Heimspiel gegen Hansa Rostock (2:2) am 25.09.2004

Saison 2004/2005

Borussia-Park Heimspiel gegen Rostock am 25.09.2004

6. Spieltag            Borussia Mönchengladbach – FC Hansa Rostock 2-2

Für einen zukünftigen Missionar ging es erstmals in den Borussia-Park. Er unternahm die Tour mit 1 Fan und 3 Sympathisanten. Die Busse zum Stadion waren rappelvoll und so ging’s zu Fuß von der Unterkunft zum neuen Domizil. Die Erwartung war riesig. Als die Sicht von der Aachener Straße frei wurde, stand da das Stadion am Borussia-Park…einsam und etwas verloren auf einer riesig wirkenden freien Fläche. Eine Infrastruktur ist in der “Wüste Nordpark” schlicht nicht vorhanden, und dem Stadion täte etwas grüne Farbe ganz gut. Ein schier endloser Zug Gladdis strömte dorthin. Das neue Stadion war von Nahem total überwältigend – hier sollten nun wieder glorreiche Zeiten beginnen: “Auf ins Stadion, lasst uns gegen die Hansekogge gewinnen!“.

Voller Respekt mit den neuen, zu scannenden Karten ging’s ins Stadion. Erst einmal umgesehen, ne Erfrischung genommen, Platz besichtet und auf zum Shoppen, aber halt, einmal drin, gelangt man nicht mehr zum Shop :–(. Man wäre raus gekommen, aber nicht wieder rein – tja, nächstes Mal ist manr schlauer.

Erstmals war das Stadion nicht ausverkauft und offenbarte dabei eine gähnend leere Südkurve. Massenweise freie Sitzschalen sehen einfach d**f aus.

Zum Spiel:

Von Beginn an ließen wir keinen Zweifel daran, wer die Hausherren im Borussia-Park sind. Bereits nach vier Minuten setzte Korzynietz mit einem Weitschuss die Zeichen auf Sturm.

Eine wackelige Rostocker Abwehr sorgte ihrerseits dafür, dass der Führungstreffer nur eine Frage der Zeit blieb. Zunächst scheiterten noch Strasser und Pletsch mit Kopfbällen jeweils nach einer Ecke, doch dann war es soweit.

An der linken Aus-Linie verlor Meggle den Ball an Korzynietz. Der flankte sofort vor das Rostocker Tor, wo Hill am Ball vorbei sprang. Dahinter war Neuville seinem Gegenspieler Madsen enteilt und vollstreckte völlig frei aus zehn Metern. Rostocks Keeper Schober hatte keine Chance. Der Borussia-Park war aus dem Häuschen…

Wir blieben dran und erarbeiteten gegen harmlose Rostocker weitere Torchancen.

Ein zweites Tor wollte uns zunächst nicht gelingen, doch dafür „half“ wieder Rostocks Verteidiger Hill. Broich streckte sich sechs Meter vor dem Tor nach einer Neuville – Flanke, als ihm Hill von hinten in die Parade fuhr und Broich zu Fall brachte. Schiedsrichter Weiner entschied sofort auf Strafstoß, den Neuville trocken unten rechts versenkte.

Herrlich, wir gingen mit einer 2:0 Führung in die Pause. Die Freude auf die nächsten 45 Minuten war riesig.

Nach der Pause wechselte Juri Schlünz mit Prica für Rasmussen nur einen Spieler aus, es schienen aber zwei völlig verschiedene Mannschaften in die zweite Hälfte zu starten.

Was mussten wir sehen…

Rostock spielte nach vorne und war von der ersten Sekunde um den Anschlusstreffer bemüht. Als auch noch Ulich alleine vor Schober die große Chance zum 3:0 vergab, wirkte dies als Startsignal für Hansa. Fortan spielte nur noch Rostock, während wir zu schwimmen begannen.

Hansa nutzte sofort unsere Verunsicherung. Prica zog mit einem Steilpass auf und davon. Torwart Kampa kam ihm entgegen, doch der Rostocker Stürmer bewies Übersicht. Vor Kampa legte er den Ball quer auf di Salvo, der die Kugel ins leere Tor schob – nein, was war nur in der Halbzeitpause passiert…

Unsere Mannen waren nicht wieder zu erkennen – unsere Aktionen wurden immer nervöser und zerfahrener. Rostock blieb dran und kam kurze Zeit später zum Ausgleich. Meggle schickte Prica mit einem Steilpass in den Gladbacher Strafraum. Ulich versuchte Prica den Ball wegzuspitzeln, legte das Sportgerät jedoch unglücklich quer, direkt auf den gut postierten di Salvo. Der ließ mit seinem Direktschuss Kampa keine Chance.

Vor Wut über den Ausgleich flog eine Bratwurst aus dem Oberrang. Es dauerte nicht lange und der Getroffene stand mit Gefolge im Block, um den Werfer aufzuknöpfen. Aber wer war’s? Eine Frage der „Herren“ und mehrer Finger zeigten auf den “Armen“, der sich schon in seine Sitzschale drückte, um nicht erkannt zu werden. Pech gehabt, man war das spannend. Durch das beherzte Eingreifen des BGS kam es zu keinen Handgreiflichkeiten und der Werfer wurde, nach Aufnahme der Personalien, aus dem Stadion gewiesen.

Zurück zum Spiel: Wir brauchten einige Minuten, um die beiden Rostocker Treffer zu verarbeiten, doch kamen wir wieder ins Spiel. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Torchancen auf beiden Seiten. Doch sowohl di Salvo und Lantz auf Rostocker, als auch Ivic, Strasser und Hausweiler auf unserer Seite brachten den Ball nicht mehr im Tor unter.

Fazit:

Ein Unentschieden, das weh tat, schließlich wurde ein Spiel aus der Hand gegeben, das die Mannschaft bis zur Halbzeit klar dominiert hatte. Sportlich reicht ein Oliver Neuville alleine im Sturm einfach nicht aus.

Danach ging’s zum Hotel noch ein paar Vitamin B getrunken, ne Kneipe in der Altstadt besucht und gleich am nächsten Morgen so schnell wie möglich nach Hause…