EL-Heimspiel gegen Olympique de Marseille (2:0) am 25.10.2012
Morgens um halb zehn starteten 5 Missionare mit dem Auto in Richtung Zorbau, um sich dort mit weiteren Missionaren zu treffen. Man wechselte im Süden von Sachsen-Anhalt das Reisegefährt. Dort stärkte man sich noch mit ein paar Reisegetränken, um sich dann gemeinsam auf den Weg „Zum Hobbit“ Hotel zu machen. Auf der Reise gab es Hausschlachtewurst und viele Gesprächsthemen, die faszinierenden waren neben unserer Borussia der Futtermittelhandel, der „Bluteinkauf“ für die Rotwurst und der kulinarische Erguss „Schwarzsauer“. Irgendwann am Nachmittag wurde das Übernachtungsdomizil in Kleinenbroich erreicht und nach kurzem Aufenthalt ging es mit Taxen zum Fanprojekt. Dort angelangt, stellte man fest, dass es preisliche Unterschiede für die Fahrtstrecke gibt und die Unwissenheit über die Streckenführung eiskalt von einem Taxifahrer ausgenutzt wurde. Der andere Taxifahrer traute es sich wohl nicht, denn die Erzählung während der Fahrt über die Vorzüge von Kastanienblättern, ließ diesen nicht unberührt. Im Fanhaus traf man weitere bekannte Gesichter, die auch das Spiel gegen den derzeitigen Tabellenzweiten der französischen Ligue 1 sehen wollten. Schließlich kam der neunmalige französische Meister aus Marseille. Der Verein wurde 1899 durch René Dufaure de Montmirail als Football Club de Marseille gegründet, nachdem dieser durch ein Praktikum in England den Fußball dort kennen gelernt hatte. Als Vorlage für das Vereinslogo diente das Wappen seiner Familie und es dauerte fast 4 Jahrzehnte, ehe im Jahr 1932 eine einheitliche Profiliga in Frankreich mit dem Gründungsmitglied Olympique Marseille startete. In der letzten Saison kam der Verein nur auf den zehnten Platz, konnte sich aber durch den Gewinn des Coupe de la Ligue (Ligapokal) die Teilnahme an der Europa League sichern. Der Ligapokal ist somit der drittwichtigste Titel hinter der Ligue 1 (Landesmeisterschaft) und des Coupe de France (Landespokal). In dieser Spielzeit befindet sich Olympique Marseille mit einem Etat von über 100 Millionen Euro an dritter Stelle der französischen Vereine, dagegen soll laut Kicker-Informationen Borussias Etat bei 33 Millionen Euro liegen. Darüber machte sich aber keiner Gedanken und so stimmte man sich gemeinsam erst im Fanhaus, später dann im Stadion auf das Spiel ein.
Zum Spiel: Unser Trainer Lucien Favre stellte Patrick Herrmann für Granit Xhaka in die Anfangself. Die Gäste aus Frankreich hatten nach mehr als zehn Minuten die erste Chance des Spiels. Der Marseiller Spieler Remy prüfte MAtS mit einer Direktabnahme. Wenig später flog ein Kopfball von Remy knapp am Tor vorbei. Nach fast einer halben Stunde probierte es Juan Arango einmal aus der Distanz, aber sein Schuss flog deutlich am Tor von Marseilles Schlussmann Mandanda vorbei. Kurz darauf gab es einen Freistoß für unsere Fohlen, nachdem Tony Jantschke bei einem Zweikampf am Kopf verletzt wurde. Diesen brachte Juan Arango aufs Tor und Marseilles Torhüter Mandanda wehrte den Ball nach vorn ab. Dort stand Havard Nordtveit, dessen Schuss im Strafraum durch einen französischen Spieler mit der Hand abgewehrt wurde. Der belgische Schiedsrichter Serge Gumienny pfiff und Filip Daems nahm sich das Spielgerät. Sicher verwandelte er den Handelfmeter. Die Freude über den Führungstreffer hatte aber einen faden Beigeschmack, denn für Tony Jantschke ging es nicht mehr weiter und so brachte Lucien Favre Roel Brouwers. Die Abwehr wurde umgestellt und bis zur Halbzeitpause erspielte sich keine Mannschaft eine weitere Torchance.
Nach der Pause waren die Gäste bestrebt, den Ausgleich zu erzielen, aber mehr als einen Kopfball von Kabore gab es nicht zu sehen. Bei Standardsituationen waren unsere Fohlen gefährlich. Leider verletzte sich nach einer Ecke Luuk de Jong. Für ihn kam Peniel Mlapa ins Spiel und es dauerte keine drei Minuten, da erzielte er sein erstes Tor für uns. Als alle mit einem Abspiel rechneten, schoss er aus vollem Lauf einfach aufs Tor und das Spielgerät drehte sich ins Eck. Im Borussiapark hielt es keinen mehr auf den Sitzplätzen aus, die Freude über den zweiten Treffer und den möglichen ersten Sieg auf europäischen Parkett nach sechzehn Jahren kannte keine Grenzen. Kurz darauf hätte Peniel Mlapa seinen zweiten Treffer machen können, nein machen müssen. Nach tollem Anspiel von Lukas Rupp schoss er aber den Ball freistehend aus sechs Metern Entfernung über den Kasten von Mandanda. Ohne weitere nennenswerte Höhepunkte ging das Spiel zu Ende.
Fazit: Der erste Sieg in der in der Gruppenphase der Europa League ist geschafft und macht Lust auf weitere Spiele.
Im Stadion feierte man den Sieg erst noch mit der Mannschaft und dann im Fanhaus. Einige Missionare blieben wieder bis zum Kehraus, andere waren da schon im Bett. Alle aber stellten fest, dass es auch noch einen günstigeren Taxitarif gibt und die Fahrt auch unter 30€ kosten kann. Am nächsten Morgen traf sich die Missionself zum Frühstück und ohne Umwege ging es in die Heimat zurück. Während des „Rückflugs“ bekam noch ein Missionar „Flugangst“, die ihm durch Reduzierung der Geschwindigkeit genommen wurde. Irgendwann am Freitag waren alle Mitreisenden zu Hause und alle waren sich einig, diese Fahrt hatte sich gelohnt und bleibt in Erinnerung.