DFB-Pokal 1.Runde in Homburg (1:3) am 16.08.2014

Die in Deutschland lebende brasilianische Sängerin Fernanda Brandao Goncalvez da Silva bescherte als Losfee neben Horst Hrubesch unseren Fohlen ein Gastspiel in der saarländischen Stadt Homburg. Die knapp 40000 Einwohner zählende Universitätsstadt ist die drittgrößte Stadt und durch das 1330 erhaltene Stadtrecht die Zweitälteste im Saarland. Die Grafen von Homburg sind Stadtnamensgeber und hatten ihren Sitz im 12. Jahrhundert auf der Hohenburg. Von dieser Burg sind leider nur noch die Grundmauern übrig, welche man auf dem 325 m hohen Schlossberg über den Schlossberghöhen in Homburg heute noch finden kann. Nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg bereits im Jahre 1449 wechselten die Besitzer und Besetzer öfters. Die Burg wurde zu einer Festung umgebaut und später geschliffen. Zwischen 1778 und 1788 ließ Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken auf dem heutigen Karlsberg das Schloss Carlsberg errichten. Fünf Jahre später zerstörten französische Truppen das Schloss und Homburg fiel, durch den Frieden von Campo Formio, der die zukünftige Grenze zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich an den Rhein verlegte, an die Franzosen. Ab 1816 gehörte Homburg zum Rheinkreis des Königreichs Bayern unter König Maximilian I. Joseph und ab 1919 durch den Versailler Vertrag bis 1935 zum französischen Saargebiet. Im zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt schwere Schäden durch Fliegerangriffe, den Schwersten und Letzten im März 1945 durch die Amerikaner, die zu diesem Zeitpunkt schon wussten, dass das Gebiet später zur französischen Besatzungszone gehört. Das Saarland war bis 1956 ein Protektorat Frankreich und durch den Luxemburger Vertrag vom 27.10.1956 wurde der Wille der Saarländer umgesetzt, wieder unter deutscher Zuständigkeit zu kommen. Am 01.01.1957 wurde das Saarland als zusätzliches Bundesland in das Bundesgebiet der damaligen Bundesrepublik wieder eingegliedert. Die Stadt Homburg pflegt eine Städtepartnerschaft mit Ilmenau und ihr ortsansässiger Fußballverein spielte in den 1980-er Jahre schon mal in der 1.Bundesliga. Die Gründung des Vereins war auf den Tag genau 8 Jahre nach der Gründung unserer Borussia und erfolgte damals im Gasthaus Hohenburg. Durch die damalige Zugehörigkeit zu Bayern waren die Vereinsfarben blau-weiß, heute sind sie grün-weiß. Der Verein trägt seine Spiele im Waldstadion aus, welches als Fußballstadion mit Leichtathletikanlage als „Hauptkampfbahn“ im August 1937 eingeweiht wurde und seit 1974 seinen heutigen Namen trägt. Das Waldstadion hat eine offizielle Zuschauerzahl von 21813, für dieses Spiel wurden aber nur 17000 zu gelassen. Zu diesem idyllischen Stadion machten sich 2 Missionare gemeinsam auf. Nach einer Zugfahrt und Schienenersatzverkehr erreichte unser Missionar für die Pressemedien sein Zwischenziel und stieg, nach einer Stärkung, in das „Missionsmobil“ des gebürtigen Mönchengladbacher Missionars. Gemeinsam brachen sie auf in das fast 600 Kilometer entfernte Städtchen, um unsere Borussia in die zweite Runde des DFB-Pokals zu Begleiten. Nach etwa 6 Stunden erreichte man das Saarland und nachdem das Banner im Stadion angebracht war, gesellte man sich zu den „Ränzelstechern“ und gemeinsam begrüßte man die Spieler bei gefühlten 30°C im Schatten im nichtüberdachten Rund. Gespannt aber waren alle auf den Spielausgang, denn in den bisherigen 6 Bundesligaspielen gab es 2 torlose Unentschieden und 4 Siege unserer Borussia und bei dem Klassenunterschied war ein Weiterkommen Pflicht, aber im Pokal ist bekanntlich vieles anders.

Zum Spiel:

Unser Trainer Lucien Favre ließ die Neuzugänge André Hahn, Ibrahima Traoré und Yann Sommer von Beginn an Spielpraxis sammeln. Unsere Fohlen kontrollierten das Spiel und die Gastgeber lauerten auf Kontermöglichkeiten. Im ausverkauften Rund, einige saßen sogar auf den Toilettenwagen, jubelten die Borussen bereits nach 8 Minuten. Nach einer Ecke von Raffael Caetano de Araujo brachten die Homburger den Ball nicht aus dem Strafraum und so kam André Hahn dort ans Spielgerät und schoss es flach links an Torwart Buchholz vorbei ins Tor. Unsere Fohlen drangen nicht auf den nächsten Treffer, sondern wollten spielerisch zum Ziel kommen. Nachdem sich die Gastgeber wieder gesammelt hatten, gab es auch wieder Konterversuche. Nach dem ersten sehenswerten Konter der Homburger musste unser Torwart Yann Sommer bereits hinter sich greifen. Frei vor ihm zog der Homburger Stegerer aus ähnlicher Entfernung, wie beim Treffer von André Hahn, ab und traf unterhalb der Latte ins Tor. Alle Borussen waren geschockt und viele fragten sich, ob sich das Ausscheiden in der ersten Pokalrunde, wie im Vorjahr in Darmstadt, heute wiederholt? Die Hausherren zogen sich nun zurück und die Fohlen hatten viel Ballbesitz, aber erspielten sich wenige Chancen. Bei einem erneuten schnellen Konter hatten dann die Homburger Pech, den ihr Spieler Vaccaro blieb ohne Kontakt mit einem Gegenspieler im Sprint plötzlich stehen, hielt sich das Bein und musste ausgewechselt werden. Das Spiel verlief ohne weitere Höhepunkte und alle wähnten sich schon beim Halbzeitgetränk, da schlug Branimir Hrgota in der Nachspielzeit zu und stellte die erneute Führung her.

Nach der Pause drängten unsere Fohlen auf einen weiteren Treffer und wurden kurze Zeit später damit belohnt. Nach einer Balleroberung hätte Granit Xhaka frei vor Torwart Buchholz den Treffer schon machen müssen. Er scheiterte aber und so schlug Branimir Hrgota erneut zu und machte das 3:1. Es waren nun noch 40 Minuten zu spielen, aber auf dem Rasen passierte nicht mehr fiel, dafür kamen jetzt häufiger die Rettungskräfte in den Gästebereich. Ein Borusse wurde noch mit der Trage durchs Rund geschoben, ein weiterer musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Vielleicht war es dem Wetter geschuldet, denn die Sonne verwöhnte im offenen Rund alle gnadenlos. Viele zogen ihre T-Shirts aus und die ULTRAS stimmten gleich einen Titel an und so wurde die Bekleidung im Takt in die Luft geworfen. Unser Trainer Lucien Favre wechselte noch Patrick Herrmann und Neuzugang Thorgan Hazard ein, doch am Ergebnis änderte sich nichts mehr. Pünktlich pfiff Schiedsrichter Benjamin Cortus das Spiel ab. Unsere geliebte Borussia zieht in die zweite Rundes des DFB-Pokals ein und gemeinsam mit der Mannschaft feierte man den Sieg in der Kurve.

Fazit:

Mit einer soliden Leistung wurde der saarländische Viertligist aus dem Pokal geworfen. Für das anstehende Play-off-Spiel für die Europaleague gegen den FK Sarajevo dürfte diese Leistung aber nicht reichen.  

Glücklich über den Sieg und das Weiterkommen machte man sich auf den Weg zum Reisegefährt. Auf dem Weg dorthin traf man noch die Ostschwaben und nach einem kurzen Plausch und einem Fußmarsch ging es doch recht zügig auf die Autobahn. Auf Höhe der „Drei Gleichen“ kam man noch vor der Vollsperrung der Autobahn durch, denn dort sollte wenig später zu dessen Ehren ein Höhenfeuerwerk stattfinden. Nach Mitternacht endete dieser Fußballausflug der Missionare und mit Freude blicken sie schon auf die Spiele ihrer Borussia in Europa.