Heimspiel gegen den SC Paderborn (1:1) am 16.12.2007

Tief in der Nacht startete Sonntag früh die letzte Tour für 2007 ins geilste Stadion – in den Borussia-Park – nach Mönchengladbach mit der Deutschen Bahn. Sonntag früh sind nur ein paar Nachtschwärmer und an diesem auch 10 Borussiaverrückte im ersten Zug des Tages unterwegs. Zu dieser Tour schlossen sich 2 Borussia – Alleinfahrer an. Bei leckerem Rautenbier und Gehacktesbrötchen wurden die Erlebnisse rund um unsere Borussia erzählt. Man erfuhr viel Verrücktes und die Chance zum Klassiker wird zweifelsfrei die Tour 1984 zur UEFA-Cup-Invasion zu Dukla Banska Bystrica in Jogginghosen werden. Die Zeit verging recht schnell und je näher wir dem heiligen Ort kamen, traf man Gleichgesinnte.  Vorm Spiel wollten wir noch ins Fanhaus und in der Eile verpassten einige den Anschluss. Der Andrang im Fanhaus war so riesig, dass man sich dann doch schon in den Block 15 begab. Unser Banner und die kleine Fanclubfahne wurden befestigt und dann die Freunde begrüßt. Gemeinsam stärkte man sich dann noch an den Versorgungsständen und dann ging’s zum „Frohes Fest“ Spiel.

Zum Spiel:

Es kamen nach der Invasion Freiburg Marko Marin und Marcel Ndjeng zurück in die Startelf.

Das Spiel gegen das Tabellenschlußlicht von der Pader begann recht flott. Die Gäste versteckten sich keineswegs und kamen auch zu den ersten Chancen. Sie erarbeiteten sich, durch schnell vorgetragene Konter, Ecken und Tormöglichkeiten. Bei 2 Kopfbällen hatte zwar unser Torwart keine Probleme, aber wir spielten auf unserem Platz.

Unsere Fohlen kamen dagegen nicht mit den defensiv stehenden Gästen klar, den schnellen Angriffen auf den ballführenden Spieler, wenn wir mal die Pille hatten, und deren „fast“ Manndeckung, ihre Zuordnung schien fest zu stehen. Unsere Fohlen wirkten Müde und schnelle Kombinationen waren Mangelware, die vielen Einzelaktionen brachten nichts Nennenswertes. Mitte der ersten Halbzeit trafen unsere Fohlen endlich ins Tor, jedoch wurde der Treffer von Roel Brouwers wegen Abseits nicht anerkannt. Uns fehlte an diesem Tag etwas das Glück und so traf Patrick Paauwe mit seinem Freistoss Olli Neuville und bei einem schnell gespielten Angriff passte Olli dann in den Strafraum und Rob Friend rutschte in den Ball. Der Paderborner Torwart kam aus seinem Kasten und verhinderte dadurch das Tor.

Die Gäste tauchten aber immer wieder gefährlich vor Christopher Heimeroth auf, aber waren zum Glück im Abschluss harmlos und so hatten sie auch keine Probleme das torlose Remis mit in die Kabine zu nehmen.

Marko Marin durfte in der Kabine bleiben und für ihn kam Soumaila Coulibaly und das Spiel wurde schneller. Kurz nach Wiederanpfiff setzte sich Marcel Ndjeng auf der rechten Seite durch und spielte die Pille nach innen. Rob Friend kam an diese und versuchte sein Glück mit der Hacke, leider kam noch ein Fuß dazwischen. Kurz darauf zog Soumaila Coulibaly aus der Distanz ab, schoss aber knapp vorbei. Dann folgte eine Schrecksekunde für uns als er einen groben Fehlpass spielte. Die Pille spielte er fast in den Lauf des Paderborners Koen und dieser lief nun völlig allein auf unseren Torwart zu. Nur der Klasse von Christopher Heimeroth war es zu verdanken, dass Koen dieses Geschenk nicht zur Führung nutzte. Seinen Fehler wieder gutmachen wollen, erkämpfte er einen Freistoß in zentraler Position kurz vor dem Gästestrafraum. Den Freistoß lies er sich nicht nehmen und das Leder zischte durch die Mauer, die sich an dieser Stelle netter Weise öffnete, wuchtig in den Winkel. Der Block tanzte und bebte. Sollte nun das von den Fans erhoffte Schützenfest beginnen?

Das Tor tat dem Spiel gut und unsere Fohlen suchten auch durch Konter den zweiten Treffer.

Bei einen dieser Angriffe stieg Rob Friend völlig freistehend aus etwa 7 Meter zum Kopfball hoch. Auch Paderborns Torwart Kruse ging zum Ball. Beide trafen sich im Luftkampf außerhalb des Fünfmeterraums und landeten unsanft auf dem Rasen, aber was dann passierte spottet jeder Realität. Anstatt wieder aufzustehen und sich zu schütteln, blieb Kruse liegen und ließ sich behandeln. Eine Auswechslung wurde angedeutet und was machte der ohnehin in diesem Spiel sehr unsicher wirkende man mit der Pfeife? Er zeigte zum Entsetzen aller die Ampelkarte für Rob Friend, der in Halbzeit eins schon verwarnt wurden war…

Gut, kann man vielleicht vertreten, aber als dann der schon fast ins Krankenhaus gebrachte Keeper wie ein hinterhältiger unverletzter Verräter zum Schiri sprintet, um ihm irgendwelche Gegenstände zu zeigen, war das Fass voll. Der Block war erzürnt und die Provokationen des Hilfsschauspielers gingen weiter. Ein Schiri, der seiner Zunft würdig wäre, hätte diese Provokationen auch mit gelb belegt, aber dieser stand nicht an diesem Tag auf unserem Rasen. War hier wieder ein Wettskandal mit Paderborner Beteiligung oder gar ein Sympathisant K**ns am Pfeifen? Wir wissen es nicht. Die Gäste nutzten nun ihre Überzahl und wir versuchten durch Konter zum zweiten Treffer zu kommen. Eine davon hatte Olli Neuville, jedoch verpasste er die Erlösung mit seinem schönen Drehschuss nur knapp.

Wieder einmal war der unsicher wirkende Schiri Dr. Fleischer an der Spielentscheidenden Aktion beteiligt. In einer strittigen Szene entschied er auf Freistoß in der Nähe unseres Strafraums. Diese Chance nutzten die Gäste durch Djurisic Kopfball nach Krupnikovics Freistoss. Kurz darauf hätten die Gäste fast noch in Führung gehen können, als Boskovic einen Ball im Strafraum volley nahm. Zum Glück flog der Ball knapp am Tor vorbei. Unsere Fohlen mühten sich und als der Paderborner Fall ohne Rücksicht auf die Gesundheit und ohne Chance den Ball zu treffen, unseren Johannes van den Bergh brutal von den Beinen holte, konnte es nur tiefrot dafür geben. Der nummerische Gleichstand beider Mannschaften war wieder hergestellt und so gab es hektische Schlussminuten.

Sascha Rösler spielte einen super Pass auf Roberto Colautti und dieser zog aus spitzem Winkel aufs Tor. Kruse konnte aber zur Ecke klären. Auf der anderen Seite hatte der Ex-Gladbacher Schüssler die Riesenchance zum Tor, die er nicht nutzte. Die letzte Chance der Partie hatten unsere Fohlen. In der Nachspielzeit versuchte Sascha Rösler nach Flanke von Soumaila Coulibaly einen Seitfallzieher, dieser sprang Roberto Colautti eher zufällig an den Kopf. Obwohl er nur knapp vorm Tor stand, ging der Ball trotzdem vorbei.

Fazit:

Ein Unentschieden, mit dem man in Anbetracht des Spielverlaufs Leben kann.

Am Ende der Hinrunde sind wir Herbstmeister. Wer hätte das nach dem dritten Spiel (bei Mainz) gedacht? Nur eine Niederlage in 17 Spielen – Respekt und Anerkennung für Mannschaft und Trainer.  

Glücklich und zufrieden wurde das Spiel auf dem Weg zum Zug ausgewertet. Von uns konnte keiner die Pfiffe zur Halbzeit verstehen. Klar haben wir nicht dominant gespielt, aber der Gegner hat sich auch nicht versteckt, es gab schon Tabellenführer, die gegen Schlusslichter verloren haben, es schien zwar die Sonne, aber es war kalt, es war der letzte Spieltag vorm Urlaub und selbst bei einer Niederlage bleiben wir Tabellenführer. Dies soll die Mannschaftsleistung nicht entschuldigen, aber jeder, der selbst schon einmal Fußball gespielt hat, weiß was gemeint ist.

Für uns ging es noch chaotisch zu, als der Zug in Hamm fast eine halbe Stunde stand und auf einen Zugteil aus K**n wartete. Damit war die Planung dahin und wir verpassten unsere Anschlusszüge. Mit dem letzten Zug ging es dann von Magdeburg über Köthen nach Halle. Irgendwann tief in der Nacht war aber jeder glücklich wieder zu Hause zu sein.