EL-Heimspiel gegen AEL Limassol (2:0) am 22.11.2012

Zum letzten Heimspiel unserer Borussia in der Europa League Gruppenphase starteten 2 Missionare und 1 Starker Sachse am Donnerstag nach dem Frühstück. Man begab sich erst einmal auf den Weg in einen Ortsteil der Gemeinde Südharz, wobei auf der Fahrt dorthin ein weiterer Missionar zustieg. Dieser Ort liegt in einer Gipskarstlandschaft und ist durch sein Questenfest am Pfingstwochenende bekannt. Es wird vermutet, dass es ursprünglich ein heidnisches Fest zur Sommerwende war. Im Ort befindet sich auch eine Rolandstatue, die eigentlich als Sinnbild des Stadtrechts gilt und daher dort nicht vermutet wird, denn eine Stadt ist es nicht und eine Erklärung gibt es, nach unbestätigten Aussagen, schon seit 250 Jahren dafür nicht. Gemeinsam setzten nun 3 Missionare, 1 Starker Sachse und 4 Kyffhäuserfohlen ihre Fahrt nach Mönchengladbach fort. Mit ausreichender Wegzehrung, Getränken und Hintergrundmusik verlief die Reise stressfrei. In Mönchengladbach teilte man sich wieder. Ein Teil kam in einer Bauarbeiterwohnung des Hotels „Spickhofen“ unter und die anderen bezogen in einem anderen Hotel Quartier, welches sogar Gästefans beherbergte. Um für den Abend vorbereitet zu sein, stärkte man sich noch und dann ging es ins Fanhaus. Dort wurden viele bekannte Gesichter getroffen, Gespräche geführt und pünktlich zum Spielbeginn waren alle im Stadion. Einfach würden es die Zyprioten heute Abend unseren Fohlen nicht machen, denn die anderen Gruppengegner taten sich gegen Limassol auch schwer. Fenerbace Istanbul gewann auf Zypern nur 1:0 und zu Hause 2:0, Olympique Marseille gewann zwar zu Hause 5:1, musste aber einen 1:0 Rückstand aufholen und die Tore 4 und 5 fielen erst in der Nachspielzeit. Die Banner wurden angebracht, ein Platz im Block 16 gefunden und die Vorfreude auf das Spiel stieg.

Zum Spiel: Die erste Chance im Spiel hatte die Gäste. Vom Anstosspunkt aus kombinierten sie ungestört bis zum Tor. Limassols Bebe stand plötzlich vor MAtS und verstolperte glücklicherweise den Ball. Im Block sah man sich entsetzt an. Wenig später hatte Mike Hanke eine Chance aus aussichtsreicher Position nach Anspiel von Alexander Ring, leider war das Visier noch nicht richtig eingestellt. Es folgten Chancen für unsere Fohlen und AEL-Torwart Degra stand nun öfters im Mittelpunkt. Unsere Fohlen hatten viel Ballbesitz, aber zwingende Torchancen erspielte man sich nicht. Selbst bei Standardsituationen waren unsere Fohlen eher harmlos, so landete ein Freistoß von Juan Arango in den Armen von Degra. Alexander Ring hatte kurz vorm Halbzeitpfiff des schottischen Schiedsrichters Robert Madden noch die beste Möglichkeit, aber sein Schuss konnte Degra noch abwehren.

Die Mannschaften wechselten die Seiten und begannen unverändert. Nun hatten die ersten Chancen unsere Fohlen durch Patrick Herrmann und Juan Arango, aber ein Tor wollte nicht fallen. Die Zyprioten standen immer dicht am Gegenspieler und die Abseitsfalle wurde auf Höhe der Mittellinie schon aufgebaut. Dadurch wurden die Räume eng und unsere Fohlen gaben durch ungenaue Zuspiele oft das Spielgerät leichtfertig dem Gegner. Gute Ideen oder schnelle Passspiel waren nicht zu sehen, man merkte förmlich die Nervosität der Spieler. Unser Trainer Lucien Favre reagierte und brachte nacheinander mit Peniel Mlapa für Alexander Ring, Granit Xhaka für Thorben Marx und Igor de Camargo für Mike Hanke neue Kräfte und stellte auch das Spielsystem um. Der Stadionsprecher kündigte bei Igors Einwechslung diesen noch als „Mann für die wichtigen Tore“ an, die Besucher im Stadion sollten dies nicht umsonst gehört haben. Bei einem Konter unserer Fohlen enteilte Patrick Herrmann dem AEL-Spieler Bebe und dieser foulte ihn knapp vor der Strafraumgrenze. Es war eine Notbremse und der schottische Schiedsrichter schickte Bebe vorzeitig zum Duschen. Patrick Herrmann war von der Aktion so aufgebracht und bekam für seine Worte die gelbe Karte. Es ist seine dritte Verwarnung im laufenden Wettbewerb und folglich muss er beim letzten Gruppenspiel am Nikolaustag in Istanbul zusehen. Den Freistoß trat Juan Arango, aber sein Schuss landete nur am Außenpfosten. Kurz darauf war es aber endlich soweit. Havard Nordtveit spielte auf Igor de Camargo und dieser traf ins lang ersehnte Tor. Allen Gladbachfans fiel ein Stein vom Herzen, nicht nur denen im Stadion. Die Tür zum Weiterkommen in der Europa-League stand nun weit offen. Die Gäste bemühten sich in der Folgezeit, aber wieder zeigte es der als Igor Alberto Rinck de Camargo in Brasilien Geborene allen Skeptikern. Erst vergab er eine Chance in der regulären Spielzeit, aber in der ersten Minute der Nachspielzeit war er bei der Flanke von Patrick Herrmann an der richtigen Stelle und köpfte zum Endstand ins Tor. Der zweite Sieg in der Europa League Gruppe C war geschafft und mit nunmehr 8 Punkten wartete man gespannt auf das Ergebnis der Gruppengegner. Als dieses verkündet wurde, konnten es viele Borussen nicht glauben. Fenerbace hatte in Marseille gewonnen und somit geht die „Mission Europa“ im Februar 2013 weiter.

Fazit: Am Ende einen Arbeitssieg eingefahren und den Einzug ins Achtelfinale geschafft.

Im Stadion feierte man den Sieg und das Weiterkommen noch mit der Mannschaft, sang im Chor „Igor, Igor de Camargoooo!“ bis es im Fanhaus weiter ging. Dort merkte man, dass viele Borussen das Geschehen immer noch nicht realisiert hatten. Wo stand unser Verein noch vor 2 Jahren und nun dies!?! Früh am nächsten Morgen half man noch der Bedienung im Fanhaus beim Aufräumen, ehe man sich mit einem Taxi zum Schlafplatz fahren ließ. Nach etwas Schlaf machte man sich nach dem Frühstück auf die Heimreise und mit dem Wissen, wo das nächste Trainingslagerziel ist, kamen alle zum Abendbrot glücklich daheim an.