DFB-Pokal Viertelfinale in Hamburg (1:2) am 01.03.2017

Für das Viertelfinalspiel im DFB-Pokal loste Sänger Marc Forster uns den Bundesligadino zu, mit Heimrecht für die Hanseaten. Es ist das erste Spiel in den blau-weißen Wochen, denn unsere Fohlen treffen in den nächsten 5 Pflichtspielen 2-mal auf die in blau-weißen Rothosen aus  Hamburg und 3-mal auf die in blau-weißen Knappen aus Gelsenkirchen. Die Resonanz auf das Mittwochabendspiel war nicht ganz so groß, aber einen Bus mit fast 30 Mitfahrern aus Mitteldeutschland bekam man zusammen. Neben Borussen der Mission, der Ränzelstecher, der Kyffhäuserfohlen und der Ronneburger Gessentalfohlen waren auch Borussiafreunde und zwei Anhänger der Gastgeber dabei. Die Fahrt startete im Süden und gegen Mittag erfolgte der Zustieg an der Elbe. Auf der Fahrt wurden bereits die Chancen auf das Weiterkommen diskutiert. In den bisherigen 103 Duellen waren unsere Fohlen 34-mal erfolgreich, 27-mal trennte man sich Unentschieden und 41-mal verlor man. Die Auswärtsbilanz mit nur 12 Siegen, bei 11 Unentschieden und 29 Niederlagen sprach gegen unsere Fohlen und auch die fünf Aufeinandertreffen im DFB-Pokal. So gewannen unsere Fohlen in diesem Wettbewerb nur 1959/60 im Halbfinale gegen die Hanseaten. 1968/69 gewann der HSV im Achtelfinale, 1973/74 trennte man sich im Achtelfinale nach Verlängerung erst Unentschieden und das Entscheidungsspiel verlor man im Elfmeterschießen und auch die letzte Begegnung im Halbfinale 1986/87 entschieden die Nordmänner für sich. Dafür sprachen die derzeitige Formkrise der Hamburger und das Wiedererstarken der Fohlen. Viele Borussen hofften  darauf, dass die hohe Niederlage der Hanseaten vom Wochenende beim Bundesligaprimus für Verunsicherung sorgt, obwohl es ein anderer Wettbewerb ist und der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze schreibt. Die Verunsicherung hatten aber erst einmal die Busmitfahrer, da etwa 120 Minuten vor Spielbeginn die „Stopp and Go“-Fahrt durch Hamburg begann. Wenige Minuten vor dem offiziellen Spielbeginn stiegen sie aus dem Bus und beeilten sich, um zum Stadion zu kommen, wo noch etliche Fans in Schlangen vor den Eingängen standen. Zum Glück erging es fast 10000 Ticketinhaber ähnlich und so pfiff Schiedsrichter Marco Fritz die Partie erst zehn Minuten später an. Während der ersten Spielminuten brachten sie ihre Banner an und erfuhren, dass man die Choreographie verpasst hatte.

Zum Spiel: Unser Trainer Dieter Hecking änderte die Startelf gegenüber dem letzten Bundesligaspiel auf drei Positionen. So liefen Mahmoud Dahoud, Patrick Herrmann und Raffael für Tobias Strobl, Fabian Johnson und Josip Drmic auf den Rasen. Das Tor hütete Yann Sommer, die Abwehr bildeten Tony Jantschke, Andreas Christensen, Jannik Vestergaard und Oscar Wendt, im Mittelfeld standen Patrick Herrmann, Christoph Kramer, Dahoud und Jonas Hofmann sowie im Angriff Raffael und Kapitän Lars Stindl. Die Jungs von Trainer Gisdol waren gleich engagiert und setzten früh unsere Fohlen mit hohem Pressing unter Druck. Damit kamen unsere Fohlen nicht klar und so erbeuteten die Hamburger schnell den Ball. Der erste Angriff der Fohlenelf sah gut aus. Patrick Herrmann spielte auf Oscar Wendt, aber dessen Abschluss verfehlte deutlich das Tor von Adler. Dann sah es so aus, als wenn Adler einen Schuss von Lars Stindl gerade noch zur Ecke klären konnte, aber das Schiedsrichtergespann entschied auf Abstoß. Es folgte eine Großchance für den Hamburger Wood, dessen Ball Yann Sommer gerade noch abwehren konnte. Hier hatten die Fohlen großes Glück.  Kurz darauf versuchte sich der Hamburger Nicolai Müller, dessen Schoß am Tor vorbei ging. Die letze Chance in der ersten Halbzeit hatten dann unsere Fohlen durch Lars Stindl, dessen Schuss Papadopoulos klären konnte.

Nach dem Pausentee gelangte ein langer Pass in den Lauf von Patrick Herrmann, der in den Strafraum lief und dort von Mavraj zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Marco Fritz pfiff und Lars Stindl nahm sich den Ball. Er wollte wohl eine Genugtuung gegenüber seinem Fehlschuss gegen Adler in der Liga und verwandelte trocken zu Führung. Erstmals hörte man die Borussen im Stadion, die bis ´dahin an Lautstärke klar den Heimfans unterlegen waren. Durch den Führungstreffer zeigten die Fohlen sichere Ballstafetten und man merkte die Verunsicherung der Hamburger Spieler. So nach einer Stunde Spielzeit als die Fohlen über mehrere Stationen durch Lars Stindl zum Abschluss kamen, Hamburgs Torhüter Adler diesen mit einer Glanzparade abwehrte, und Jonas Hofmann schneller am Ball war und durch einen Tritt zu Fall kam. Erneut ertönte ein Pfiff. Wieder Strafstoß für die Fohlenelf, diesmal schnappte sich Raffael den Ball und zimmerte ihn in den von ihm aus gesehenen linken Torwinkel zum 2:0. Die Hausherren rannten nun auf das Tor von Yann Sommer und kamen aber kaum zu gefährlichen Szenen bis zum Ende der offiziellen Spielzeit. In der Nachspielzeit machte Hamburgs Torhüter Adler einen langen Abschlag auf Wood, der die Chance nutzte und den Ehrentreffer erzielte. Das war die letzte Aktion im Spiel, denn es wurde nicht noch einmal angepfiffen.

Fazit: Am Ende verdient das Halbfinale des DFB-Pokals durch den sechsten wettbewerbsübergreifenden Auswärtssieg in Folge erreicht!

Es war kein schönes Spiel, aber im DFB-Pokal ist dies irrelevant! Gemeinsam mit der Mannschaft feierte man den Einzug ins Halbfinale. Ungläubig standen danach noch einige Borussen im Block, denn so viele Auswärtssiege hatte man lange nicht erlebt, ehe glücklich alle Borussen nach Hause gingen. Am Bus gab es die obligatorische Wurst nach dem Spiel und kurz vor Mitternacht erfuhr man den Gegner im Halbfinale. Wir empfangen die Eintracht aus Frankfurt. An das letzte Halbfinale haben viele Borussen keine guten Erinnerungen. In der Saison 2011/12 trafen unsere Borussen auf den FC Bayern München im Halbfinale. Es gab keinen Sieger und so wurde das Spiel im Elfmeterschießen entschieden. Damals vergab als erster Spieler Dante vom Punkt und am Ende schieden die Fohlen aus. Bis dahin hatte er nicht gesagt, dass er wenig später zum Gegner wechselt, obwohl es die Spatzen schon von den Dächern pfiffen. Aber diesmal können wir ja unseren Hunger stillen und nach den Hamburgern nun die Frankfurter vernaschen. In den Morgenstunden des Donnerstags waren alle Borussen dann endlich zu Hause und alle waren Stolz darauf, diesen Höhepunkt miterlebt zu haben..