DFB-Pokal 1.Runde bei den Lilien (0:0) am 04.08.2013

Die Losfee Nia Künzer bescherte unseren Fohlen ein Gastspiel in Darmstadt. Der Ursprung des Stadtnamens ist unklar. Die älteste Erwähnung  unter der Bezeichnung Darmundestat ist bereits aus dem 11.Jahrhundert. Heute zählt sie mit der Stadtregion über 400 000 Einwohner und ist die viertgrößte hessische Stadt. Eine Städtepartnerschaft besteht mit dem sächsischen Freiberg und im Stadtwappen befindet sich ein Löwe über einer blauen Lilie. Dieser Löwe ist das Wappentier der Grafen von Katzenelnbogen und die Lilie könnte die Gottesmutter Maria versinnbildlichen. Das Wappen mit Löwen und der Lilie existiert schon seit dem 15.Jahrhundert. Als Lilien bezeichnen sich auch die Spieler und Fans des SV Darmstadt, die eine Lilie auch im Logo des Vereins tragen. Der Verein gehört zu den ältesten deutschen Fußballvereinen und spielt seit 1921 im Stadion am Böllenfalltor. Als Böllen werden Pappeln bezeichnet, die für den Stadionbau weichen mussten. Die Stadt erließ daraufhin eine Anordnung, dass die verschonten Böllen nicht gefällt werden dürfen und der Verein übernahm die Patenschaft für diese. Das Stadion befindet sich in der Nähe eines Waldgebietes und erinnert durch seinen Aufbau an den guten alten Bökelberg. So ist nur die Haupttribüne überdacht und zu den Stehplätzen geht es ein paar Stufen hinauf. Dieses alt ehrwürdige Stadion wollten sich nur ein paar wenige Missionare nicht entgehen lassen und so reisten sie separat an. Dan und Schöni fuhren bereits am Samstag zu Patte nach Karlsruhe, feierten das Wiedersehen dort ausgiebig und hatten am Spieltag so nur noch eine kurze Anreise. Sie trafen Vegas mit Frau und Freunde vorm, die Ränzelstecher und Timo im Stadion. Bei über 30°C im Schatten suchte alle vergeblich ein schattiges Plätzchen im Block, auch gab es in den wenigen mobilen Toiletten kein Wasser zum Erfrischen. Das Banner wurde angebracht und viele hofften auf ein tolles Spiel und keine Verlängerung.

Zum Spiel: Unser Trainer Lucien Favre schickte hier die Elf ins Rennen, die beim Testspiel in Glasgow begann. Einzig ausgetauscht wurde verletztungsbedingt Amin Younes, ihn ersetzte Branimir Hrgota. Lucien ließ bei sommerlichen Temperaturen alle drei Neuzugänge beim Drittligisten dessen  Fanchoreographie vom Platz aus bewundern. Unsere Fohlen hatten in der ersten Hälfte viel Ballbesitz, jedoch fehlten Ideen, den tief stehenden und auf Konter lauernden Gastgeber und die Zuschauer zu überraschen. Bis an den Strafraum lief die Pille gut, aber ein Torschuss fiel weder vor der Spielunterbrechung zwecks Getränkezufuhr noch vor der Halbzeitpause. Die Gastgeber waren da schon gefährlicher und so konnte MAtS das Spielgerät nach einer Standardsituation gerade noch ans Aluminium lenken. Ein Lupfer von Neuzugang Max Kruse aufs Tornetz war der einzige Höhepunkt für uns. Wer in der Halbzeit sich mit Wasser erfrischen wollte, wurde im Gästebereich enttäuscht. Wie bereits erwähnt, gab es auf den Toiletten kein Wasser und als Getränk vom Bierwagen zu dieser Zeit auch nicht mehr. Im schattenlosen Stadion konnte solch eine Planung niemand verstehen, denn solch eine Wetterlage war bekannt. Bei Temperaturen über 30 Grad im Schatten stöhnten folglich viele Borussen und konsumierten das kühle Pfungstädter Bier. Nach der Pause änderte sich leider kaum etwas. Zwei Schüsse auf Darmstadts Tormann Zimmermann von Max Kruse bereits vor der zweiten Spielunterbrechung zwecks Getränkezufuhr waren da noch die Höhepunkte. Die Gastgeber blieben weiter gefährlich und so rettet in der zweiten Halbzeit Martin Stranzl kurz vor der Torlinie und einmal wurde zu unserer Freude das Abseitstor nicht gewertet.

Torlos endete die reguläre Spielzeit und in der Verlängerung bekamen die Zuschauer auch keine Chancen zu sehen.

Es folgte das Elfmeterschießen und die Gastgeber begannen. Für die Lilien traf Sulu und Filip Daems glich aus. Der Darmstädter Sailer legte wieder vor und Luuk de Jong scheiterte an Zimmermann – Vorteil für den Drittligisten. Anschließend trafen da Costa und Stegmayer für die Lilien und Granit Xhaka und Max Kruse für die Fohlen. Darmstadts letzter Schütze Stroh-Engel scheiterte an Marc Andre ter Stegen und im Block keimte Hoffnung auf. Als Martin Stranzl ausglich, dachten viele Borussen an die Wendung und das Erreichen der zweiten Runde. Der Darmstädter Ivana aber legte wieder vor und als Branimir Hrgota den Ball an die Latte lupfte und dieser von da zurück ins Spielfeld fiel, war das Ausscheiden amtlich. Die Hausherren entschieden das Elfmeterschießen 5:4 für sich und bleiben im DFB-Pokal während unsere Fohlen ausschieden.

Fazit: Mir fehlen die Worte.  

Im Block war die Enttäuschung zu spüren und viele Borussen waren entsetzt als wenig später einige Jungs aus unserem Block auf dem Spielfeld standen und ihre Wut an Werbebanner ausließen. Kurz darauf rückten die Ordnungshüter in schwarz in den Block und eine ungewohnt aggressive Stimmung war zu spüren. Den Weg vom Stadion über das Waldstück zum Reisegefährt säumten dann viele Ordnungshüter, einige hoch zu Ross, andere mit Hunden. Sollte hier noch etwas passieren oder warum waren es so viele? Man dachte nicht weiter drüber nach, schließlich lagen noch über 400 Kilometer Heimreise vor uns. Die Heimfahrt verlief problemlos und die Behinderungen durch Unwetter konnten durch neue Ausweichstrecken umfahren werden. Vor Mitternacht waren die Missionare wieder zu Hause.