Invasion am Marschsee (0:1) am 24.02.2018

Die erste Busfahrt im Jahr 2018 stand an und ziemlich schnell waren die über 40 Busplätze vergeben. Unvergessen sind die Fahrten mit dem Zug in die niedersächsische Landeshauptstadt und die Besuche des Biergartens „Waterloo“, des Weihnachtsmarktes oder Kneipen in der Innenstadt. Zu den Missionaren gesellten sich auch einige Borussen der Ränzelstecher, Starken Sachsen und Merseburg Teutonen sowie Freunde der Borussia. Ziel dieser Busfahrt war der Sportpark Hannover, der mit einer Ausdehnung um die 45 Hektar groß ist. Er liegt zwischen der Robert-Enke-Straße im Norden, dem Maschsee im Osten, dem „Schneller Graben“ im Süden und dem Fluss Ihme im Westen. Im Zentrum des Sportparks liegt das Leichtathletikstadion „Erika-Fisch“, benannt nach einer Leichtathletin und Olympiateilnehmerin aus Hannover. Drumherum befinden sich das Stadionbad – das größte Hallenbad der Stadt, das Sportleistungszentrum, welches zum Olympiastützpunkt Hannover gehört, ein Tennisverein, die Parkbühne, die frühere Stadionsporthalle – derzeit als „SwissLife Hall“ bezeichnet, in der der Handballbundesligist TSV Hannover-Burgdorf seine Heimspiele austrägt und das ehemalige Niedersachsenstadion, welches heute als „HDI-Arena“ zu Spielen des Bundesligisten Hannover 96 einlädt. Die Reise begann im Süden von Sachsen-Anhalt und die Mitfahrer wurden an den Haltepunkten eingesammelt, an denen die Raucher immer mal wieder für Verzögerungen sorgten. Die Gespräche auf der Hinfahrt drehten sich natürlich auch darum, was uns heute wohl erwarten würde. Laut Statistik gingen unsere Fohlen in den 53 Spielen gegen den Hannoverschen Sportverein von 1896 im Oberhaus 30 mal als Sieger vom Platz, 9 mal trennten man sich Unentschieden und 15 mal gewannen die Niedersachsen.  Leider gab es bei den letzten zehn Gastspielen in Hannover nur 3 Siege und keine Unentschieden, der Rest waren Niederlagen, wobei die zwei derben Niederlagen – 6:1 2010 und 5:1 2008 – schon länger zurück liegen. In der letzten Saison gab es ebenfalls eine Niederlage und unsere Fohlen kamen mit einer Bilanz von fast 360 Minuten ohne Torerfolg zum HSV.  Was sollte heute wohl passieren? Nach dem der etwas unentspannte Busfahrer sein Gefährt eingeparkt hatte, begaben sich alle zum Stadion, manch einer nutzte die Zeit noch zum geocachen. Am Stadion traf man noch etliche bekannte Gesichter, darunter auch einen Dudelsackspieler aus dem Sauerlandbus. Als man dann ins Stadion wollte, stellten einige Mitfahrer fest, dass ihre Karten nicht für den Zugang zum Gästebereich galten. Also am anderen Eingang angestellt, um dann festzustellen, im Block S 16 gibt es keine Toiletten und die Versorgung erfolgt aus Behelfswagen, aber mit Verzehrkarte. Tja, bei den kalten Temperaturen hielt sich der Wunsch auf ein Gilde-Pils in Grenzen. Den Boykott der Heimfans nahm man zur Kenntnis, aber das ist nicht unsere Baustelle.

Zum Spiel: Unser Trainer Dieter Hecking vertraute der gleichen Startelf, die im Heimspiel gegen Dortmund auf dem Platz stand. Unser Fohlen standen wie folgt auf dem Spielfeld: im Tor Yann Sommer, davor Reece Oxford, Matthias Ginter, Jannik Vestergaard und Nico Elvedi in der Abwehr, im Mittelfeld Jonas Hofmann, Christoph Kramer, Denis Zakaria und Thorgan Hazard sowie im Sturm Kapitän Lars Stindl und Raul Bobadilla. Die Fohlen setzten die Hausherren gleich unter Druck und hatten durch Lars Stindl nach wenigen Minuten eine Chance. Seinen Schuss konnte ein Hannoveraner vor der Linie klären. Es folgten weitere ungenutzte Chancen von Hazard. Wann hat er endlich mal wieder das Glück und trifft ins Tor? Hannovers Schlussmann Tschauner stand immer wieder im Mittelpunkt. Unsere Fohlen bestimmten das Spiel, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Etwa zehn Minuten vor der Halbzeit kamen die Hausherren des Öfteren mal vor das Tor von Yann Sommer, aber eine Torchance schafften sie nicht.

In der Halbzeitpause schien der Trainer der Hausherren Andre Breitenreiter wohl deutliche Worte gefunden zu haben. Entgegen dem bisherigen Spiel, auf Konterchancen zu warten, agierte die Heimmannschaft nun offensiver. Nach einer Flanke kam Bebou frei zum Kopfball, zum Glück flog das Spielgerät am Kasten von Yann Sommer vorbei. Das Spiel hatte sich verändert, denn nun lauerten unsere Fohlen auf ihre Konterchancen. So vergab Bobadilla und Hofmann traf nun die Querlatte. Auch am Ende eines schönen Slalomlaufs von Christoph Kramer landete der Ball nicht im Netz. Viele Borussen wurden schon unruhig bezüglich der ungenutzten Chancen, ehe Christoph Kramer sie verstummen ließ. Dieser nahm ein Zuspiel von Lars Stindl erst mit dem rechten Fuß an, um dann mit dem linken Fuß den Ball in der Luft unhaltbar für Tschauner ins Tor zu treffen. Ein Traumtor beendete nach 431 Minuten die Torflaute unserer Borussia und alle Borussen im Stadion fiel ein Stein vom Herzen. Nun drängten die Hausherren auf den Ausgleich und sie erarbeiteten sich auch Chancen. Die Größte hatte der Ex-Borusse Julian Korb, dessen abgefälschten Schuss zum Glück Yann Sommer abwehren konnte, es wäre nicht das erste Mal, dass ein ehemaliger Spieler gegen seinen ehemaligen Verein trifft. Als Denis Zakaria verletzungsbedingt vom Platz musste, kam der zwanzigjährige Engländer Mandela Chinweizu Egbo zu seinem Bundesligadebüt. Der 2015 aus dem Jugendbereich von Crystal Palace an den Niederrhein gewechselte Verteidiger wurde bisher nur in der U23-Mannschaft eingesetzt. Bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Dr.Robert Kampka aus Mainz fiel kein weiterer Treffer, wobei unsere Fohlen durch Christoph Kramer und Jonas Hofmann die Chance dazu hatten.

Fazit: Endlich mal wieder 3 Punkte in der Fremde und wir waren dabei!!!

Mit dem Sieg ging es freudestrahlend zurück zum Bus, wo bereits die BoWus warteten. Nach dem Verzehr ging es in den Stau und irgendwann erreichte man auch wieder Sachsen-Anhalt. Unterwegs hatte der Busfahrer dann keine Lust mehr auf unserer Musik, aber das störte bei dem Ergebnis kaum jemanden. Vor Mitternacht endete die kurze Reise und alle waren glücklich, diese Fahrt gemacht zu haben.

KURZSTATISTIK

Hannover 96: Tschauner – Anton, Sané, Elez (80. Jonathas) – Korb, Ostrzolek – Schwegler (59. Sorg), Fossum – Klaus (23. Maier), Bebou – Füllkrug

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Oxford, Ginter, Vestergaard, Elvedi – Kramer, Zakaria (80. Egbo) – Hofmann, Hazard (84. Herrmann) – Stindl, Bobadilla (90. Grifo)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Mayer, Herzog, Drmic

Trainer: Dieter Hecking

Tore: 0:1 Kramer (72.)

Gelbe Karten: Korb, Sané – Bobadilla

Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz)

Zuschauer: 43.000