
Die Punkte gingen an den Niederrhein. Diese werden nicht reichen, denn es gibt nur noch einen Hauch von einer Chance auf den letzten Platz für die Europa League und da müssten unsere Fohlen einen hohen Sieg gegen den schon feststehenden deutschen Meister aus München erzielen und zeitgleich die Eintracht aus Frankfurt ihr letztes Heimspiel gegen Wolfsburg hoch verlieren. Theoretisch ist alles möglich, lassen wir uns überraschen. Bevor es nach Hause ging, wurde noch ein „Schatz“ gefunden und ohne Stau kam man mit dem vierten und letzten Auswärtssieg in dieser Saison in der Wahlheimat an. Diese Statistik muss ab August zwingend verbessert werden.