EL-Invasion bei Apollon Limassol (0:2) am 06.11.2014

Der vierte Spieltag der Gruppe A in der Europa League bescherte unserer Borussia wieder die schöne Mittelmeerinsel Zypern. Diesmal starteten 15 Borussen bereits früh am Dienstag, um sich in Aken am großen Kürbis zu treffen. Diesmal waren es 10 Missionare, 4 Starke Sachsen und 1 Kyffhäuserfohlen, die gemeinsam mit Taxen in die Bundeshauptstadt zum funktionierenden Flughafen Berlin-Tegel fuhren. Mit Zwischenlandung in Athen brachte sie die griechische Fluggesellschaft Aegean problemlos nach Larnaka. Hier wartet dieses Mal eine Reiseleiterin und auch ein Busfahrerin, die gleich den Namen „Consuela“ erhielt. Sie brachte uns nicht in die über 235 000 Einwohner zählende zweitgrößte Stadt des Landes, welche am Fuß des Trodosgebirges mit seinen größeren Weingütern und Destillerien liegt, sondern wieder in der Hafenstadt Larnaka mit seinen über 75000 Einwohnern. Pünktlich zum Abendbrot setzte uns Consuela am Mackenzie Beach am Hotel „Flamingo Beach“ ab und nachdem die Sachen den Weg ins Hotelzimmer fanden, ging es in ein Restaurant in Hotelnähe. Dort lief im Fernsehen das Championsleaguespiel Zenit St.Petersburg gegen Bayer Leverkusen, welches die Werkself in der viertgrößten europäischen Stadt für sich entschied. An diversen Sportsbars ließ man dann den Abend ausklingen, manche bis in den Morgen an der Hotelbar. Der nächste Tag begann mit herrlichem Sonnenschein und einige Missionare erfrischten sich vorm Frühstück im Mittelmeer. Ein Sonnen- und Badetag stand an und so ließ man es sich gut gehen. Bevor man am Nachmittag die neue Uferpromenade entlang ins Zentrum lief, entstand das Bannerfoto im Mittelmeer. In der prächtigen Agios-Lazaros-Kirche, welche im späten neunten Jahrhundert entstand. Sie ist eine griechisch-orthodoxe Kirche der autonomen Kirche von Zypern, die dem Heiligen Lazarus von Bethanien geweiht ist, der hier 30 Jahre als Bischof wirkte. Es ist eine von wenigen Mehrkuppelkirchen byzantinischen Stils auf Zypern. Hier zündeten, wie schon vor 2 Jahren, Borussen Kerzen an. Anschließend ging es zur Seebrücke und weiter in den Pub “Meeting Point”. Dort lief neben den Getränke extra auch das letzte Spiel unserer Borussia gegen Hoffenheim auf den Bildschirmen. Pünktlich zu den Championsleaguespielen waren alle wieder in Hotelnähe in den Pubs, einige besuchten die schöne Bar im letzten Stockwerk unseres Hotels mit Blick aufs Mittelmeer und zu später Stunde gab es noch eine Liegestützvorführung. Der Spieltag begann ähnlich schön wie der Mittwoch mit sonnen und baden. Am Nachmittag begab man sich zum Fantreffen mit den anderen Borussen in der Lushbar. Nach ein paar Getränken ging es zu den Bussen und Consuela fuhr uns mit Polizeieskorte und Warnblinker nach Nikosia. Je näher man der Stadt kam, umso mehr Polizei gesellte sich dazu. Auch gegen einen weiteren Vertreter aus Limassol fand das Spiel im 23000 Zuschauer fassenden GSP-Stadion von Nikosia und nicht im 14000 Zuschauer fassenden Tsirion-Stadion von Limassol statt. Der 1954 gegründete Verein Apollon, benannt nach dem Gott des Lichtes und der Künste, gewann mit Hilfe der beiden deutschen Trainer Diethelm Ferner und Bernd Stange seine drei zyprischen Meisterschaften. Dem dritten und letzten deutschen Trainer Thomas von Heesen gelang kein Titelgewinn. Der Verein wurde auch sieben Mal zyprischer Pokalsieger, 2013 das letzte Mal. Nach den Kontrollen ging es zum Fahnenaufhängen in den Block und dann an den Imbissstand. Dieses Mal wurde Bier ausgeschenkt und der beliebte zyprische Hot Dog – besser bekannt als Dödel – fand wieder seine Abnehmer.

Zum Spiel: Unser Trainer Lucien Favre blieb seiner Linie treu und änderte seine Startelf auch im 18. Pflichtspiel der Saison. Im Gegensatz zum Heimsieg gegen Hoffenheim stellte er Fabian Johnson, Oscar Wendt, Thorgan Hazard, Ibrahima Traoré und Branimir Hrgota für Julian Korb, Alvaro Dominguez, Patrick Herrmann, André Hahn und Max Kruse auf den Rasen. Unsere Fohlen ließen den Ball gut durch ihre Reihen laufen und so gab es auch gleich eine Chance durch Thorgan Hazard. Das Zuspiel kam von unserem Brasilianer Raffael und unser Belgier schoss auf den Kasten von Apollons Torhüter Vale. Sein Schuss verfehlte leider sein Ziel. Einige Minuten später kam Thorgan bei einem Konter und Zuspiel von Ibrahima Traoré an das Spielgerät, wobei sein Schuss aber abgeblockt wurde. Bei der anschließenden Ecke kam Branimir Hrgota zum Kopfball, den Vale super abwehrte. Mitte der ersten Halbzeit zeigten sich auch mal die Gastgeber. Nach einem Abstoß von Vale war der Apollonspieler Abraham allein vor unserem Torwart Yann Sommer. Zur Freude der mitgereisten Borussen vergab er diese Chance. Das Spiel fand zwischen den Strafräumen statt und unsere Borussen fehlte es an Ideen. Erneut war es Abraham für die Zyprioten, der die Borussen erschreckte. Zum Glück konnte Tony Jantschke ihn im Strafraum noch beim Schuss entscheidend stören. Die letzte Chance hatten die Hausherren durch einen Distanzschuss von Meriem. Sein Schuss flog knapp am Kasten von Yann Sommer vorbei. Kurz darauf bat Schiedsrichter Antony Gautier aus Frankreich zum Halbzeittee.

Die über 1000 mitgereisten Borussen im, mit 6000 zahlenden Zuschauern, recht leer wirkendem Stadion waren wohl vom Flug und den Feierlichkeiten geschafft, denn irgendwie wollte keine Stimmung aufkommen. Dies schien sich auf den Rasen zu übertragen, denn verhalten begann auch die zweite Halbzeit und Torchancen waren selten. Die Zyprioten standen tief in ihrer Hälfte und lauerten auf Kontermöglichkeiten. Das erste Tor fiel überraschend. Unser Weltmeister Christoph Kramer spielte einen schönen Diagonalball auf Thorgan Hazard. Der flankte mustergültig auf Raffael und dieser erzielte den Treffer zum 1:0 per Kopf. Im Gästeblock merkte man, wie sprichwörtlich die Last von vielen Borussen fiel, hatten doch  viele vorher mit einem ähnlichen Spiel, wie vor 2 Jahren gerechnet. Parallelen gab es doch, denn auch hier zeigten sich Ermüdungserscheinungen bei den Spielern des Gastgebers. Oft mussten Muskelkrämpfe behandelt werden und recht früh war das Auswechselkontingent von Apollon Limassol erschöpft. Sie blieben aber immer gefährlich und so konnte Martin Stranzl noch rechtzeitig ein Tor verhindern. Vielleicht ist dies ja eine Taktik der Zyprioten. Aber auch unsere Borussen hatten ihre Chancen. Wieder durch den quirligen Belgier, dessen Distanzschuss nur die Querlatte traf. Es gab nun ein Auf und Ab. Vor dem Ende der regulären Spielzeit hätte der Apollonspieler Thuram im Anschluss an einen Eckball per Kopf fast den Ausgleich geschafft, der Ball flog nur knapp am Tor vorbei. Aber auch unsere Fohlen hätten auf 2:0 erhöhen können. So köpfte Martin Stranzl nach einem Eckball von Thorgan Hazard zu unplatziert und wenig später konnte André Hahn zwar erst Vale ausspielen, aber an seinen Schuss aus spitzem Winkel kam dieser wieder ran. In der Nachspielzeit fiel dann endlich der erhoffte zweite Treffer für unsere Fohlen. Die beiden eingewechselten Spieler schafften dies. André Hahn spielte auf den in der Mitte frei stehenden Patrick Herrmann und dieser schob das Spielgerät zum 2:0 ein. 

Fazit: Bei angenehmen Temperaturen unspektakulär 3 Punkte erzielt und die Tabellenführung übernommen.

Bei milden Temperaturen galt es auch hier eine halbe Stunde Wartezeit nach Spielende zu überbrücken, die meisten Borussen kannten dies ja schon. Ein kleiner Gastgebermob feierte sich noch eine Weile und nachdem auch sie das Stadion verlassen hatten, ging es für uns zu den Bussen. Irgendwie schienen aber nicht alle ihren Bus gefunden zu haben, denn die Abreise verzögerte sich noch dadurch, dass einige Borussen auf andere Busse verteilt wurden. Consuela musste vor der Abfahrt noch einen Kollegen um Rat fragen, da sie nicht wusste, wie sie die von innen beschlagenen Scheiben wieder frei bekommt. Obwohl unsere Fohlen einen Auswärtssieg geschafft hatten, gab es keine Stimmung in unserem Bus. Schweigend ging es zurück zum Hotel und dort erst mal an die Bar. Der erste Flug des Tages war unserer und so lohnte es sich kaum, schlafen zu gehen. Rechtzeitig standen alle am Bus und Cosuela fuhr uns mit ihren Absatzschuhen sicher zum Flughafen. Die Wartezeit dort verlief schleppend und im Flugzeug gab es sowohl nach Athen als auch nach Berlin wohl zyprische Mahlzeiten. Man kannte sie nicht, konnte sie aber essen. Die Taxen waren in Berlin auch fast pünktlich und ohne Probleme, aber etwas geschafft von der Reise,  erreichten alle ihre Reisegefährte und fast noch bei Tageslicht ihre Heimatorte. Wieder ging eine schöne Europareise mit unserer geliebten Borussia zu Ende.