DFB-Pokal 2.Runde bei Bayern München (3:1) am 31.10.2007

In der zweiten Runde des DFB-Pokals 2007/08 machten sich 13 Missionare und Fans unserer Borussia sowie 2 gefühlsverwirrte FC H – Sympathisanten auf den Weg zum FC Hollywood in die Arroganzarena. Zur Freude aller ging es mit 2 Taxen nach München. An verschiedenen Standorten wurden die Fahrtteilnehmer eingesammelt und beim ersten Stopp gab es ein leckeres Frühstück. Extra für diese Tour wurden nicht nur Rautenflaschen angefertigt, nein, sogar erstmals Rautenpiccoloflaschen! Man ließ es sich beim Sektfrühstück richtig gut gehen, dazu wurden belegte Brötchen, Ei, Schnitzel, Gemüse und Kaffee im Namensbecher gereicht. Gut gestärkt ging es bis ins Frankenland. Dort stand man im Stau und das Rechnen begann. Schaffen wir noch den Besuch im Augustinerkeller?

Zum Glück dauerte es nicht lange und man setzte die Fahrt fort. Unser Taxifahrer, der eigentlich Busfahrer ist und nur Lackschuh genannt wurde, parkte direkt vorm Augustinerkeller. Ungläubig wurde das Lokal begutachtet und festgestellt, dass es nicht der gesuchte Augustinerkeller war. Schnell telefoniert und trotz Münchner Rush Hour noch das gewünschte Lokal gefunden. Woher sollte man wissen, dass es hier gleich mehrere Augustinerlokale gibt?

Das Lokal war voller Gladbacher und man traf auch gleich alte Bekannte. Man trank Bier aus Maßkrügen (daher sicherlich der Ausspruch “maßlos“ – bestell mal ein Maß in Kölschflötten :-)), sang Gladbachlieder und tanzte auf den Tischen. Für viele war die Party dort der Höhepunkt, jedoch wollte man ja noch zum Spiel.

Viele Münchner wollten ihrer Stadt entfliehen (in Bayern feiert man Allerheiligen) und so ging es nur schleppend Richtung Norden. Auf der „Stadtrundfahrt“ gab es einige Ausflüge. Man besorgte sich Bier oder brachte es wieder fort. Endlich im Stadion angekommen, wurden noch die fehlenden Karten besorgt. Irgendwie fehlte dann eine Karte, aber alle waren drin (auch der mitgekommene Taxifahrer). Das Banner wurde angebracht, nur durfte es ganz oben an ein paar Lampen befestigt werden ;-(. Lieber sollten Unfälle durch schlechte Beleuchtung passieren, als das man die Eigenwerbung der Arena verdeckt. Die spinnen doch die Münchner, dass Stadion vom FC B ist immer ausverkauft, warum also?


Zum Spiel:

Das Spiel begann von beiden Seiten recht flott. Unsere Fohlen versteckten sich keinesfalls, man suchte den schnellen Weg nach vorn und schaffte aber so Freiräume für die Bayern, die diese gern nutzten. Tief stehen, Beton anrühren und einen Glückstreffer landen war nicht die Zielstellung unserer Elf. Die Bayern erspielten sich ein leicht spielerisches Übergewicht, mussten aber immer auf die Konter unserer Fohlen achten. Erst einmal prüfte der italienische Starschauspieler Luca Toni unseren Torwart Christofer Heimeroth mit einem Kopfball nach einer Jansenflanke und kurz darauf kam er noch an einen Schuss von Altintop, lenkte diesen aber übern Kasten. Dann machten unsere Fohlen den Strafraum geschickt zu und die Bayern versuchten sich mit Distanzschüssen (Altintop, Schweinsteiger), diese verfehlten aber weit das Ziel. Unsere Elf erspielte sich eine schöne Tormöglichkeit, als Sascha Rösler auf Markus Marin passte, der aus etwa 20 Metern abzog. Die Pille ging knapp am Kasten vorbei. Vor beiden Toren tat sich eine Zeit lang nichts und so kam der Auftritt des italienischen Starschauspielers. Nach einem Foul und einer bühnenreifen Falleinlage von Toni bekam Brouwers die gelbe Karte. Für diese Szene nur gelb, dass konnte Toni nicht auf sich beruhen lassen! Tja, wer lange genug bettelt, bekommt dann auch eine.

Nach etwa einer halben Stunde hatte Rob Friend die Chance für die Führung. Leider wählte er für die Ballannahme am Fünfmeterraum die Brust, anstatt gleich den Kopf zu nehmen und so verspielte er diese Möglichkeit. Kurz darauf nahm Patrick Paauwe einen abgewehrten Ball direkt aus etwa 25 Metern, Rensing konnte die Pille gerade noch zur Ecke klären.

Nicht zum ersten Mal in dieser Saison entstand aus einer Fohlen Ecke ein gefährlicher Gegenzug. Die Bayern konterten im eigenen Stadion über Podolski. Dieser lief über das Spielfeld allen davon, scheiterte aber am gut parierenden Christofer Heimeroth. Kurz darauf versuchte sich Lucio mit einem Fernschuss, aber dieser ging weit über die Querlatte. Dann wurde es im Fohlenstrafraum brenzlig. Nach einer Ecke bekamen unsere Fohlen die Pille nicht aus dem Gefahrenbereich und das Getümmel nutzte Podolski mit einem Fallrückzieher. Zum Glück stand unser Torwart goldrichtig. Kurz vor dem Halbzeitpfiff stockte uns Borussenfans der Atem als Sascha Rösler auf Markus Marin spielte, dieser lief Richtung Bayerntor und passte im richtigen Moment in den Lauf von Olli Neuville. Leider scheiterte unser Nationalspieler am heranstürmenden Rensing. Mit einem torlosen Remis ging es in die Halbzeit.

Unverändert kehrten beide Mannschaften wieder auf den Platz und die Bayern nutzten gleich ihre erste Chance im zweiten Abschnitt. Als der Angriff unserer Borussia abgewehrt wurde,  leitete Podolski einen schnellen Gegenstoß ein. Er  flankte dann von links in die Strafraummitte, Alexander Voigts und Christofer Heimeroth waren sich nicht einig, wer die Pille aus dem Strafraum bringen sollte, und so sprang sie zu Toni. Dieser köpfte dankend aus einem Meter ins Tor. Jetzt waren die Fans des FC B aufgewacht und man konnte sie im eigenen Stadion hören, jedoch war der Gesang sehr monoton.

Unsere Elf wirkte aber nicht geschockt und so hatte Olli Neuville kurz darauf den Ausgleich auf dem Fuß. Nach super Zuspiel von Marcel Ndjeng stand Olli völlig allein vor Rensing und hatte viele Möglichkeiten, die Pille im Tor unterzubringen. Er wählte die lange Ecke, traf die Schulter von Rensing und die Pille flog knapp am Pfosten vorbei.

Kurz darauf hätte Toni seinen zweiten Treffer nach Zuspiel von Lucio machen können, diesmal zeigte Christofer Heimeroth seine Klasse und verhinderte dies. Wenig später war es dann aber soweit. Toni bekommt die Pille am Strafraum, legt diese sich zurecht und platziert sie im oberen rechten Toreck. Unsere Fohlen wirkten jetzt geschockt und brauchten eine Weile um sich zu ordnen. Das Spiel nach vorne wurde nicht eingestellt. Etwa 10 Minuten später hätte das italienische Schauspieltalent den Hattrick machen können, jedoch flog sein Kopfball am Tor vorbei. Im Gegenzug nahm sich Marcel Ndjeng ein Herz und schoss 30 Metern vom Tor entfernt einfach mal drauf. Die Pille knallte in den Winkel und der Gästebereich fing zu rocken an – was für ein Hammer! Es kam etwas Hoffnung auf – geht da in den verbleibenden 20 Minuten noch was?

Unsere Fohlen stürmten und waren um den Ausgleich bemüht, hatten aber gegen die nun abgeklärt spielenden Bayern kaum Chancen. Die größte Chance war der Kopfball von Sascha Rösler nach einer Marcel Ndjeng Ecke, die nur auf dem Tornetz landete. Das Ausscheiden aus dem Pokal wurde endgültig durch das Klose-Tor besiegelt. Soumaila Coulibaly verlor den Ball, konnte diesen von Altintop nicht zurückerobern und dieser flankte in unseren Strafraum. Am langen Pfosten stand Klose, die 3 Gladbacher Spieler um ihn standen zu weit weg und so konnte er unbedrängt gegen die Laufrichtung von Christofer Heimeroth zum 3:1 ins Tor köpfen. Die letzten Minuten verliefen ohne weitere Höhepunkte und dann war Schluss.

Fazit: Wieder einmal gegen München im Pokal ausgeschieden, aber ein super Spiel gezeigt.

Der Block feierte trotzdem die Mannschaft und so kann man sich mit voller Konzentration auf die Mission Wiederaufstieg widmen. Die Suche nach den Taxen gestaltete sich für einige Fanclubmitglieder schwieriger als erwartet und so orientierte man sich am Mond :-). Schnell wurde der restliche Proviant auf die Taxen verteilt und dann ging es im jeweils zugewiesenen Taxi nach Norden. Unterwegs noch einen Tankstop absolviert und voller Freude das  angeschlossene Burger King Restaurant angesteuert. Zu unserem Entsetzen war es geschlossen und so ging es mit knurrenden Mägen weiter. Irgendwann in der Nacht trennten sich die Wege der Taxen und eine Truppe gönnte sich früh um halb 3 Bockwürstchen an der Tanke am Hermsdorfer Kreuz. Etwa gegen 4 Uhr waren die letzten Missionare dann glücklich wieder daheim. Schöner Ausflug, nicht auszumalen, wann man bei einem Sieg zu Hause gewesen wäre…