Invasion auf der Weser (3:0) am 23.08.2009

Sonntag früh machte sich ein Missionar auf zur Invasion in die Freie Hansestadt Bremen. Er fand eine Mitfahrgelegenheit bei den Borussen vom Fanclub „Ränzelstecher“. Bevor es mit dem Kleinbus (einen viel zu kleinen Bus) in die zehntgrößte Stadt Deutschlands ging, die durch das Gelnhauser Privileg Kaiser Friedrich Barbarossas 1186 Reichsstadt wurde, musste ein Teil mit dem Fahrrad zurück gelegt werden. Die Stadt befindet sich etwa 60 km von der Nordsee entfernt auf einer Düne und wird neben der Weser noch durch die Flüsse Lesum und Ochtum geprägt. Das Nationalgericht  des Bundeslandes ist „Kohl und Pinkel“ und das Stadtwappen Bremens zieren nicht die Bremer Stadtmusikanten sondern es zeigt auf roten Grund einen schräg nach rechts aufgerichteten, mit dem Bart nach links gewandten, silbernen Schlüssel gotischer Form. Es ist ein Hinweis auf den Schutzpatron des Bremer Doms, Apostel Petrus, dessen Attribut der Schlüssel ist. Man wollte aber keine Schlüssel oder Speisen entführen, sondern drei Punkte des Fußballspiels. Dank Navigationsgerät und einiger anfänglichen Schwierigkeiten gelangte man ohne Zwischenfälle gut gelaunt im Norden an. Da man recht zeitig vor Ort war, fand man einen Parkplatz im Grünen und es blieb noch Zeit, sich zu Stärken und einen Versuch zu starten, die Figur der Bremer Stadtmusikanten nach zu ahmen. Beim Versuch blieb es auch. Auf dem Weg ins Stadion kam man an verschiedene Sportanlagen (z.B. Baseball, Beachvolleyball, Kletterberg, Skateranlage, Schwimmbad) vorbei und stattete dem Vereinsheim des SV Werder noch einen Besuch ab. Vorm Gästeeingang traf man die „Fohlen aus dem Südharz“ und bevor man sich auf den Weg zum „Taubenschlag“ machen konnte, stand man schon mitten in einem Werbespot für eine Versicherung. Was macht man nicht alles mit? Obwohl das  Bierhonorar ausblieb (Wann gab es schon mal eine Quittung am Bierstand?), hatte es allen Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein. Man ist gespannt, ob man sich mal im Fernsehen sieht. Gut gelaunt und von der Sonne verwöhnt, ging es auf die Bremer Baustelle, wo schon die „Starken Sachsen“ warteten. Die Gästekurve wird gerade umgebaut und so musste man an Bauzäunen, Toilettencontainer und Schalungsbrettern vorbei, um auf die unüberdachte Betonkurve zu gelangen. Auf dem Weg dorthin erhielt man noch Blätter für die Choreo. Bevor aber die Choreo und das Spiel losgingen, wurden noch die Banner platziert.

Zum Spiel:

Unser Trainer Michael Frontzeck veränderte die Mannschaft nach dem Sieg gegen Hertha BSC auf einer Position. Er brachte Michael Bradley für Oliver Neuville. In den ersten Minuten des Spiels kamen unsere Spieler häufig vor das Tor von Tim Wiese, jedoch blieben Torchancen aus. Die Gastgeber hatten einige Mühe und kamen zu diesem Zeitpunkt kaum vor das Tor von Christopher Heimeroth. Dieser fiel nur durch seine Abschläge auf. Dann war es soweit, einen Freistoß von Özil wehrte unser Torwart zwar ab, jedoch fiel die Pille direkt vor die Füße von Pizarro, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und ins Tor traf. Es folgten Chancen für Bremen, wobei keine klare Torchance dabei war. Nach einem schönen Anspiel traf Karim Matmour ins Tor, jedoch wurde der Ausgleichtreffer wegen angeblichen Abseits nicht gegeben. Fast im Gegenzug gelang den Bremern der zweite Treffer. Durch Abstimmungsprobleme auf der linken Seite konnte Fritz fast bis in den Strafraum laufen, Pizarro kam vor Heimeroth an dessen Hereingabe und machte sein zweites Tor mit der Hacke. Die effektive Torausbeute der Gastgeber bedeutete 2 Torchancen = 2 Treffer. Es folgte noch ein Schuss von Marin aufs Tornetz und ein Kopfball, der etwa aus Fünfmeter weit übers Tor ging. Dann war Halbzeit.

Unser Trainer brachte nun Olli für Michael, aber Torchancen blieben selten. Die Bremer konzentrierten sich aufs Kontern bis Marin im Strafraum hinfiel. Der Unparteiische Günter Perl zeigte zu unserem Entsetzen auf den Elfmeterpunkt. Unser Torwart Christopher Heimeroth behielt die Nerven und wehrte Özils Schuss ab. Leider nahmen unsere Spieler das Signal nicht zum Anlass, sich ins Zeug zu legen um das Spiel zu drehen, auch nicht als unser Torwart durch weitere Paraden nach Tormöglichkeiten von Marin und Almeida einen höheren Rückstand abwehrte. Die wenigen Möglichkeiten, die unsere Fohlen sich erspielten, wurden meist durch Abseitspfiffe (Olli Neuville) vereitelt oder unsere Spieler  kamen einen Schritt zu spät (Karim Matmour).  Kurz vor Schluss brachte Naldo dann nach einer Freistoßflanke das Leder zum dritten Mal über die Linie.

Fazit:

Es reichten in einem mittelmäßigen Spiel wenige Torchancen aus, um unsere Mannschaft zu verunsichern und uns zu besiegen. Die Bremer spielten nicht überragend, waren aber die cleverere Mannschaft. Solche Spiele sollten schnell vergessen werden und die Punkte in den entscheidenden Spielen gemacht werden.

Niedergeschlagen und sprachlos ging es zum Kleinbus. Auf der Rückfahrt wurden kaum Worte gewechselt und so kam man ohne Stau auf den Straßen gegen Mitternacht wieder zu Hause an.