Heimspiel gegen den Hamburger SV (3:1) am 30.03.2014

Zum drittletzten Heimspiel der Saison brachen mehr als 30 Borussen und einige Anhänger des HSV in aller Frühe mit einem Bus auf. Bedingt durch die Umstellung in dieser Nacht auf die Sommerzeit klingelte der Wecker für die meisten Mitfahrer eine Stunde früher. Auf dem Weg zum Startplatz dieser Fahrt überholte ein Missionar sogar das Reisegefährt, bevor er als Einziger Borusse in dieses einstieg. Zuvor nahm er noch die Banner und Karten in Empfang und nachdem Busfahrer Heiko ihn begrüßte und der Bus geschmückt war, begann die Reise durch das im Nebel liegende Mitteldeutschland. Mit Sichtweiten teilweise unter 30 Meter kam man zwar nur schleppend voran, aber immer noch im Zeitplan. Alle Fahrtteilnehmer hatten sich sowohl auf die Zeitumstellung als auch auf den Nebel eingestellt und so verließ man gemeinsam die neuen Bundesländer. Um ein wenig Stimmung auf der langen Fahrt zu haben, erfreute man sich an einer Musikbox, die zwar ein wenig den Bass vermissen ließ, aber ausreichend war. Die Lautstärke der Musik ließ interessante Gespräche unter den Reisenden zu und zügig erreichte man den Busparkplatz im Borussiapark. So konnten einige Borussen noch in den Fanshop, ins Fanhaus oder auf Geocachingtour durch die verlassene Wohnsiedlung der Angehörigen der britischen Armee in Stadionnähe gehen. Die Banner- und Fahnenverantwortlichen waren ebenfalls erfreut, pünktlich ins Stadion zu kommen und auch die noch nicht an die Borussen gebrachten Karten fanden ihre Besitzer. Bei frühlingshaften Temperaturen trafen sich alle im Stadion wieder und nachdem die Gästefans ihre zu erwartenden pyrotechnischen Mitbringsel in Szene gesetzt hatten, begann das Spiel im, mit 53650 Zuschauern, ausverkauften Stadion.

Zum Spiel: Unser Trainer Lucien Favre veränderte die Fohlenelf auf einer Position gegenüber dem letzten Spiel. Tony Jantschke ersetzte Julian Korb auf der Rechtsverteidigerposition. Unsere Fohlenelf war von Anfang an bemüht, hatte aber keine Ideen, die geschickt verteidigenden Gäste zu überlisten. Die Hamburger schienen fast alle Borussen zu decken und bauten schon kurz nach der Mittellinie die Abseitsfalle auf. Wenn das Spielgerät mal bis zum Strafraum kam, fand kein Borusse den Mut, mal aufs Tor von René Adler zu schießen und wenn doch, flog der Ball weit am Tor vorbei oder landete in den Händen des Torwarts. Kurz nach der Hälfte der ersten Halbzeit schafften die Gäste mit ihrer ersten Torchance den Führungstreffer. Durch ein unnötiges Foul kurz vorm Strafraum von noch Borusse Marc Andre ter Stegen (MAtS) kamen die Gäste zu einer guten Standardsituation. Die Freistoßflanke von Calhanoglu köpfte Zoua zu allen Überfluss auch noch zur Führung für die Gäste in die Maschen. Im Stadion sahen sich viele Borussen entsetzt an und fragten sich, ob der abstiegsbedrohte HSV die Punkte heute aus dem Borussiapark entführt. Unsere Fohlen waren sichtlich geschockt und kurz darauf hätte van der Vaart mit einem Kopfball die Führung fast noch ausgebaut, zum Glück flog der Ball am Tor vorbei. Wenig später wehrte im Strafraum der Gäste der Hamburger Mancienne den Kopfball von Martin Stranzl mit der Hand ab und der Pfiff aus der Pfeife von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer erfreute alle Borussen, schließlich haben wir, mit „Mister Zuverlässig“ alias Filip Daems, einen der besten Elfmeterschützen. Alle seine bisher erzielten Tore in der ersten Bundesliga für die Fohlenelf machte er vom Elfmeterpunkt. Beim dreizehnten Mal scheiterte er aber an Hamburgs Schlussmann Adler. Zum Glück wehrte dieser den Ball so ab, dass Filip im Nachsetzen an diesen heran kam und ihn über die Torlinie bugsierte. Glücklich lagen sich die die Borussen im Stadion in den Armen und die Fohlenelf auf dem Platz war bestrebt, nachzulegen. Nach einem tollen Zuspiel lief Juan Arango wenig später allein auf den gebürtigen Leipziger René Adler zu und hätte den Führungstreffer machen müssen. Vielen Borussen lag da der Torjubel schon auf der Zunge, doch Juans Schuss konnte der Hamburger Torwart abwehren. Kurz darauf probierte es Juan Arango vergeblich mit einem Kopfball auf Kniehöhe, wieder verhinderte Nationaltorhüter Adler einen Treffer. Seit einiger Zeit läuft der Venezolaner seiner Form hinterher, aber viele Borussen hoffen, dass es sich bald ändert. Wenig später erklang der Halbzeitpfiff.

Unverändert kamen beide Mannschaften aus den Kabinen und waren bestrebt, den zweiten Treffer zu erzielen. So vergaben aus aussichtsreichen Positionen auf der Borussenseite Max Kruse und auf der Hamburger Seite Calhanoglu und van der Vaart. Es folgte eine Schrecksekunde für die Borussen, als verletzungsbedingt Martin Stranzl vom Platz musste und die Gäste die Überzahl versuchten auszunutzen. Dies misslang zum Glück und Roel Brouwers kam aufs Spielfeld. Ein schönes Anspiel von Max Kruse auf Raffael Caetano de Aranjo endete mit dem zweiten Treffer für die Hausherren und der Borussiapark bebte. Es war bereits der fünfzehnte Treffer des Neuborussen. Unsere Fohlen wollten nun mehr und keine fünf Minuten später musste René Adler zum dritten Mal hinter sich greifen. Einen Eckball von Max Kruse verlängerte Roel Brouwers an den zweiten Pfosten, wo Alvaro Dominguez stand und seinen ersten Saisontreffer machte. Die Gäste schienen unbeeindruckt und kamen durch van der Vaart, Zoua und Calhanoglu zu Großchancen. MAtS und Tony Jantschke wussten dies zu verhindern. Kurz vor Ende des Spiels hätte der eingewechselte Lukas Rupp fast seinen ersten Bundesligatrefffer gemacht, aber sein Schuss flog übers Tor.

Fazit: Mit einer tollen Mannschaftsleistung am Ende gewonnen, wobei eine Punkteteilung gerechter gewesen wäre, aber so ist Fußball!!!

Mit Adrenalin im Blut und voller Freude, den einundzwanzigsten Sieg im siebenundvierzigsten Heimspiel gegen die Hanseaten des HSV gesehen zu haben, begaben sich die Borussen zum Bus. Bevor die Heimfahrt begann, stärkte man sich noch mit Bockwürstchen. Im Stau auf der Aachener Straße hatte ein anderer Busfahrer noch Interesse an einem Adressenaustausch und streifte den Außenspiegel unseres Busses. Nach kurzer Unterhaltung wurde die Fahrt fortgesetzt. Nur schleppend kam man voran und so musste der dritte Busfahrer kurz vorm Ziel geordert werden. Nach fast 23 Stunden endete für den ersten und gleichzeitig auch letzten Busmitfahrer diese tolle Reise. Was macht man nicht alles, um ein Spiel seiner geliebten Borussia zu sehen, aber ein Sieg entschädigt für alles.